476

Re: Restaurations-Tagebuch

N'Abend Wolfgang,

die Rundheit des Kegelrades wird nicht am Umfang der Zahnflanken gemessen. Denn der schwankt immer etwas, da das Kegelrad nach dem Härtevorgang gerichtet wird.
Daher wird zum Messen der tatsächlich tragenden Rundheit mit einer Kugel und Meßuhr innerhalb und zwischen jeder Flanke gemessen, also dort, wo das Tellerrad mittig auf dem Kegelrad abrollt. Ich meine +/- 0,05 mm.

477

Re: Restaurations-Tagebuch

Hallo Werner,

interessante Info! Wenn ich mir das Kegelrad und da den Zahngrund anschaue sind es immer die gleichen 2 bis 3 Stellen wo es klemmt!
Es liegt dann wohl mit Sicherheit am Kegelrad.

Ich habe da noch ein gebrauchtes Set das ich mal einbaue und dann schaue, wie das im Vergleich läuft.

Was ich gestern noch festgestellt habe ist, dass das Klemmen weniger wird wenn der Abstand Kegelrad zu Drehachse Differenzial verkleinert wird.
Wenn ich also den Abstand von Stirnseite Kegelrad zu geschliffener Oberfläche Differenzialgehäuese nicht auf 0,36 sondern 0,2mm einstelle dann
gibts bei einem Zahnflankenspiel von 0,25mm nur noch schwache Klemmstellen.
Wenn ich nun alle Zähne am Tellerrad um ca. 0,1mm abschleife dann vermute ich mal, dass das Klemmen weg ist.
Weil dann das Kegelrad aber immer noch minimal eiert gefällt mir das nicht so richtig.

LG

Wolfgang

478

Re: Restaurations-Tagebuch

Wolfgang,

ist Dein Zahnradpaar denn geläppt worden? Erst diese Feinarbeit ergibt das korrekte Abrollen des Paares.

479 Zuletzt bearbeitet von Otto (16.09.2022 22:19)

Re: Restaurations-Tagebuch

Werner schrieb:

Wolfgang,

ist Dein Zahnradpaar denn geläppt worden? Erst diese Feinarbeit ergibt das korrekte Abrollen des Paares.

Keine Ahnung aber wenn ich einen neuen Satz kaufe dann gehe ich doch mal davon aus, außerdem darf doch auch ein nicht gekläpptes Set an keiner Stelle klemmen!
Man sieht auf jeden Fall, dass die Zähne des Tellerrads im Zahngrund des Kegelrads an 3 Stellen aufsitzen wenn das Zahnflankenspiel korrekt eingestellt ist.
LG
Wolfgang

480

Re: Restaurations-Tagebuch

Heute war mal ein sehr produktiver Tag.
Habe die Pignonwelle und das Tellerrad von einem ausgeschlachteten Getriebe gereinigt und für den Einbau vorbereitet.
Die Welle und das Differenzial sind nun in mein Gehäuse eingebaut und sowohl die axiale Position als auch das Zahnflankenspiel sind testweise eingestellt und alles sieht
ganz gut aus. Wenn ich das Zahnflankenspiel an 4 Positionen im Winkelabstand von 90 Grad messe dann bewegt es sich zwischen 0,1mm und 0,15mm
Das Tragbild werde ich morgen mit Tuschierpaste überprüfen.

LG

Wolfgang

481

Re: Restaurations-Tagebuch

Otto schrieb:

Man sieht auf jeden Fall, dass die Zähne des Tellerrads im Zahngrund des Kegelrads an 3 Stellen aufsitzen wenn das Zahnflankenspiel korrekt eingestellt ist.

Wenn ich das so lese, keimt bei mir der Gedanke, dass das Kegelrad zu weit in das Tellerrad eingreift?
Ich denke, dass unter dem Kegelkragen Distanzscheiben eingesetzt wurden. Nimm die oder einen Teil davon heraus und tuschiere nochmals das Tragbild.

482

Re: Restaurations-Tagebuch

Da wurden keine Scheiben eingesetzt!
Selbst wenn zwischen Kegelrad und Lager Scheiben eingesetzt worden wären hätte das keinen Einfluss weil ja der Abstand
der Stirnfläche des Kegelrades zum geschliffenen Differenzialgehäuse das Maß ist worum es geht.
Das neue Set habe ich am Freitag auch schon wieder zum Lieferanten zurück geschickt und bin nun mal gespannt was dabei
heraus kommt.
Wie gesagt läuft das ausgeschlachtete Kegelrad / Tellerrad mit den normal eingestellten Maßen recht gut und gleichmäßig.
Aus Zeitgründen konnte ich allerdings bisher das Tragbild nicht ermitteln aber selbst bei 0,1mm Zahnflankenspiel gibt es keine
klemmenten Stellen!

LG

Wolfgang

483

Re: Restaurations-Tagebuch

Hallo Werner und ihr anderen Gewinkelten ;-)

Für die optimale Achsialeinstellung muss ich so ca. 2,8mm an Einstellblechen unterlegen.
In der Reparaturanleitung steht, dass man ein Blech mit 2mm einbauen soll was bei meinen 2,8mm absolut Sinn macht um nicht über 10 dünne Bleche verwenden zu müssen.
Aus Alu könnte ich so ein Blech fertigen aber aus Stahl nicht.
Wäre ein Alublech ok oder würde sich das im Lauf der Zeit setzen?

LG

Wolfgang

484

Re: Restaurations-Tagebuch

Wolfgang,

ich persönlich würde kein Aluminium verwenden. Es gibt zwar durchaus druckfeste und nicht schmierende Legierungen, aber die in Wirklichkeit zu erhalten, ist eine unkalkulierbare Unsicherheit.


Nimm Stahl, dann bist Du auf der sicheren Seite!

485

Re: Restaurations-Tagebuch

Moin Wolfgang,
es gibt von den Einstellblechen verschiedene Stärken, sodaß man keine Anhäufung von Blechen benötigt.
Grüße aus dem sonnigen Hamburg

486

Re: Restaurations-Tagebuch

Wolfgang, zufällig entdeckt: https://www.madmotors.ch/projects/citro … erevision/

487 Zuletzt bearbeitet von Otto (24.09.2022 19:23)

Re: Restaurations-Tagebuch

Eben mal auf die Schnelle zwischen zwei Zähnen des Tellerrads etwas Tuschierpaste gegeben und mal hin und her gedreht.
So sieht das Bild aus: https://www.dropbox.com/sh/xf675jj5d25c … MtpEa?dl=0
Wie üblich ist es nicht so ganz einfach brauchbare Fotos zu bekommen aber vielleicht könnt ihr darauf ja schon was sehen.
Ich finde das Bild auf einzelnen Zähnen nicht schlecht.
LG
Wolfgang

488

Re: Restaurations-Tagebuch

Nee, Du, da kann man nix erkennen. So wird auch nicht tuschiert, viel zuviel Paste!

Am Ritzel werden alle Zahnflanken hauchdünn (!) tuschiert. Nun wird das Kegelrad in Richtung Vorwärtsfahrt gedreht, bis das Tellerrad zweimal umrundet ist. Dann kann das Tragbild begutachtet werden.

VGW

489

Re: Restaurations-Tagebuch

Werner schrieb:

Nee, Du, da kann man nix erkennen. So wird auch nicht tuschiert, viel zuviel Paste!

Am Ritzel werden alle Zahnflanken hauchdünn (!) tuschiert. Nun wird das Kegelrad in Richtung Vorwärtsfahrt gedreht, bis das Tellerrad zweimal umrundet ist. Dann kann das Tragbild begutachtet werden.

VGW

Mit Ritzel meinst du das Kegelrad?

LG

Wolfgang

490

Re: Restaurations-Tagebuch

Jawohl, Ritzel/Kegelrad habe ich gemeint.

Die Abwälzung muß ein schmales Oval ergeben und exakt mittig sowohl quer und längs liegen.

Wenn Du mit der blauen Paste nicht klar kommst, kannst Du auch Schlämm-Kreide mit ein paar Tropfen Glycerin nehmen.  Dies wird mit Pinsel auf Kegel- und Tellerrad aufgetragen.

491

Re: Restaurations-Tagebuch

Ok, kann ich gerne so machen.
Habe ich in meiner Ausbildung nie gelernt und die Videos auf Youtube zeigen in der Regel ein etwas anderes Vorgehen, weshalb es wohl verschiedene Techniken gibt?
Ich hatte mir vorgestellt, dass das Tellerrad dünn eingepinselt wird, dann das Tellerrad bremsen und das Kegelrad in Vorwärtsfahrt drehen.
Da wo die Farbe weg gequetscht wurde sind die Kontaktflächen.

LG

Wolfgang

492

Re: Restaurations-Tagebuch

Mal eine Frage zur Befestigungsmutter für die Pignonwelle.
Mit Sicherungsblech steht die Mutter knapp 1mm über die Welle über.
Reicht das aus, wo die Mutter doch mit ca. 140Nm angezogen werden soll, was ja nicht wenig ist?
Vor dem Gangrad des 3. Gangs sitzt noch eine relativ dünne Scheibe, die auch im Reparaturhandbuch abgebildet ist.
Bei dem zerlegten Ersatzgetriebe war da aber keine eingebaut.
Würde ich die bei mir wieder ausbauen dann würde die Mutter vielleicht 0,5mm weiter auf die Welle kommen.
Die Frage ist aber soll ich mir die Arbeit jetzt machen oder ist das egal?
LG
Wolfgang

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Anhang Symbol Mutter Pignonwelle.jpg 1.37 mb, 104 Downloads seit 2022-09-25 

493

Re: Restaurations-Tagebuch

Um zu schauen ob die dünne Scheibe vor dem 3. Gangrad erforderlich ist hab ich die obere Welle ins Getriebe gesteckt.
Die beiden Zahnräder vom 3. Gang würden ohne diese Unterlegscheibe sogar noch mittiger aufeinander abrollen, also baue ich die aus.
Habe bei der Gelegenheit den Synchro etwas getestet und von Hand zwischen 2. und 3. Gang hin und her geschaltet.
Wenn sich der Synchro ganz rechts, so weit er sich bewegen lässt, auf dem 2. Gangrad steckt dann hat er Kontakt zum 2. Gangrad.
Ich vermute mal, dass diese Position aber durch das Schaltgestänge nie erreicht wird.
Was mir nicht gefällt ist, dass die Kraft zum Schalten des 2. und 3. Gangs sehr hoch ist.
Den Synchro hatte ich gereinigt und neue Federn eingesetzt.
Evtl. geht es ja leichter wenn alles schön in Öl liegt und wenn sich die Welle dreht?

LG

Wolfgang

494

Re: Restaurations-Tagebuch

Moin,
aufgrund der Hebelwirkung ist das Schalten über den Schalthebel leichter. Die Unterlegscheibe sollte m.E. verbaut bleiben. Vermutlich liegt der Fehler im Hauptlager. Die original Lager tragen etwas dünner auf. Durch die neuen Lager verringert sich der Platz auf der Welle. Die Unterlegscheibe zwischen dem 3 Gang und dem Lager verhindert eine direkte Reibung. Evtl. liegt auch ein Einstellungsfehler vor, weshalb Du so viele Unterlegbleche benötigst. Ich empfehle die obere Welle komplett auszubauen und mit Originalteilen einzusetzen, ohne Einstellung auf Differenzial und Unterlegblechen. Dann den Einbauzustand mit der angezogenen Mutter messen und so das mögliche Spiel auszuloten.  Ist die Welle fest verbaut, dann das Differenzial so einsetzen, dass es grob vernünftig läuft. Dann verbleiben nur wenige mm für die Feineinstellung und alles sollte passen. Ist beim Differenzial das Spiel nicht auszugleichen, so ist dieses zu sehr verschlissen.
Grüße aus dem trüben Norden

495

Re: Restaurations-Tagebuch

Jörg Vowe schrieb:

Moin,
aufgrund der Hebelwirkung ist das Schalten über den Schalthebel leichter. Die Unterlegscheibe sollte m.E. verbaut bleiben. Vermutlich liegt der Fehler im Hauptlager. Die original Lager tragen etwas dünner auf. Durch die neuen Lager verringert sich der Platz auf der Welle. Die Unterlegscheibe zwischen dem 3 Gang und dem Lager verhindert eine direkte Reibung. Evtl. liegt auch ein Einstellungsfehler vor, weshalb Du so viele Unterlegbleche benötigst. Ich empfehle die obere Welle komplett auszubauen und mit Originalteilen einzusetzen, ohne Einstellung auf Differenzial und Unterlegblechen. Dann den Einbauzustand mit der angezogenen Mutter messen und so das mögliche Spiel auszuloten.  Ist die Welle fest verbaut, dann das Differenzial so einsetzen, dass es grob vernünftig läuft. Dann verbleiben nur wenige mm für die Feineinstellung und alles sollte passen. Ist beim Differenzial das Spiel nicht auszugleichen, so ist dieses zu sehr verschlissen.
Grüße aus dem trüben Norden

Hallöchen Jörg,

die dünne Scheibe die ich meine befindet sich nicht zwischen 3.Gangrad und Lager sondern zwischen 3.Gangrad und der "Schnecke" die die Tachowelle antreibt.
Da die beiden Räder auf dem genuteten Teil der Welle stecken gibt es da keine Verdrehung und damit keine Reibung die das verhindern müsste.
Du meinst sicher die untere Welle und nicht die obere oder? Wenn ich die Pignonwelle (untere Welle) ohne Einstellbleche einbaue dann kommt sie ca. 2,5mm bis 2,8mm weiter in Richtung Differenzial und sitzt auf dem Differenzialgehäuse auf.
Das Kegelrad ist mit 5690 beschriftet was ja 56,90mm bedeutet.
Da das geschliffene Gehäuse vom Differenzial einen Radius von 55mm hat muss das Spiel zwischen Kegelrad und Differenzial ca. 1,9mm betragen (also die "Werkseinstellung").
Wenn ich das so einstelle, hab ich halt ca. 2,8mm zum unterlegen und davon ausgehend würde ich dann mit dem Tragbild spielen.
Das Einzige was mir gerade noch einfällt ist, dass das neue 3.Gangrad etwas breiter ist als das originale. Das könnte ich mal nachmessen.

LG

Wolfgang

496

Re: Restaurations-Tagebuch

Moin Wolfgang
wird diese dünne Scheibe nicht verbaut, stimmt der Abstand von dem Zähnchen (500.528) in der Giebelaussparung zum 3. Gang nicht mehr und dieses würde abreißen (wie bei dem von Dir verbautem Getriebe).  Auch musst Du beim Zusammenbau der oberen Welle auf den richtigen Sitz der Zähnchen beidseitig achten. Diese müssen in die vorgesehenen Nuten greifen. Die obere Welle sitzt immer gleich in ihrer Position und kann nicht verändert werden. Die Einstellung erfolgt ausschließlich über die untere Welle.
Grüße

497

Re: Restaurations-Tagebuch

Jörg Vowe schrieb:

Moin Wolfgang
wird diese dünne Scheibe nicht verbaut, stimmt der Abstand von dem Zähnchen (500.528) in der Giebelaussparung zum 3. Gang nicht mehr und dieses würde abreißen (wie bei dem von Dir verbautem Getriebe).  Auch musst Du beim Zusammenbau der oberen Welle auf den richtigen Sitz der Zähnchen beidseitig achten. Diese müssen in die vorgesehenen Nuten greifen. Die obere Welle sitzt immer gleich in ihrer Position und kann nicht verändert werden. Die Einstellung erfolgt ausschließlich über die untere Welle.
Grüße

Hallo Jörg,
also wenn ich es richtig sehe ist 500.528 der Keil vom Synchroniseur!?
Mir fällt gerade auf, dass es da evtl. ein Missverständnis bezüglich der dünnen Scheibe gibt.
Mir geht es um die 501370 die auf der unteren Welle sitzt und hat mit Sicherheit keinen Einfluss auf den Keil im Synchroniseur.
In meinem alten Getriebe war der Keil garnicht eingebaut sonst hätte ich noch irgendwelche Reste davon gefunden aber der
hat einfach gefehlt wie einige anderen Teile auch.
LG
Wolfgang

498

Re: Restaurations-Tagebuch

Kurze Zwischeninfo zum zurück geschickten Set Tellerrad / Kegelrad.
Der Händler Renkens-Rohner hat mir den Kaufpreis problemlos zurück erstattet.
Das nenne ich mal kundenfreundlichen Service!

LG

Wolfgang

499

Re: Restaurations-Tagebuch

Es geht um diese kleine Zwischenscheibe die ich heute entfernen möchte.
Eine besondere Funktion scheint die nicht zu haben außer das 3. Gangrad etwas zu verschieben.

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Anhang Symbol untere Welle mit eingebauter Zwischenscheibe.jpg 253.54 kb, 85 Downloads seit 2022-10-01 

500

Re: Restaurations-Tagebuch

Die Zähne am Tellerrad ganz dünn mit Tuschierfarbe eingepinselt.
Die Hauptwelle mit einem Akkuschrauber angetrieben und das Tellerrad mit einem Stück Holz etwas gebremst.
Bessere Bilder schaffe ich leider nicht.
Kann man da was beurteilen?
Ich sehe, dass die Zähne auf der gesamten Länge Kontakt haben.

https://www.dropbox.com/sh/xf675jj5d25c … MtpEa?dl=0

LG

Wolfgang