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Beiträge [ 11 ]
Thema: Erfahrungen mit Steuerkettenspanner
Hallo,
von allen TA-Teilehändlern wird seit Jahren der Steuerkettenspanner 461256S angeboten. Siehe Anlage.
Die Konstruktion wurde kürzlich in einem anderen Beitrag wegen ihrer Schlichtheit angezweifelt hinsichtlich ihrer Langzeittauglichkeit. Das hat mich auch etwas verunsichert, obwohl meiner bisher – ca. 5000 km – problemlos funktioniert.
Daher Frage ans Forum: Welche Langzeiterfahrungen habt ihr mit dem Spanner?
Gruß, Ferdi
- Registrierungsdatum: 16.05.2010
Re: Erfahrungen mit Steuerkettenspanner
Hallo Ferd,
habe bei Motorüberholung vor 20.000 km auch diesen Kettenspanner einbauen lassen,mit neuer Kette etc.-habe ihne bei Überprüfung des Mtor auf dichtigkeit im letzten Jahr und nach gefahrenen 20.000 km wieder rausgeschmissen-hat mir zwar(NOCH) keine Probleme bereitet, der Materialabrieb war jedoch enorm. Noch 2000km und der Spanner hätte sich komplett aufgelöst da da Material wohl zu weich ist!! Mag sein, dass das Material heute besser ist, aber bei mir war es 5 vor 12 !! Mein 11 D motor läuft OHNE das Ding nicht schlechter, aber mit dem Fragment hätte es übels ausgehen können! Gruß aus dem vorden Sauerland
- W. Frings
- Mitglied
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- Registrierungsdatum: 09.12.2010
Re: Erfahrungen mit Steuerkettenspanner
Hallo gespannte Traction-Fahrer.
Das, was Rudolf schreibt, kann ich zu 100 % bestätigen. Nachdem innerhalb von etwas über 3000 km die äußere Gleitfeder des Kettenspanners bereits um 1/10 mm eingelaufen war, tendierten auch meine Schätzungen bis zum Kollaps zu etwa 20.000 km.
Beide Blattfedern sind aus Federstahl, die Materialstärke liegt jeweils bei 0,6 mm. Ist die angepresste Feder von der Steuerkette weitgehend durchgescheuert, ist sie soweit geschwächt, dass sie durch das Schwingen der Kette und dem Gegendruck der inneren Blattfeder durchbricht.
Richtig funktioniert nur eine Spannrolle.
Ich denke, dass der Kettenspanner bei verschlissener Steuerkette lediglich auf die Laufgeräusche, nicht jedoch auf die Laufeigenschaften Einfluß hat. Denn durch die Kettenlängung läuft die Nockenwelle ohnehin grundsätzlich um den halben Längungsweg hinterher. Ob der Gleitfederspanner auf der Seite des losen Kettentrumms in der Lage ist, diese Seitenlängung zu kompensieren, bezweifle ich, dazu ist der Kraftaufwand zum Nockenwellenrad zu hoch. Der Spanner verhindert lediglich das Peitschen einer gelängten Kette, der Motor läuft dadurch leiser.
Grüße vom Nordeifelrand,
Werner
Technische Grüße vom Aachener Rand, Werner
- W. Frings
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- Registrierungsdatum: 09.12.2010
Re: Erfahrungen mit Steuerkettenspanner
Hallo Spanner,
ich habe mir nun nochmals die gesamte Spannerkonstruktion angeschaut und durch den Kopf gehen lassen. Meinem Denken nach ist die Konstruktion hauptsächlich insofern falsch, weil aufgrund der Montageanordnung der hohe Verschleiß der Druckfeder beträchtlich gefördert wird.
An den grün markierten Stellen entsteht Reibungsverschleiß und zwar in der Mitte des Federbogens durch die Kette selbst und unten am abstützenden Federende durch dessen scheuernde Bewegung gegen den Gehäusedeckel.
An den orangen Markierungen ergibt sich hohe Bruchgefahr, weil das untere, kürzere Gleitfederende gegen (Pfeil unten) das längere auf dem Deckel gleitende Druckfederende drückt.
Zudem läuft die Feder auf. Mit zunehmender Kettenreibung verstärkt sich der Auflaufdruck der Feder, es entsteht ein hohes Biegemoment am Federauge (Orangepfeil oben).
Hinzu kommt die bereits besprochene Schwächung durch Materialabrieb (Pfeil rot), das Knicken der Feder dort wird zusätzlich durch deren Auflaufen verstärkt.
Meiner Meinung nach müsste der Kettenspanner umgekehrt montiert werden; das lose Gleitfederende nach oben, also in Ablaufrichtung. Dann würde sich die Feder in Kettenlaufrichtung strecken können, sich also der Belastung anpassen und nicht wie hier in dem Fall, gegen die Belastung auflaufen und dadurch die Reibung noch verstärken.
...
Technische Grüße vom Aachener Rand, Werner
- W. Frings
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- Registrierungsdatum: 09.12.2010
Re: Erfahrungen mit Steuerkettenspanner
...
Damit sich die Feder leichter strecken kann, ist es wichtig, dass da, wo das Gleitende auf der Gehäusedeckelflanke aufliegt, die Fläche dort mit einem Fräser plan und glatt geschliffen wird. Dann kann das Ende reibungsfreier gleiten und unterliegt - im Gegensatz zum rauhen Gußmaterial - auch nicht vestärktem Abrieb.
Ohne das unendliche Thema "Öl" nun anstoßen zu wollen: Hier diese "Gleitfederkonstruktion" ist beispielsweise der typische Fall für die Anwendung an ein stark legiertes Schmieröl, das hohe Druckkräfte aufnehmen kann. MoS2 und EP/AW Additivierung sind hier gefragt.
Grüße aus der Aachener Kante,
Werner
Technische Grüße vom Aachener Rand, Werner
- Carsten Loges
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- Registrierungsdatum: 15.05.2010
Re: Erfahrungen mit Steuerkettenspanner
Hallo Tractionfreunde,
meine Frage passt vieleicht zu diesem Thema nicht ganz,aber eine Antwort wäre interesant.Wie lange haben Tractionsmotoren früher ohne Verbesserungen bis zu einer Überholung gehalten? In meinem 11BN befindet sich ein Motor mit rot lackiertem Motorblock,kann man anhand der Motornummer aus einer Tabelle feststellen ob es sich um einen Tauschmotor handelt?
Mit freundlichen Grüßen aus dem Land zwischen den Meeren.
Carsten
- Registrierungsdatum: 04.06.2010
Re: Erfahrungen mit Steuerkettenspanner
Na super. Ich habe den Mist seit 10.000 km drinnen. Hätte ich auf mein Gefühl gehört, dass mir sagte: Ich höre meine Kette nicht, wofür das Ganze? Meine Frusttoleranz ist bald aufgebraucht. Ich gehe jetzt weiter meine DS schweißen und versuche zu vergessen...
- josef.anzinger
- Mitglied
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- Registrierungsdatum: 30.05.2010
Re: Erfahrungen mit Steuerkettenspanner
Hallo Tractionisten,
ich habe 2003 meinen Motor neu aufgebaut und dabei auch den Kettenspanner eingesetzt. In diesem Winter habe ich den Motor ausgebaut und ich finde, dass der Kettenspanner nach über 40000 km noch sehr gut aus sieht. Er zeigt Abriebspuren an den Anlaufflächen, die sind jedoch nicht tiefer als 0,1mmm. Ich werde ihn auch wieder einbauen. Bei den Bildern ist mir aufgefallen, dass die Steuerketten wenig Spiel zeigen, habt ihr "vorgereckte" Ketten verwendet?
Grüße aus München
Sepp Anzinger
Post's Anhänge DSCN1617.jpg 660.13 kb, 89 Downloads seit 2010-04-03
- W. Frings
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- Registrierungsdatum: 09.12.2010
Re: Erfahrungen mit Steuerkettenspanner
Von CTA habe ich die Information, dass sie dort nun eine andere Feder verwenden, die zudem andersherum montiert wird.
Grüße,
Werner
Technische Grüße vom Aachener Rand, Werner
Re: Erfahrungen mit Steuerkettenspanner
Also wird weiterhin auf unsere Kosten gebastelt...Unglaublich. Gibt es in der Szene keine Motorenbauer oder -techniker?
- Registrierungsdatum: 31.07.2010
Re: Erfahrungen mit Steuerkettenspanner
Vielleicht mal etwas, das Nachdenklich macht!
Also bei mir ist definitiv noch der Originalmotor drin. Er besitzt keinen Kettenspanner und ist jetzt 56 Jahre alt geworden.
Vermutlich wie alle Oltimerfahre, bewege ich den Wagen bei schönem Wetter und fahre wenn es hoch kommt vielleicht 2.000km im Jahr.
Okay ich gebe zu, ich bin mehr der Purist, der auf Originalität des Fahrzeugs steht und, wenn nicht absolut notwendig, keine technische "Verschlimmbesserungen" vornimmt.
Ja, ich benutze nur original Teile und lasse es so, wie die ursprunglichen Konstrukteure es sich ausgedacht haben.
Manches hier im Forum lässt sich für mich absolut nicht nachvollziehen, aber ich respektiere und toleriere das. Jeder so wie er möchte.
Ich kann meine Steuerkette hören, also ist sie auch noch da. Anders sehe ich das mit dem Spanner. Wenn es denn wirklich so ist, das er sich heimlich auflöst, dann hört man den Effekt. Aber dann ist der Schaden wohl was größer.
Keep it original.
Rolf
Beiträge [ 11 ]
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