1

Thema: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Hallo und guten Abend zusammen.
Habe meinen 11er Bj. 1956 mit Einfahroel 1000 Kilometer eingefahren. Welches Oel soll ich nun für die Sommerfahrten verwenden?
Ich denke es ist bestimmt jemand unter Euch der mir helfen kann. Besten Dank im Voraus.
Gerd

2

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Ein paar Aspekte dieses komplexen Themas sind schon hier diskutiert worden:

http://www.cvc-club.de/forum/showposts.php?forumid=1&threadid=1495&searchstring=&fromdays=-1&lr=1150893616

http://www.cvc-club.de/forum/showposts.php?forumid=1&threadid=1593&searchstring=&fromdays=-1&lr=1161258461

http://www.cvc-club.de/forum/showposts.php?forumid=1&threadid=1503&searchstring=&fromdays=-1&lr=1152022671

Gruß,

Stephan Jaenicke
www.buchhandlung-jaenicke.de

3

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Hallo Ölsucher!

Habe auch einen 11B BJ1956. Nachdem ich ca 150 Ölexperten gehört und Berichte gelesen habe und ca. 150 verschiedene Philosophien über das richtige Motorenöl gehört habe und inzwischen weiß, daß es in der hinteren Schweiz, im nordlichen Holland und am Fuße der Pyrenäen Händler gibt, die das einzig richtige Motorenöl für unsere Traction ohne Ölfilter anbieten, habe ich mich für 20 W 50 mineralisch entschieden. Dieses Öl erhält man relativ einfach im normalen Handel oder es kann problemlos besorgt werden. Ölwechsel mache ich nach ca. 5000 KM. Und meiner Traction geht es blendend!

Gruß Jakob Wolber

4

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Vielen Dank Euch beiden für Eure Mühe mir zu antworten. Jakob Du hast mit Deinen lustigen Ausführungen den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich werde Deinen Rat befolgen. Ich habe in irgend einer alten Anleitung etwas gelesen von SAE 20 oder SAE 30. Entspricht dies möglicherweise der von Dir angegebenen Sorte? Habe ehrlich gesagt nicht so die große Ahnung.
Möchte noch eine kleine Anmerkung zum Forum machen. Was mich immer wieder erstaunt ist, daß die Benutzer dieses Forum in der Regel doch Fahrer eines Citroen sind. Eine Menge Benutzer haben meine Bitte gelesen, es ist davon auszugehen, daß alle Autos mit einem Öl fahren müssen, aber nur zwei haben mir geantwortet. Das bedauere ich sehr. Es trifft aber genau das Thema das vor einger Zeit in diesem Forum diskutiert wurde: "Sind Oldtimmerliebhaber Eigenbrödler". Ich denke, hier muß leider für die Meisten mit einem dicken "JA" geantwortet werden. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Deshalb nochmals ein großes "Danke" für die Antwort.
MfG Gerd Bohnert

5

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

hallo gerd,
es sind nicht die trägen Oldtimerfahrer, sondern es ist die hierzulande herrschende Mentalität - angestachelt von der amerikanischen Rechtssprechung -
Wenn Dir jemand ein Öl empfiehlt und Dein Motor danach kaputt geht, war´st Du nicht derjenige der das verursacht hat, sondern derjenige, der die falsche Empfehlung gab und folglich zum Schadensersatz herangezogen wird.

Grüße vom sonnigen Rhein

6

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Hallo Gerd,

ich verwende 20 W 50 mineralisch (ist wichtig). Ob von ELF oder TOTAL ist egal. Hab ich beides schon eingesetzt. Habs auch im Winter drin. Winter? Ich meine die etwas kühlere Jahreszeit. Ich fahre halt dann nicht gleich auf volle Leistung, sondern lasse es langsam angehen. Bei Eis und Schnee und Salz bleibt meine Traction natürlich in der Garage.

Bin vor einem starken Jahr Tractionist geworden. Habe hier im Forum schon einige gute Tipps oder weiterführende Links erhalten. Stimme Dir aber zu. Es wäre schön, wenn die vielen Leser ihr Wissen weitergeben würden. Es muß doch ein unwahrscheinliches Wissensvolumen in diesem Forum vorhanden sein.

Was ich Dir als Anfänger empfehlen kann, ist ein Kurs beim Traction-Guru Daniel Eberli aus Benken/Schweiz. Dieser Samstag (Theorie und Praxis - anschaulich und humorvoll präsentiert)hat mir Wissen und Selbstvertrauen und damit Unabhängigkeit gebracht. 

Gruß Jakob

7

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Ich würde das nicht so negativ sehen mit dem schwachen Feedback: Wenn jemand nichts ergänzndes beizutragen hat, muß er ja keine Sprechblasen produzieren. Ich habe die Gespräche hier als sehr lebhaft und informativ erlebt.
Zu den Sachfragen:
Ich verweise auch nochmal auf die ausfürlichen Ausführungen in einem älteren Thread, dem gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen.

Bezüglich Deiner Viskositätsfrage wirst Du hier eine Antwort finden:
http://de.wikipedia.org/wiki/
Bild:Viskositaetsbereiche_motoroel.png

Falls der Link sich nicht rauskopieren läßt: Schmieröl bei wikipedia eingeben.
Dort siehst Du eine Abbildungen mit unterschiedlichen Viskositätsbereichen. Dort kannst Du erkennen, dass ein 20W-50 ein 30er Sommeröl abdeckt und übertrifft, also falls es sehr heiß werden sollte, deckt es auch noch den Bereich eines  dickflüssigeren 40er ab. Außerdem deckt es auch einen Teil des dünnen 20er ab und ist bis -10°C einsetzbar. Die Temperaturskala zeigt die Außentemperatur und hat nur im Tieftemperaturbereich direkt etwas Öltemperatur zu tun: Wenn der Motor gestartet wird, hat das Öl die Außentemperatur. In diesem Bereich ist die Dürchölungsgeschwindigkeit des Motors maßgeblich. An der oberen Temperaturgrenze hängt es von verschiedenen Faktoren ab, wie heiß das Öl wird: Außentemperatur, Mototrkonstruktion und Belastungszustand. Hier darf das Öl nicht zu dünnflüssig werden.
Also im Endeffekt sind das auch alles nur Richtwerte und auf moderne Motoren gemünzt. Aber zur Zeit ist es das Beste was wir haben ;-)
Eins noch: Ölwechselvorschrift laut Citroen: 2000 km!! Und der beste Ölfilter ist ein frisches Öl! Ich wechsel bei 500 bis 1000 und das würde ich Dir auch nahelegen. Aber auf keinen Fall 5000km.
Viel Spass mit dem neuen Motor,
Mani

8

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Hallo Citroenisten,

ich fahre immer noch das mineralische Einbereichsöl Shell Morlina 100 als Motorenöl und das seit dem Kauf meines 11D in 2004. ;-)
Gruss
Stefan

9

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Hallo,

es ist schon eine Glaubensfrage. Ich hab ewig in Foren und anderweitig im www gestöbert. Jahrelang fahre ich mit Wagner SAE40 und Milleroil "Oldtimer"-Ölen. So irgendwie bin ich der Meinung, daß das ne einfache Brühen sind, nur teuer verkauft.
Wenn mein Fass leer ist such ich mal nach einfachen Motorölen (SAE40) oder 20W50. Kennt einer von euch ne Bezugsquelle für 20W50 (am Besten in 20 oder 60 Liter Gebinden).

Wechsen tue ich beim 15er so alle 2500 km bzw 2 mal jährlich. Das Wagneröl ist dann noch honigfarben, das Milleroil schwarz

der Motor ist vor einigen Jahren revidiert worden. z.Zt ist kein Ölfilter montiert, ich hatte aber schon Nebenstromfilter.

Grüsse
Tom

10

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Hallo zusammen,
vielen Dank für Eure Antworten. Bin jetzt ja fast erschlagen von der Resonanz. Trax fragt nach einem günstigen Öllieferanten. Habe nach Euren Anregungen mich einmal umgehört und von einem Kunden die folgende Adresse erhalten: www.reifendirekt.de. Fand, daß die Preise recht ordentlich sind. Sollte noch jemand eine günstige Einkaufsadresse haben, wäre es vielleicht interessant diese in das Forum zu stellen, bzw zu erfahren ob die genannte Adresse wirklich gut ist.
Grüße Euch alle aus der sonnigen Pfalz.
Gerd

11

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Stefan Tarx,
ihr fahrt Kompressoröl?
Mani

12

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

habe nochmal nachgeguckt, ist nicht ganz richtig gewesen mit dem Kompressoröl:
Das Wagner Öl gibt es auch legiert, aber nach dem was Du berichtest ("bleibt honigfarben") hast Du wohl das unlegierte? Denn offensichtlich reinigt es den Motor nicht von Ablagerungen, das "mild legierte" von Miller hingegen schon. Dass heißt in Deinem Motor hat sich schon ein bißchen was angesammelt. Nimmst Du gelegentlich die Ölwanne zum reinigen ab? Habe das auch vernachlässigt, bis Herr Louis mich darauf hingewiesen hat-lohnt sich, erst recht wenn Du unlegiertes fährst. Und steht auch in der  Wartungsanleitung.  Meine Erfahrung diesbezüglich: den überholten Motor habe ich von anfang an mit normal legiertem 20w50 gefahren und wechsel alle 500 bis max. 1000km es bleibt nicht goldafrben, aber zumindest am Ölstab tranparent. Abgesehen von  von anfänglichen Abrieb  durch das einlaufen in der Ölwanne (und am eingeklebten Magneten in der Ölablassschraube!) ist der Motor seitdem ohne Ablagerungen. Jedoch wäre ich vorsichtig, zwischen einem legierten und unlegiertem zu wechseln: viele Ablagerungen, angesammelt während der unlegierten Betriebsphase, werden durch das legierte Öl plötzlich gelöst und dadurch steigt die Schmutzfracht sehr stark an. Du siehst das dann am schwarzen Öl. Und hier wirds eigentlich auch gefärlich. Denn wenn das Öl den Dreck nicht mehr tragen kann, kann es irgendwo zu Verstopfun gen kommen. Der Klassiker, warum vor legierten Ölen gemeinhin im Oldtimerbereich gewarnt wird. Was Du daraus schließt, muß ich Dir überlassen. Nicht weil ich Angst vor ner Klage hätte, sondern weil Du Deinen Motor besser kennst als ich. Das Morlina ist wie das Wagner SAE40-unlegiert ein Öl ohne reinigende und schmutztragende Additive. Jedoch entspricht es von der Visosität einem 30er, dass auch für den Sommer von Citroen für den 11er empfohlen wurde. Wenn mit dem Morlina angefangen würde ich dabei bleiben. 
Bzgl. der Eingangsfrage kann ich mich nur Jakob anschließen.

13

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Hallo,
als Nichtmotorenfachmann, also nur Oldiefreak besessener Tractionsfahrer, habe ich von einem alten Meister - heute fast 90 Jahre alt - einmal folgende Erklärung zum in der TA zu verwenden Motorenoel bekommen:
Der Motor in der TA hat keinen "Micro"-Oelfilter wie in den heutigen Motoren üblich, das im Motor vorhandene "Oelsieb" kann in keinster Weide diese Funktion übernehmen.
Im Oel durch den Betrieb vorhandene Schmutzstoffe lagern sich in der Oelwanne ab und werden durch die lt. Betriebsanleitung vorzunehmenden "häufigen" Oelwechsel aus dem Motor entfernt, ein Teil setzt sich auch in der Oelwanne ab, daher ab und an dieselbe einmal abbauen und reinigen. Zum Einsatz gelangt je nach Jahreszeit Einbereichsoel OHNE jegliche Zusätze und Additive. Die dem Oel zugesetzten Additive haben die Aufgabe Schmutzpartikel und Rückstände aus dem Motor zu lösen und zu entfernen, d.h., in der Schwebe zu halten und somit zum Microfilter zu transportieren, wo sie aus dem Oelkreislauf entfernt werden. Da der TA-Motor nun aber keinen derartigen Filter hat, werden die schädlichen Partikel im Oel getragen und munter immer weiter und wieder durch den Motor transportiert, mit dem Ergebnis, sie werden werden z.B. erneut in die Lager verfrachtet, wo sie dann kräftig für Verschleiss sorgen. Also Fazit: Mit einem modernen Motorenoel wird letztlich genau das Gegenteil einer ordentlichen Schmierung sondern Schaden erzielt. Dieses hat Gültigkeit für alle Motoren ohne Feinfilter im Oelhauptstrom, selbst bei einem Oelfilter im Nebenstrom wird auch immer nur ein Teil (?) herausgefiltert.
Ich für meinen Teil fahre ein unlegiertes Einbereichsoel 30er oder 40er Viskosität. Oelwechsel finden alle 2.500 bis 3.000 km statt.
Gruß Uwe
40

14

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Besser hätte ich´s auch nicht formulieren können. Ich war schon sehr erstaunt, dass hier empfohlen wurde, modernes Öl zu verwenden. Meines Wissens tritt damit nämlich genau der Effekt ein, den Uwe beschreibt. Daher habe ich auch in einem der alten Beiträge schon vor legiertem Mehrbereichsöl gewarnt.

Modernes Öl nur dann verwenden, wenn ein vernünftiger Ölfilter nachgerüstet wurde! Der Verschleiß erhöht sich sonst durch den immer wieder durch den Motor gespülten Dreck erheblich, man merkt es nur durch die geringen Fahrleistungen nicht so bald. Wenn also jemand Lust hat, die nächste Motorüberholung 50.000 oder 100.000 km vorzuziehen, soll er ruhig modernes Öl fahren...

Und bei Motoren, die vorher mit unlegiertem Einbereichsöl gefahren worden sind, besteht natürlich zusätzlich die Gefahr, dass alte Ablagerungen gelöst werden und ölkanäle verstopfen.

Gruß,

Stephan Jaenicke
www.buchhandlung-jaenicke.de

15

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Hallo zusammen,
was Uwe schreibt, ist vollkommen richtig. Die in der Schwebe gehaltenen Partikel moderner Öle zerstören auf Dauer die Lager. Ein "Umschwenken" von unlegiertem Öl auf legiertes führt zudem in der Regel zu Undichtigkeiten, da die abdichtenden Schmutzpartikel abgelöst werden.
Trotzdem kann man "modernes" Mehrbereichsöl mit Additiven fahren, nämlich dann, wenn man häufig das Öl wechselt. Ich wechsle nach ca. 500 km mein 20 W 50 bzw. 15 W 40, das kommt dann fast noch sauber aus dem Motor und wandert in meinen Alltags-PKW, der ja einen Ölfilter hat. Das praktiziere ich schon seit ca. 20 Jahren so, ohne Probleme. So kann ich auf viel zu teures unlegiertes Öl verzichten, ich zahle für 5 Liter zur Zeit 5,95 Euro, mit DB und VW-Freigabe für Turbomotoren. Mein Traction-Motor sieht innen aus wie neu. Wer schon mal die innen abgelagerte Ölkohle bei einer Restauration entfernen musste, weiß das sehr zu schätzen.

Winklige Grüße, Ulli Franken

16

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

@ Ulli

Wo bekommst Du 5 Liter 20W50 für 5,95?? Ist ja super

Rätselnd
Tom

17

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Stephan, Uwe,
ich würde das nicht so absolut sehen. Weder ein legiertes Öl ist für jeden das richtige, noch ein unlegiertes Öl ist für jeden das richtige

Ich verneine aber nach wie vor, dass der Ölschlamm (bzw. Ablagerungen) die Funktion eines Filters übernehmen kann, ohne dass sich nicht erhebliche Nachteile und Gefahren für den Motor ergeben.

Uwe, den Ausführungen Deines Meisters liegen zwei falsche Annahmen zugrunde:

1.    Die durch die Dispergenten in Schwebe gehaltenen Teilchen würden beim Lagerdurchgang Verschleiß bewirken
2.    Sie werden mittels eines Feinstfilters herausgefiltert, um genau dies zu verhindern

Zu 1.
Die Schmutzpartikel die in Schwebe gehalten werden, gehören zu den feinsten Partikeln. Diese Partikel sind kleiner als der dünnste Schmierfilm im Gleitlager und können im Ölstrom berührungslos durch das Lager gleiten. (das habe ich mir nicht überlegt oder erzählen lassen sondern ist in entsprechender Literatur nachzulesen). Gefährlich sind die Teilchen größer 0,01mm, da diese im Betrieb einfach nicht durch das Lager passen und Abrieb verursachen müssen, besonders wenn es harter Eisenabrieb ist. Diese Teilchen sinken in JEDEM Öl (mit und ohne Dispergenten) bei Stillstand zu Boden, genauso wie sie in jedem Öl durch die Strömung und Bewegung in Schwebe gehalten werden. Die Dispergenten (in-Schwebe-Halter-Additive) leisten hierzu keinen Beitrag!
Zu 2.
Im Hauptstrom ist ein grober Hauptfilter der den gefährlichen, groben Abrieb (>0,01mm) herausfiltert, um auszuschließen, dass diese durch die Lager gehen. Ein Fein- oder Microfilter ist immer parallel zum Hauptfilter angeordnet (auch innerhalb einer Patrone) und filtert die in Schwebe gehalten feinsten Teilchen. Das geschieht nur, weil das Öl bei steigender Schmutzfracht chemische und physikalische Anforderungen nicht mehr erfüllen würde, aber nicht, weil die Partikel beim Ölkreis gefährlich wären. Feinfilter dienen nur dem Zweck die Ölwechselintervalle zu strecken.

Bei der Benutzung eines gering legierten Öles (also ohne Dispergenten und Detergenten) setzt sich der Schlamm doch nicht nur in der Ölwanne ab. Er setzt sich auch in der Kipphebelwelle, Ölleitungen, Stößelbecher usw. ab. Ein ungelöster Klumpen Ölschlamm , der z.B. aus dem Stößelbecher heraushüpft und angesaugt wird, macht mir mehr Schmerzen,  als selbiges gelöst und fein verteilt, das durch einen frühzeitigen Ölwechsel entfernt wird. Aus alten Motoren zieht man selbst aus den Kurbelwellenbohrungen erhebliche Mengen feste Paste raus. Das soll gut sein?
Wer mir prophezeit, ich würde nicht lange fahren, dem sei gesagt, dass ich mit dieser Methode meinen alten, unüberholten, total durchgerittenen  Motor, trotz bereits erfolgter Ausbrüche von Lagermaterial, weitere 40.000 km gefahren habe. Voll additiviertes Öl und wechseln, wechseln, wechseln...natürlich war der Motor vorher einmal zerlegt und gereinigt worden.

Noch ein Ausflug in die Ölhistorie:
Öle mir Dispergenten (in-Schweb-Halter) und Detergenten (Reinigungs/Lösemittel) gibt es seit 1936 in Deutschland und wurden als Premium oder HD (Heavy-Duty)-Öle verkauft. Man stellte nämlich fest, dass Verbrennungsrückstände (Ölkohle) an Kolben und Zylinder den Verscheiß erhöhen (mit Lackbildung auf den Zylinderlaufbahnen, siehst Du in allen alten Trax-Motoren) und die Beweglichkeit der Kolbenringe einschränken. Es galt schon in dieser Zeit als höherwertige Anforderung am Öl, den Motor sauber zu halten und Verschlammung zu verhindern. Ich habe zu diesem Thema ein paar Bücher gewälzt, aber dass der Ölschlamm zu damaliger Zeit etwas Vorteilhaftes, wie die Funktion eines Schmutzfängers haben soll, darüber habe ich wirklich nichts gefunden.

Davon unberührt bleibt die Empfehlung, bei einem Öl ohne Reinigungsadditive zu bleiben, wenn man das schon länger benutzt. Aber ich sehe keinen Grund, einen sauberen Motor sehenden Auges verschlammen und verdrecken zu lassen.

18

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

@Trax, Tom,
Na, das Öl gibts im Kaufland als 15 W 40, API SJ/CF, ACEA A3/B3/E3, VW 501 000 und 505 00, DB Blatt 229.1
Mein Preis ist von Dezember 2006, ich glaub, nach der MwSt-Erhöhung haben die nen Euro aufgeschlagen.
Wer ein teureres Öl in den Traction-Motor kippt, ist selber schuld. Wie gesagt: Mach ich seit mehr als 20 Jahren mit meiner Traction.
Für den neueren Alltagswagen auch gut: Highstar 5 W 40  synthetisch vom Praktiker, bei "20 % auf Alles" kosten 5 Liter 10,38 Euro. Wird in vielen Foren empfohlen. Nur die Tiernahrung muss man dann woanders kaufen  ;-)))
Winklige Grüße, Ulli

19

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

...sorry, kleiner Schreibfehler:

VW-Norm  501 01 und 505 00

Ulli

20

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Seit ich Traction fahre (auch im Winter) benutzte ich immer günstiges Motoroel aus
dem Supermarkt. Zuerst 20W50, als dieses immer mehr aus den Regalen verschwand griff
ich zum 15W40. Probleme hatte damit nie. Der Oelverlust am Motor blieb immer
gleich. Die Motorschäden die ich in der Zeit hatte waren nie auf das Oel zurückzu-
führen (Wasser im Oel. Gebrochener Kolbenring mit seinen Folgen). Oel wechsel führe ich alle 4000 - 5000km aus. Das alles seit über 35 jahren.

21

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Tja, eigentlich geht auch ein 15W40. Habe ich auch lange Jahre aus Kostengründen gemacht. Der Viskositätsbereich dieses MEhrbereichöles deckt auch das empfohlenen SAE 30 ab.

22

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Hallo und guten Tag,
nachdem ich von Euch jede Menge Info`s erhalten hatte, habe ich mich für 20W-50 entschieden, das ich im 20 L Kanister für 2,75 Euro gekauft habe. Übrigens gibt es bei dieser Firma auch das in der Betriebanleitung aufgeführte Einbereichsöl SAE 30 W. Der 20 L Kanister kostet 2,75 Euro. Wäre das sinnvoller?
Gruß an Alle!
Gerd

23

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Mein Eintrag vom 12.03 sollte Deine Frage erschöpfend beantworten. Ich sehe keinen Grund warum man ein Einbereichsöl verwenden sollte. 20 l für 3 EURO???? Wie geht das? Ist das auch ein Motorenöl?

24

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Also Mani,
natürlich ist der von mir angegebene Preis, der Preis für 1 Liter. Wollte damit das Umrechnen ersparen.
Was das Einbereichsöl betrifft, so habe ich eine Betriebsanleitung aus dem Jahre 1952, dort steht unter Ölstand und Ölwechsel "Winter = SAE 20, Sommer = SAE 20 oder SAE 30".
Gruß Gerd

25

Re: Welches Motorenoel ist dar Richtige?

Ja, weil es damlas kein Mehrbereichsöl gab. Daher werden auch unterschiedliche Öle für Winter und Sommer empfohlen. Enbereichsöle habe eine Viskosität, die sehr temperaturabhängig ist. Der Motor möchte aber eine möglichst konstante Viskosität, sowohl bei kaltem Öl, als auch bei warmen. Mit einem Einbereichsöl dauert besonders bei kalter Witterung die Durchölung sehr lange und wenn es dann heiß wird ist so dünnflüssig geworden, dass der Schmierfilm nicht mehr so tragfähig ist. Ein Mehrbereichsöl ist hingegen über einen größeren Temperaturbereich  von gleichbleibender Viskosität.  Wenn Du Dir das Viskositätsdiagram bei Wiki nochmal anguckst, wirst Du verstehen. Natürlich kannst Du auch Einbereichöl fahren, wenn Du unbedingt willst. Sogar unlegiertes Kompressoröl, habe ich gehört. Eher gehen die Motoren wohl aufgrund erschütternder Ersatzteilqualitäten kaputt.