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Thema: Und immer wieder die Bremsen...

Hallo zusammen,
an den beiden Reparatur- und Servicekursen in der Schweiz hatten wir gleich zwei Teilnehmer, deren Bremsen nicht mehr richtig lösten. - Dabei haben wir gar nicht alle anweseneden Fahrzeuge untersucht! Ich kann nur empfehlen - besonders jetzt im Frühling - , die Bremstrommeln mal zu demontieren und den Zustand der Bremszylinder zu inspizieren! Läuft die Bremsflüssigkeit erst mal in die Trommel, wird's teuer!
Dazu gibt's einen Beitrag auf der Seite des CTAC: http://www.tractionavant.ch/Berichte/Technik/bremsen/wartung.php
Viel Tractionspass wünscht
Daniel Eberli

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Re: Und immer wieder die Bremsen...

Eigentlich eine himmeltraurige feststellung!
Das lässt doch nur die erklärung einer schlecht gewarteten bremsanlage zu. Mit so
etwas fahren die leute herum. Vielleicht sogar noch mit frau und kind.
Wahrlich förderlich für die oldtimerscene im allgeimenen.

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Re: Und immer wieder die Bremsen...

Leider sind die verfügbaren Bremsenteile nicht die besten. Habe meine Readbremszylinder überholt: Alle etwas undicht. regelmäßig lasse ich Bremsflüssigkeit aus den Staubschutzmanschetten ab. damit ich mir nicht die Beläge versaue. Ulrich Franken hat darauf hingewiesen, dass unter den Gummimanschetten Plättchen gehören, die den Federdruck besser verteilen und die Manschetten schonen. ICh werde die jetzt in neue Radbremszylinder, die schon im Ragl liegen nachrüsten und auf Silikonbremsflüssigkeit umstellen. Ich hoffe, dann keine Sorgen mehr zu haben.

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Re: Und immer wieder die Bremsen...

Hallo Mani,

wenn die Post (hoffentlich) gleich kommt, mach doch noch ein Foto von einer Feder mit und einer ohne Plättchen und stelle das hier rein.
Vielleicht können wir so die Händler dazu bringen, 2 Cent mehr für unsere Sicherheit auszugeben....

Winklige Grüße,
Ulli

Winklige Grüße,
Ulli

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Re: Und immer wieder die Bremsen...

Bei den alten (org.) bremszylinder waren an den enden der druckfeder metallplätchen integriert. Dies ist aber ohne nachteilige auswirkung schon seit jahrzehnten nicht mehr
der fall. Wenn die zylinder sauber gehont und porenfrei sind sollte mit den handelsüblichen dichtmanschetten kein problem bestehen. Eine leichte leckage in die staubanschetten
ist eigentlich üblich, sonst würden die kolben trockenlaufen. Sagt mein haus und hofmechaniker.

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Re: Und immer wieder die Bremsen...

Eine leichte Leckage in die Staubmanschette ist üblich???
Soll die etwa Turnusmäßig geleert werden ?  Kommt mir
sehr seltsam vor die Aussage des Haus u. Hofmechaniker.
Gruß Edwin Umstädter

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Re: Und immer wieder die Bremsen...

Hallo Edwin,
ich meine, eine "leichte" Leckage ist bereits ein schlechtes Zeichen. Wieviel würdest Du denn bei der "turnusmässigen Leerung" tolerieren? Die Staubmanschette heisst ja so, weil sie den Staub abhalten soll, sonst wär's eine Dichtungsmanschette...
Ich bin aber gespannt auf andere Meinungen.
Daniel Eberli

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Re: Und immer wieder die Bremsen...

guten Abend Tractionisten,
bei dem Bremssytem des 11er handelt es sich um ein Einkreisbremssystem. D.h. beim Ausfall nur eines Bremszylinders können alle anderen Bremszylinder keinen Bremsdruck mehr aufbauen. Also Bremsen nicht möglich. Somit schlussfolgere ich, daß die Bremsen nicht vernachlässigt werden dürfen. Eine Leckage, noch so klein, zeigt eine bevorstehende Undichtigkeit und sollte behoben werden.
Einen kurzen Bremsweg wünscht Euch Jörg Vowe.

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Re: Und immer wieder die Bremsen...

Hallo 11er-Fans,
nicht nur 11er haben mit ihren Bremsen Probleme.
Normale Bremsflüssigkeit, es gibt da mehrere Sorten mit etwa gleichen Eigenschaften, die aber zum Teil nicht gemischt werden dürfen, zieht Luft und damit Feuchtigkeit, diese lässt die Bremsanlage vergammeln bis hin zum Versagen. Aus diesem Grund sollten diese Flüssigkeiten regelmässig und sorgfältig gewechselt werden, auch muss man die Bremsschläuche öfter mal kontrollieren- sie lösen sich im Innern auf und setzen sich dann zu.  Da der Druck im Radbremszylinder bestehen bleibt blockieren sie.
Das in den vorhergehenden Beiträgen angesprochene Siliconöl (Bremsflüssigkeit) kommt aus dem Motorsport. Dort wird es wegen seiner Siedefestigkeit eingesetzt. Weiter ist es weitgehend resistent gegen Wasser (Luftfeuchte, Kondenswasser o.Ä.). Das bewirkt, dass die Mechanik weniger oder garnicht mehr korrodiert. (Wir kennen alle festsitzende Kolben im Bremszylinder.) Mit Silicon-Bremsflüssigkeit ist auch nicht alles in trockenen Tüchern. Das Zeug kann eindicken und die Kolben verkleben, dann geht auch nichts mehr.
Also ist Wartung auch hier angesagt.

Was die Metallplättchen bewirken sollen, ist mir schleierhaft. Die Feder im Innern des Bremzylinders soll die Kolben bei nachlassendem Pedal-/Bremsdruck an die Bremsbacken andrücken und so verhindern, dass die Kolben irgendwo hängen bleiben. Die Federn haben Endteller, die dafür sorgen, dass alles richtig anliegt. Diese Endteller sind mechanisch an der Feder befestigt. Metallplättchen sind hier fehl am Platz, da sie bei evtl klemmenden Kolben sich lose im Zylinder bewegen können - Sie sind ja nur durch den Anpressdruck der Feder am Kolben geführt bzw befestigt.

Metallplättchen gab es früher bei den mechanisch aufgebauten Bremsen an den Bremsnocken zur Wege-Einstellung der Bremsbelege. Da sind z.B. die Spitzkühler-Citroens dabei, d.h. alle Seilzugbremsen haben so etwas, aber auch Schraub-Einstellmöglichkeiten gab es hier.

Auf immer gut funktionierende Bremsen

Ulrich