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Thema: Hitzewallungen

Hallo allerseits, jetzt, wo (zumindest in Heidelberg)wieder etwas besseres Wetter herrscht, habe ich meinen 15er ausgefahren. Er läuft prima, aber!!
Wenn ich schnell ein größeres Stück z.B. Autobahn oder über Land fahre und dann
runtergehe mit der Geschwindigkeit oder an eine rote Ampel komme gibts den Hitzestau, die Temperatur geht sofort auf 90-100Grad. Hatte er früher nicht, voe allem nicht bei 8Grad Außentemperatur. Definitiv stimmt da was nicht.
Was könnte es sein? Es ist kein Thermostat eingebaut und genügend Kühlflüssigkeit im Kühler. Hat jemand von euch das auch schon mal erlebt?
Gruß Klemens

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Re: Hitzewallungen

Hmm,
das könnte eine verendende Wasserpumpe sein, oder der Kühler ist zugesetzt.Die Symptome sind zumindest bei den heutigen Autos die gleichen.
Gruß Mathias ...

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Re: Hitzewallungen

Hallo, hab das heut getestet. Leider ist es so das bei schneller Fahrt 2-4l Wasser verschwinden, wenn ich dann das wasser wieder nachfülle ist die Temperatur wieder normal. Werd es nochmal testen, könnte die Kopfdichtung sein.
Gruß Klemens

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Re: Hitzewallungen

Hallo Citroen-Fahrer,
ich habe seit vielen Jahren einen 11er. Bei Erhalt hatte der Wagen Standschäden. Diese sahen im Motorbereich wie folgt aus: Einoxidierte Kolbenringe und Wasserverlust am Kopf und wahrscheinlich auch an den Fußdichtungen der Zylinderbuchsen. Diese sind aus Papier und haben nur eine relativ kleine Dichtfläche. Bei mir gab es einen neuen Satz Buchsen mit Kolben, damals ca 400.-DM, eine neue Kopfdichtung und weil schon alles auseinander war auch neue Lagerschalen mit einer nitrierten Kurbelwelle ( alte aufbereitet ).  Im Motorgehäuse war eine mehrere Zentimeter dicke Sand- und Dreckschicht am Boden, die auch entfernt wurde.
Alles läuft jetzt seit 25 Jahren ohne Probleme. Einen Kühlerüberlaufbehälter, vom Schrottie, habe ich ihm auch noch spendiert.
Wenn weitere Fragen anstehen, bitte melden.

Ölfingergruß
Ulrich

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Re: Hitzewallungen

Prüf doch mal die Kompression, eine defekte Kopfsichtung verrät sich hierbei.

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Re: Hitzewallungen

Hallo, die Kompression wer ich überprüfen, mal sehen was rauskommt.
Gruß Klemens

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Re: Hitzewallungen

Hallo miteinander.

>Prüfe Kompression ... die defekte Kopfdichtung zeigt sich dann.<

... leider eher nein. Eine Kopfdichtung, die so stark ins Kühlwasser durchblasen lässt, dass es per schwacher Kompression meßbar ist, ginge parallel mit bereits deutlich hinkendem Motorlauf einher. Und dabei würde es sehr kräftig innerhalb des Kühlers sprudeln. Und Ölspuren würden im Wasser sein.

Grüße vom mildwettergestimmten Nordeifelrand,
Werner

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Hitzewallungen

Das zuvor von mir geschriebene muß ich etwas präzisieren, damit es nicht zu Mißverständnissen kommt.

Ergänzung: Eine undichte Kopfdichtung, die - beispielsweise - 1 bar Druckverlust ins Kühlwassersystem durchblasen würde, würde, wenn die restliche Kompression in Ordnung wäre, nicht unbedingt direkt wegen dieses Druckverlustes zu hinkendem Lauf führen. Erst, wenn auf dem umgekehrten Weg Kühlwasser in den Brennraum gesogen würde, käme es zu Unrundheiten, aber nicht wegen des Druckverlustes, sondern durch Zündaussetzer wegen des im Brennraum entstehenden Wasserdampfes.

Alle Klarheiten beseitigt?

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Hitzewallungen

Hallo Werner, woran erkenne ich denn eindeutig, daß die Kopfdichtung hinüber ist? Der Wagen läuft gut, hängt gut am Gas und läüft nicht unrund!
Gruß Klemens

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Re: Hitzewallungen

Guten Morgen Klemens,

das ist nicht so ganz eindeutig zu beschreiben, denn Kopfdichtungen gehen ihre eigenen vielen Undichtwege.

Du kannst folgendes prüfen:

Bei geöffnetem Kühlerdeckel und etwa 1/3 Gas kommen bei undichter Kopfdichtung (vielleicht) deutlich Gasblasen hervor. (Falls nachträglich ein Wasserthermostat eingebaut wurde, muß der Motor betriebswarm sein.) 

Wasser im Öl. Das Öl wird dann beige und trüb, sieht so ähnlich aus wie schleimiger Milchkaffee.

Öl im Wasser. Das findest Du, wenn der Motor etwas gestanden hat (1/2 h), indem Du einen Draht oder Schraubenzieher in den Einfüllstutzen tauchst. Beim Herausziehen siehst Du dann winzige Ölperlen. Achtung: hierbei finden sich auch winzige Ölspuren, die bei irgendeiner Montage oder sonstwie in den Kühlwasserkreislauf gelangten. Also nicht verrückt machen lassen, wenn tatsächlich nur ein sehr geringer Ölfilm obenauf schwimmt!

Abdrücken des Kühlsystems mit Dichtheitsprüfer über mehrere (6) Stunden. Kann einen Hinweis geben. Vor allem, wenn dann beim Durchdrehen mit dem Anlasser der Motor auf einem Zylinder Schwergang aufweist (weil er im Brennraum Wasser komprimiert).


Das sind ein paar Hinweise, die weiterführen können, aber nicht müssen. Durchweg ist es so, dass sich der Zustand einer undichten Kopfdichtung im Laufe der Zeit meist verschlechtert, bis die Symptome eindeutig werden.

Grüße aus dem Aachener Land,
Werner

Öl im Wasser.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Hitzewallungen

Hallo Klemens

Ich habe Dir einen Hinweis: Überprüfe bei 80-95°C Kühlwassertemperatur die Formstabilität Deiner Kühlwasserschläuche! Werden diese "schwabelig" und lassen diese sich von Hand zusammenpressen sind diese zu wechseln. Gute Schläuche behalten die Formstabilität auch bei 100°C; wenn nicht wird der Schlauch auf der Ansaugseite der Wasserpumpe durch den Unterdruck zusammengepresst und der Kreislauf ist unterbrochen ... Dies würde den schlechten Wirkungsgrad des Kühlkreislaufes ohne Wasserverlust erklären.

Freundliche Grüsse aus Bern
François

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Re: Hitzewallungen

Hallo, vielen Dank für eure Infos. Ich werde sowohl nachprüfen, ob Öl im Wasser ist sowohl die Schläüche nochmal kontrollieren. Ich halt euch auf dem laufenden, was letztendlich wirklich die Ursache für den Wasserverlust und den Hitzestau ist.

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Re: Hitzewallungen

Hallo Leute,
einen Haufen guter Ratschläge für die Unstimmigkeiten in einem Motor. Prima! So soll es sein.
Zu meinem Beitrag noch eine Ergänzung:
Den Überlaufbehälter habe ich montiert, weil mein Auto nach dem Abstellen mit heißem Motor das Kühlwasser auf die Straße geblasen hat. Es läuft jetzt in den Behälter und wird bei der Abkühlung wieder in den Kühlkreislauf gesaugt, wie bei einem modernen Wagen mit geschlossenem System. Der Druckverschluß am Kühler muss einem Deckel weichen und an das Überlaufrohr kommt ein Schlauch mit Schelle zum Behälter. Dieser Zusatz hat auch den Vorteil, dass kein eventuell kalkhaltiges Wasser mehr nachgefüllt werden muss.
Die Pampe im Motor hatte den Effekt, das der Wagen bei normaler Beanspruchung immer im oberen Temperaturbereich war.Jetzt liegt die Temperatur bei 70 bis 80 Grad und steigt nur noch nach oben bei hochsommerlichen Temperaturen und einhergehender starker Belastung.
Also zwei Maßnahmen mit großer Wirkung.
Noch was kann ich empfehlen. Das vordere Lager an der Wasserpumpe ist ein Gleitlager mit Schmiernippel. Es läuft relativ schnell aus durch die heiße Luft von vorn und die Motorwärme von hinten. Es sollte also immer in kurzen Abständen über den Schmiernippel versorgt werden. Das kann man sich sparen, wenn man dieses Lager durch ein vollgekapseltes Kugellager ersetzt. Das läuft bei mir schon ewig und ist absolut wartungsfrei.

Jetzt noch viel Spaß bei der Saisoneröffnung.
Ulrich Arbeitlang

Ps. Stephan ist der Sohnemann und ist zwischen alten Fahrzeugen groß geworden.

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Re: Hitzewallungen

An Ulrich Arbeitlang

Mich interessiert das Auffangen des Kühlerwassers aus dem Überlauf, da der Frostschutzzusatz lange Zeit sichtbare Flecken hinterlässt.

Verstehe ich das so richtig: Der Kühlereinfüllstutzen hat den üblichen Deckel, also ohne Federdruckventil. Der Überlaufschlauch mündet in einen oben offenen Behälter bis zu dessen Boden.

Bei der Ausdehnung der Kühlerflüssigkeit fließt der Überlauf in den Behälter; wird der Kreislauf wieder kalt, saugt sich ein Teil wieder zurück in den Kühler. Richtig?

Grüße,
Werner

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Hitzewallungen

An Werner,
genau so ist es. Der Behälter ist vom Schrottplatz aus einem kleinen Italiener. Es ist ein steifer durchsichtiger Plastikbehälter mit einem unteren Einlauf und einem Schraubdeckel mit Entlüftung oben. Das Ganze vorn rechts an die Seitenwand geschraubt, fertig ist die Geschichte. (Der Behälter hat eine Blechaufhängung zum Anschrauben.) Bei meinem Wagen ist der Kühlerüberlauf ein Eisenfallrohrrechts am Kühler, auf das ich einen 8er Benzingewebeschlauch geschoben und mit Schlauchschellen gesichert habe. Am Behälter muss man eventuell anpassen. Man braucht nur die zwei Löcher in die Seitenwand bohren für den Haltebügel. Der Füllpegel  sollte im kalten Zustand max 1/3 sein, dann ist immer genug Reserve da.

Viel Spaß beim Einbau, es lohnt sich!

Ulrich

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Re: Hitzewallungen

An Ulrich Arbeitlang

Habe noch eine Frage zum Auffangen des Kühlerwassers.
An welcher Stelle wird der Überschlauch angeschlossen?
Direkt oben am Überlauf oder am Ende des Überlauf-
röhrchens(also unten am Kühler).Ist im Verschlußdeckel
des Auffangbehälters grundsätzlich eine Entlüftung oder
muß eine gebohrt werden (Größe?)?


Gruß Jürgen

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Re: Hitzewallungen

Guten Abend Jürgen,

vom Prinzip her ist die Position des Auffangbehälters egal. Denn es läuft nur diejenige Kühlerflüssigkeit hinein, die oben über den Überlauf gelangt aufgrund der Wärmeausdehnung. (Und ansonsten auf dem Asphalt sprenkeln würde.)

Wichtig ist lediglich, dass der einleitende Schlauch bis auf den Grund des Auffangbehälters reicht. (Oder sinngemäß der Schlauch am Behälterboden eingeleitet wird.) Denn nur dann wird beim Abkühlen des Kühlwassers das Übergelaufene wieder in den Kühler zurückgesogen.

Im Grunde kann man eine normale Flasche nehmen, in die der Schlauch hineingeleitet wird. Oben offenlassen wegen des Luftvolumenausgleiches.

Eifelrandgrüße,
Werner

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Hitzewallungen

Holla, sehe gerade erst, dass die Frage von Jürgen an Ulrich gerichtet war. Wollte mich nicht zwischendrängen.

Werner

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Hitzewallungen

Hallo CVC-Freunde, zum Thema Ausgleichbehälter unbedingt die Info (Der Kühler und sein Überdruckventil)von Karel Beukema im CTAC vom 29.08.03 beachten.Gruss Günther.

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Re: Hitzewallungen

Hallo Günther,

danke für den Hinweis. Ich denke, das zielt auf darauf ab, dass der Kühlerdeckel ohne Druckventil ist. Steht ein paar Beiträge darüber hier auch geschrieben, ging aber vielleicht etwas unter.

Wie auch Karel Beukema schreibt, das Rücksaugen aus dem Auffangbehälter funktionier nur dann, wenn ein Kühlerverschluß ohne Überdruckventil montiert ist, ansonsten kann das Ausdehnungswasser zwar überlaufen, aber nicht mehr zurück (was immer noch besser ist als auf die Straße vorm' eigenen Haus).

Richtig ist auch der Hinweis von K. B., dass mit geschlossenem System aufgrund des Überdrucks das Wasser etwas später zu kochen beginnt. Aber das ist dann auch schon ein Zeitpunkt, der in den  Bereich Überhitzungsgefahr gehört. Oder Hochalpentour.

Grüße aus grauverhangenem Nordeifeldunst,
Werner

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Hitzewallungen

Hallo Werner,
Danke für Deinen Beitrag!Leider habe ich auf meine
eigentliche Frage noch keine Antwort: nämlich, wo genau
wird der Schlauch am Kühler angeschlossen.

Gruß Jürgen

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Re: Hitzewallungen

Der Überlauf ist die bleistiftdünne Leitung, die entweder vom Kühlereinfüllstutzen abgeht, oder ein paar Dezimeter daneben von dem kleinen Dom obenauf (in dem sich auch ein Überdruckventil befinden kann!).

Es kann ein simpel aufgesteckter Schlauch sein, aber auch eine installierte Leitung.

Bei der Kühlervariante mit einfachem Deckel und Druckventil innerhalb des Domes kannst Du durch Blasen in die Leitung erkennen, ob ein Ventil eingebaut ist, ohne Ventil geht die Luft frei hindurch.

Grüße,
Werner

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Hitzewallungen

Hallo Clemens,
die Diskussion hat sich ja nun etwas vom Ursprünglichen wegbewegt. Ich hatte das gleiche Temperaturproblem (nach 3 Monaten Standzeit) und habe es durch Spülen des Kühlkreislaufs lösen können. Hilft vielleicht auch bei Dir. Laufender warmer Motor, Wasser am Block ablassen und mit heißem Wasser aus der Gießkanne durchspülen. Es ist sicherlich kein gutes Zeichen, wenn es überhaupt zu Verstopfungen kommt. Aber bei meinem 11BN schiebe ich das auf die relativ lange Standzeit und ein überaltertes Kühlerdichtmittel -wegen Riß im Block- , das sich nach 5 Jahren und 8000km verabschiedet hat. Das habe ich jetzt hoffentlich rausgespült und beim Füllen neues verwendet (nicht das für 5, sondern das für 12€ - sollte jährlich erneuert werden und schadet auch sonst nicht, auch gibt es Kühlerreinigungsmittel). Die erste Ausfahrt bei 7°C Außentemperatur ergab die gewohnten 65 bis 80°C.
Meine Erfahrung deckt sich mit diversen Berichten, wonach die Temperatur eher zu gering ist, sodass ich mir die Frage nach einem Überlaufgefäß nicht stelle, aber vielleicht ist das beim 15er oder einer Légère anders und schaden tuts auch nichts.
Gruß Martin

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Re: Hitzewallungen

Guten Abend 11er Freunde(natürlich auch Werner),der Beitrag von Karl Beukema wird oft nicht richtig verstanden.Dazu nochmal ein Hinweis zu dem Überdruckventil.Dieses sitzt oben rechts in Fahrtrichtung unter einem kleinen Deckel auf dem Kühler(11CV-BN-Bj.57).Es lässt den Überdruck zwar raus,somit auch das überschüssige Wasser,aber es lässt bei Unterdruck nichts zurückfliessen! Darum muss bei Einbau eines Ausgleichbehälters unbedingt dieses Ventil entfernt werden.Das wiederrum geht nur durch Auflöten des besagten Deckels.Als Ausgleichbehälter bietet sich z.B.die Glasflasche vom Renault 4 an(später aus Kunststoff)mit aufgeschraubtem Überdruckventil.Der Verbindungsschlauch wird dann einfach an das originale Über(Ablauf)rohr angeschlossen.Ich hoffe damit den holländischen Kollegen etwas verständlicher gemacht zu haben.Er liefert übrigens sehr gute Beiträge im CTAC,auch über 15er Modelle.Gruss Günther.(bedanke mich nochmal bei allen,die mir sehr hilfreiche Infos gegeben haben zur Sitzschienenverlängerung).

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Re: Hitzewallungen

Hallo zusammen,
das periodische Durchspühlen des Kühlsystems - inklusive des Öffnens der Ablassschraube (respektive des Hahns bei Six) kann sicher nicht schaden. Danach wieder Frostschutz (als Korosionsschutz) hinzugeben und vielleicht entmineralisiertes Wasser aus dem Wäschetrockner oder so verwenden.
Dazu noch ein kleiner Tipp: Wer mit einem kleinen an einer flexiblen Welle befestigten Magneten durch das Einfüllloch den oberen Teil des Kühlers "abfischt", wird erstaunt sein, wie viele Rostplättchen sich da abgelagert haben. Wenn sie gross genug sind, zirkulieren sie nicht durch die Wasserkanäle, sondern sie verstopfen die senkrechten Kanäle im Kühler und reduzieren natürlich die Kühlleistung.
Petri Heil!
Daniel Eberli