Hallo Tom & Co,
Peter Mävers hat das mit der Dickzinnbeschichtung sehr gut beschrieben. Einige Punkte möchte ich dazu ergänzen.
Das Schlimme an der Zinnauftragung ist, dass man das bisherige Ergebnis in Sekundenschnelle vernichten kann: Man stellt fest, dass fast alles prima geworden ist, aber an einer Stelle noch etwas aufzutragen ist. Und wenn man dann nicht haargenau aufpasst, schwappt das insgesamt wieder flüssige Zinn davon und man fängt wieder von vorne an ...
Noch ein paar Gedanken zu Dickzinn und verpöntem Spachtel:
Damals, zu Zeiten unserer Tractionbauten, gab es noch keinen Zweikomponentenspachtel. (Ich weiß zwar nicht, wann er aufkam, aber Ende der 50-er Jahre war er kaum bekannt.) Man arbeitete mit Nitrospachtel. Der ließ sich aber nicht gut verarbeiten, da er nur in (jeweils) dünnen Schichten aufgetragen werden konnte und lange und langsam austrocknen mußte. Falsche Verarbeitung führte dazuzu, dass es Probleme beim Schleifen gab, die Fläche später schrumpfte oder der Lack kräuselte. Es gab also keine andere Möglichkeiten, als große Vertiefungen mit Zinn zu verschließen.
Die heute erhältliche 2-Komponenten (Epoxid) Spachtelmasse hat ein extrem gutes Haftvermögen und auch eine hohe Elastizität, so daß auch Türen mit >10 mm problemlos überkleistert werden können, wie man an manchem Pfuschwerk sehen kann.
Kurzum: Ich persönlich finde Dickzinnverarbeitung sehr schön. Guten Zweikomponentenspachtel aber praktischer und technisch betrachtet nicht unterlegen.
Noch ein Hinweis zum "Flüssigmetall": Das würde ich auf keinen Fall einsetzen. Es besteht meist aus Epoxid-Harz mit viel Aluminiumpulver, um eine gute Wärmeleitfähigkeit (wegen Temperaturfestigkeit) zu erreichen. Wie sich das auf Dauer (hoher Ausdehnungskoeffizient) unter einer Lackschicht verhält, ist fraglich, also riskant.
Grüße vom Nordeifelrand,
Werner
Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner