1 Zuletzt bearbeitet von Pepe (19.01.2025 23:28)

Thema: Sicherungsbleche sind unnütz

Ich baue derzeit einen neuen Motor auf und habe mich entschieden alle Sicherungsbleche wegzulassen. Ggf. ersetze ich sie, wie auch Federringe oder Fächerscheiben durch Unterlegscheiben (Standard-Scheiben für 8.8 oder gehärtete für 10.9-Verbindungen). Gewinde und Auflageflächen der Schraubenköpfe und ggf. der Unterlegscheiben bekommen Loctite 243 (mittelfest, öltolerant beim Einbau). Wo möglich und erforderlich kommen Sechskantschrauben mit Flansch und Sperrverzahnung zum Einsatz.
Die Gründe hierfür:
1.    Fast alle DIN für Schraubensicherungen inkl. Federringe und Sicherungsbleche wurden vor 20 Jahren zurückgezogen, weil sich gezeigt hat, dass diese wirkungslos sind. Entscheidend für das Losdrehmoment ist die Anzugskraft der Schraube. Einzig Sechskantschrauben mit Flansch und Sperrverzahnung, Sicherungsdraht, Splinte sowie Flüssigsicherungen (VDI-Norm) bleiben erhalten. Selbstsichernde Muttern werden als „Verlustsicherung“ gemarkt, das heißt man merkt hoffentlich, dass sich was gelöst hat, bevor es ganz auseinanderfliegt.
2.    Die von den Händlern angebotenen Sicherungsbleche haben eine fragwürdige Qualität. Mir sind schon Nasen bei beim Umbiegen abgebrochen: Was sollen die halten und was stellt eine im Betrieb abgebrochene Metallasche in der restlichen Mechanik an? Außerdem ist gerade bei hochfesten Verbindungen die Härte des Blechs von entscheidender Bedeutung. Wenn das Blech unter der Schraube bei Wechselbeanspruchungen nachgibt/wegfließt/dünner wird verliert die Schraube sehr schnell ihre Zugspannung. Nicht umsonst gibt es 10.9er-Scheiben.

Ein Vorteil von Flüssigsicherungen (wenn erfoderlich) liegt in der relativ definierten Anzugskraft, die sich durch die Schmierwirkung ergibt (wenn nicht wie bei unserem ZK ohnehin geölte Schrauben/Muttern vorgesehen sind). Nachteilig ist, dass man die Gewinde bei Remontage strenggenommen von alten Loctite-Resten befreien muss.

Quelle u.a.:
https://www.wuerth-industrie.com/web/de … irksam.php

2 Zuletzt bearbeitet von Meini (05.02.2025 01:00)

Re: Sicherungsbleche sind unnütz

!!!  Hast natürlich recht. Sieht aber "toll" und "fachmänisch" aus.
Wenn man es für sich selber macht auch kein problem.
Wenn man es für einen "kunden*" macht der klamm und zahlunsunwillig
ist, wird er das fehlen dieser teile in allen instanzen grossmäulig anprangern
(mit dem hinweis das dies gem. rhb sein müsste), und der mechaniker hat
mit sicherheit finanzielles nachsehen mit seiner forderung.

*Von diesen leuten hat es bedauelicherweise leider immer mehr.

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Re: Sicherungsbleche sind unnütz

Habe ich auch gedacht.

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Re: Sicherungsbleche sind unnütz

Alles richtig was Pepe da schreibt und praktiziere ich bereits seit unzähligen Jahren. Einzig, das Sicherungsblech bei Montage der Schwungscheibe wird benötigt weil dieses das Pilotlager hält. Vorher die gebogenen Ecken entfernen damit nix wegfliegt. So kann man meist das alte Blech benutzen.

Derzeit im Bau, Perfo-Motor mit leicht gewölbten Kolben

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Re: Sicherungsbleche sind unnütz

Passen die gewölbten Kolben zum D-Kopf? Ich habe solche Kolben auch schonmal in einen Perfo eingebaut. Da musst ch die Ecke von der Quetschfläche am ZK etwas wegfeilen. Ordentliche Kompression (10 bar gemessen, also vielleicht 8,5 : 1) aber hat der Motor gut mitgemacht über die 20.000 km, die ich die drinnen hatte. Ich sehe ein Sicherungsblech unter der Mutter vom Stirnrad..? An dieser Stelle überlege ich die Mutter nackt oder mit Scheibe einzubauen..wenn man eine passende Scheibe kriegt.

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Re: Sicherungsbleche sind unnütz

Hallo Pepe, ja, habe diese Kolben auch schon in den D-Motor gebaut. In beiden Fällen muss man am Zylinderkopf geringfügig die Kanten der Brennräume brechen. Ist nicht viel wenn man genau schaut wo es sein muss.
Das Sicherungsblech am Stirnrad habe ich hier als Unterlegscheibe benutzt. Sicherung immer mit Loctite.
Habe auch sogenannte Schims in allen Dimensionen. Das sind Passscheiben die es in unterschiedlichen Särken gibt. So auch zum Einstellen des Längssiels der Kurbelwelle oder fürs Getriebe.
Einstellen der Kegelradwelle z.B. über diese großen Scheiben unterm Lagerdeckel mit anschließender Undichtigkeit des Getriebes hat nur genervt. Das geht mit passenden Schims deutlich präziser.
Also wenn du große U-Scheiben mit nicht zu großem Außendurchmesser suchs dann suche unter Schims. Diese gibt es dann auch in z.B 1 oder 1,5mm
Gruß
Manfred

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Re: Sicherungsbleche sind unnütz

Habe ich Dich schon zu der Düsenbestückung und Lufttrichter Deiner Vergaseranlage befragt? Tue ich hiermit

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Re: Sicherungsbleche sind unnütz

Hallo,
zum Thema Schraubensicherung kommt eventuell das System der ,,Nord Lock Scheiben" in Frage, bin kürzlich bei einem Trecker drüber gestolpert und war über den Widerstand beim Losschrauben überrascht.
Gruß Erik

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Re: Sicherungsbleche sind unnütz

Pepe schrieb:

Habe ich Dich schon zu der Düsenbestückung und Lufttrichter Deiner Vergaseranlage befragt? Tue ich hiermit

Hallo Pepe, hier der letzte Stand:
Mischrohr 10
Luftrichter 23
Hauptdüse 115
Luftkorrektur 190
Leerlauf 50
Leelauf - Luft  100

Bei großer Hitze im Sommer habe ich auf die 50er Leerlaufdüse umgerüstet. Damit lief der dann im Standgas besser.
Spring super an, wenig Choke und nach kurzer Fahrstrecke ohne Choke. CO bei 2,5%. In allen Situation prima zu fahren. Deutlich mehr Zugkraft. Auf Strecke ca. 8,5 ltr./100km auch mal 9ltr. Kurzstrecke und Stadt auch schon mal 12 ltr. Damit meine ich aber auch fahren und nich cruisen um die Eisdiele :-)
Großes Lob beim TÜV und als zeitgenössig angesehen!

Gruß
Manfred

https://www.youtube.com/watch?v=lAfgO_axp5c

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Re: Sicherungsbleche sind unnütz

Oh klasse, danke. Auch für die Mischrohr-Angabe, das wird oft vernachlässigt. Weißt Du zufällig, ob das dem origianlen Mischrohr entspricht?