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Re: Nebenstromölfilter

Ahoi,

die schweizer Filteradapterlösung ist natürlich sehr edel. Man sieht das in den Teilen eine Menge Arbeit steckt.

@Werner
Deine Bemerkung zum /8er Ölfilter hat mich etwas ins grübeln gebracht, den danach hätte ich bei meinem /8er noch nie das Ölfilter sauber gemacht...also Werkstatthandbuch gewälzt und siehe da es gibt 2 Versionen:
Für die Dieselmaschinen die Version mit Hauptstrom Ölfiltersieb und Nebenstrom Feinfilter.
Für die Benziner ein Hauptstromölfilter mit Papiereinsatz (Mann Filter H720x) Den wechsel ich natürlich immer mit dem Öl :-)
Für meine Traction würde ich eine Kombination aus der schweizer Variante mit dem /8er Hauptstromölfilter Einsatz bauen da ich die Papiereinsätze praktischer finde als Patronenfilter

Viele Grüße
Erik

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Re: Nebenstromölfilter

Wir sind früher (ja man muss wohl schon "früher" sagen, Kinder wie die Zeit vergeht) mit nem ollen MB 406 nach Griechenland gejuckelt. Der total überfodrerte 220er Diesel hatte erwähnte Filterpatrone. Man muss wissen, dass der Hauptstromfilter früher ein Sieb war, welches man reinigen konnte. Der Feinfilter war eine davon getrennter Papier-Patrone. Für diese Modelle gab es später (und heute noch?) einen kombinierten Haupt- und Feinfilter der das zu reinigende Sieb mit ersetzte. Ich habe mir aus dieser Zeit einen Haupstrom Sieb aufgehoben, der nun direkt am Ölfilter der Traction -statt dem Nudelsieb- angebracht ist. Da hab ich m.E. auch mal einen Beitrag dazu geschrieben, mit Bildern. Aber nur mit grober Hauptfilterung bleiben die Intervalle bei meiner geringen km Leistung gleich.

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Re: Nebenstromölfilter

Hallo Werner,

das sieht richtig gut aus! Hast Du jetzt einen kombinierten Haupt-/Nebenstromfilter eingesetzt? Welchen Typ?
Gibt es einen Notfall-Bypass?
Bin sehr gespannt auf Deine praktischen Erfahrungen.
Das betrifft insbesondere:
Standzeit des Nebenstromfilters ?
Höhe des Öldruckverlustes im Zylinderkopf durch den Filter ?

Bitte halte uns auf dem Laufenden.
Schönen Gruß
Ferdi

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Re: Nebenstromölfilter

Hallo Werner

Das sieht wirklich gut aus.
Eine Beobachtung  bei meinen 11 Légère mit Perfo- und 11 Commerciale mit D-Motor möchte ich mitgeben: Mir ist aufgefallen, dass bei meinen beiden Motoren die Kipphebel mit sehr wenig Öl geschmiert werden und damit die Öl-Leitung auch wenig ÖL führt. Beim D-Motor ist stirnseitig (Richtung Batterie) eine „Maden-Schraube“. Wenn diese herausgeschraubt wird, kann überprüft werden, ob Schmieröl z.B. nach einer Zylinderkopfüberholung bis hier überhaupt kommt.
Meine Empfehlung: nach dem Einbau der ganzen Vorrichtung, überprüfen das die Kipphebel weiterhin ordentlich geschmiert werden.

Viel Erfolg und freundliche Grüsse
François

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Re: Nebenstromölfilter

Hallo Werner,

sehr interessant fände ich natürlich auch, mit Deiner Vorrichtung mal einen Vergleich zu fahren zwischen einem (grobporigen) Hauptfilter einerseits und einem Kombifilter mit feinporigem Nebenstromfilter andererseits insbesondere hinsichtlich Fremdkörpereintrag, Öl- und Filterwechsel.

Die häufig berichteten, wundersamen Effekte von Nebenstromfiltern wären mir persönlich ggf. wichtiger als eine stilechte Motorraumoptik.

Also, Werner, bleib dran! Es gibt noch viel zu ertüfteln. ;-)
Schönen Gruß, Ferdi

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Re: Nebenstromölfilter

Das nenn ich mal eine vollständige und qualifizierte Problemanalyse, sodass nun wohl jeder (hoffentlich) durchblickt.
Vielen Dank Werner für Deine Mühe.

Ferdi

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Re: Nebenstromölfilter

Hallo Werner,

sieht super aus, schön patiniert mit double chevron :-)

Gruß
         Erik

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Re: Nebenstromölfilter

Hallo Werner,
sieht super aus-man möchte denken es wär ein zeitgenössisches Zubehör.
Anmerkung zum Öldruckverlauf bei kaltem Motor: Ich habe auch mal an diesen Stellen gemessen, weil ich in einem bestimmten Drehzahlbereich (ab 2000 rpm) und Temperaturbereich des Öles, so 30-40°C, Kavitationsjaulen  im letzten Lager mit Öldruckabfall im Hauptstrang habe. Es hat sich herausgestellt, dass -wohl aufgrund extrem schlechter Lagergeometrie- unter diesen Bedingungen das Lager Öl saugt und schließlich auch Luft aus den Kipphebellagern. 
Es ist denkbar, dass der Saugeffekt bei korrekter Lagergeometrie ebenfalls besteht, aber nicht so ausgeprägt ist und sich wie in Deinem Fall durch eine deutlichere Reduzierung des Öldruckes bei ebenjener Viskosität bemerkbar macht.

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Re: Nebenstromölfilter

Hallo Werner,
habe mich missverständlich ausgedrückt: Ich meine Kavitationsjaulen im hintersten Hauptlager, nicht im Kipphebellager. Um der Sache auf den Grund zu gehen, habe ich die Steigleitung zum Zylinderkopf mit einem transparenten Schlauchstück unterbrochen. Damit war sichtbar zu beobachten: In dem bestimmten Drehzahlbereich und Viskositätsbereich des Öles wandert zunächst das Öl aus dem Zylinderkopf zurück und wenn die Luft im Hauptlager ankommt, beginnt es zu jaulen. Der Effekt hat während der letzten 20.000 km seit Revision nachgelassen..wenn Du willst, könnte ich den Öldruckabfall mit Video und genauerer Randbedingungen dokumentieren, damit Du das mit Deinem Fall vergleichen kannst..

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Re: Nebenstromölfilter

Super! Vielen Dank für die tollen Infos.
Silizium und organisches Material deuten doch auf die Verunreinigung mit durch ungefilterte Außenluft hin..Stichwort Kurbelgehäuseentlüftung.

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Re: Nebenstromölfilter

<<<Silizium und organisches Material deuten doch auf die Verunreinigung mit durch ungefilterte Außenluft hin.>>>

___Das hat mich heute Nacht arg grübeln lassen. Denn genau dieser Anteil ist entschieden zu hoch im Vergleich/Verhältnis zu modernen Plastikauto-Motoren.

Bei der Revision des Motors habe ich moderne Kolben gehobener Qualität besorgt. Möglicherweise ist das Material siluminhaltig. Auch dann wäre der Anteil - normaler Verschleiß vorausgesetzt - eindeutig zu hoch.

Der Vokes-Luftfilter lässt gerne ungefiltert Luft an den Stirndeckeln vorbei. Die Gummimanschette zwischen Vergaserhals und Filterstutzen darf nicht verhärtet sein, sonst zischt's dort ungefiltert in den Brennschlund. Bei der KH-Entlüftung und dem Öleinfüllstutzen gehe ich vom während des Laufes permanent vorherrschenden Überdrucks aus, aber vielleicht entstehen auch dort Gasschwingungen?

Über die Ölproben ließe sich das festmachen; Siluminabrieb ist erheblich feiner als angesaugter Straßenstaub = Silizium. Aber die Laborkosten sind hoch.

Die Kosten für eine Filtermontage sind bei einem Wechselintervall von 7500 bis 10.000 km schnell amortisiert.
Bei mir sieht das anders aus. Der Aufwand für das Pilotprojekt ist hoch. Über hundert Stunden für Recherche; die Meßinstumente nebst Anschluß für Druck vor/nach Filter, Temperatur Wanne/im Filter sind beachtlich. Aber nur so ist im Aufbau die letztendliche Funktionssicherheit gewährleistet.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Nebenstromölfilter

Der Vokes Luftfilter ist mir zusammen mit den lieferbaren -und teuren und ungeeigneten!- Einsätzen ein solch unsicheres Gräul, dass ich auf einen Luftfilter für alte Käfer ausgewichen bin. Dieser hat einen auswaschbaren Schaumstoff.
Die lieferbaren Einsätze für die Vokes haben das Stützgitter auf der falschen Seite, das Filterpapier reist meistens über dem Vergaser ein.
Ich habe an anderer Stelle in diesem Forum einen Original-Einsatz gepostet mit dem Stützgitter auf der -richtigen- Saugseite.

Ich würde auch sehr stark vermuten, dass die Gassäule an der KW-Gehäuse - Entlüftung pulsiert.

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Re: Nebenstromölfilter

Pepe schrieb:

Ich habe an anderer Stelle in diesem Forum einen Original-Einsatz gepostet mit dem Stützgitter auf der -richtigen- Saugseite.

Könntest Du mir zu diesem Einsatz nähere Informationen erteilen. Meine Suche nach diesem Posting führte nicht zum Erfolg.
Grüße Volker E

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Re: Nebenstromölfilter

Kann ich auch nicht finden, habe einen neuen Thread mit den Bildern erstellt.

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Re: Nebenstromölfilter

N'Abend Ölinteressenten,

es geht weiter. Nach nun 3 X 2600 km sind die drei Ölproben unterwegs ins Labor, um deren Verschmutzung zu messen. Dann zeigt sich, was moderne Filter zu leisten vermögen. Ungefiltert, mittelfein, fein.

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Nebenstromölfilter

Noch ein Hinweis:

Bei Öltemperaturen in der Wanne von knapp über 100 °C stieg die Temperatur im Filter nicht über 71 °C. Somit ist das in den Z-Kopf einströmende Öl relativ kühl. Das sollten sich vor allem die SAE 40-Favorisierer durch den Kopf gehen lassen.

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Anhang Symbol P1040333.JPG 108.24 kb, 198 Downloads seit 2016-07-03 

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Nebenstromölfilter

Hallo Ölfilter,

eine weitere Information. Leider hat das Bestimmen der Reinheitsklassen der drei Ölproben nicht geklappt, da die jeweilig gezogenen Ölproben zu klein waren. Wiederholen lässt sich die Messung nicht, da das Referenzöl "ungefiltert" nicht mehr zur Verfügung steht.

Somit bleibt nun als Zweitlösung, den Filter nach 7.500 oder 10.000 km zu öffnen und die Rückstände zu separieren. Das ergibt allerdings nur eine qualitative Messung.

Immerhin ist auszusagen, daß bei den Ölproben der benzinunlösliche Anteil unter 300 ppm Schmutz lag.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Nebenstromölfilter

Kurt Leide schrieb:

Seit ca 40000km ohne Störung im Einsatz.

Da der Oelfiter in der Oelleitung zum Zylinderkof geschaltet ist, würde ich sagen das auch in 100'000km keine störung auftritt.
Denn da fliesst durch die intermittierendeschmierung nur sehr wenig oel.

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Re: Nebenstromölfilter

Lang, lang ist's her,

da es aber immer wieder neue Erkenntnisse gibt, hierzu meine Langzeiterfahrung, denn inzwischen habe ich den Tacho einmal rund:

Der praktischste Patronenfilter ist der M & H W 77-2. Aber ich hatte ursprünglich die trotz bester Einstellung - Zdg/Verg. - den Schmutzeintrag durch unsaubere Verbrennung unterschätzt. (Die Filter werden in einem LTB geöffnet und bewertet.)
Die Filterstandzeit beträgt  maximal nur 7500 km.

Ich persönlich wechsle nun alle 5000 km sowohl das Öl (altern. 2 J.) als auch den Filter.

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Re: Nebenstromölfilter

So ein filtersystem für in den hauptstrom lässt sich sicherlich günstiger
herstellen. Vorausgesetzt das jemand bereit ist eine gewisse
stückzahl zu produzieren.
Einzelanfertigungen sind logischerweise nicht kostengünstig.
Aber F.Lecot  hatte auf seiner 400'000km fahrt auch keinen haupt-
stromoelfilter und das motoroel damals war sicherlich nichtt ganz so optimalwie heute.
Der abgebildete filter ist nicht von Fretsche, den hat eine andere werkstatt
produziert. Aber die hat kein interesse sich damit aus dem fenster zu lehnen.

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Re: Nebenstromölfilter

>Aber die hat kein interesse sich damit aus dem fenster zu lehnen.<

Schade.

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Re: Nebenstromölfilter

Hi Filterer,

so, wie ich das gemacht habe, kostet es etwa 55 €uro inkl. Filterpatrone.

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Re: Nebenstromölfilter

Das weckt natürlich Interesse. Hast Du das hier schon beschrieben?

Ich benutze einen auswaschbaren Hauptstromfilter, wie er bei den alten Mercedes Diesel verbaut war. /8 und 123 - Zeit. Den Schraube ich anstelle des Nudelsiebs unter die Ölpumpe. Dieser hält zumindest grobe gefärliche Partikel ab. Aber eine feinere Filterung wäre natürlich schöner. Was sich aus dem Öl so absetzt kann man ja schön auf den Froststopfen des Zylinderkopfes beobachten.