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Thema: Bremsbelagverschleiß, nachstellen

Hallo Vielfahrer.

Wie macht Ihr das mit dem Nachstellen der Bremsbeläge nach längerer Laufzeit? Die Beläge haben nun V 16.000, H 30.000 km runter. Sie wurden bisher nur außen nachgestellt. Das ist aber meiner Meinung nach eine nicht ausreichende Nachstellung, da von außen nur einseitig nachgestellt werden kann und daher die Beläge dann allmählich nur auf dieser Seite verstärkt tragen.

Meiner Meinung nach sollten gelegentlich die Trommeln runter, um auch von innen mittels Bremsbackenlehre nachzustellen.

Sehe ich das richtig?
Wenn ja, gibt es diesbezüglich km-Erfahrungen?

Danke im Voraus!

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Bremsbelagverschleiß, nachstellen

Hallo Werner,
ich selbst habe mir vor vielen Jahren das Spezialwerkzeug zum Abziehen der Trommeln und einstellen der Bremsen besorgt. Sehr gute Erfahrungen habe ich diesen Winter mit dem Aufkleben von Bremsbelägen gemacht. Die Materialstärke, sowie der Härtegrad des Belages kann frei gewählt werden. Ich habe weichere Beläge gewählt, die Trommeln ausdrehen lassen und jetzt eine best mögliche Bremswirkung. Kein lästiges Aufnieten von völlig gehärteten Belägen mehr.
Grüße aus Hamburg

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Re: Bremsbelagverschleiß, nachstellen

Hallo Werner,
m.E. nach erfolgt die Einstllung der unteren Excenter nur einmalig bei neuen Belegen. Bei bereits verschlissenen Belägen hat sich der Kreisbogen der Trommel in dieser einen Postion der Drehpunkte eingearbeitet. Ein Veränderung der unteren Excenter wird zunächst mit einer unvollständigen Kontaktfläche zw. Belägen und Trommel einhergehen. Anders ausgedrückt: ich rate Dir dringend davon ab, bei bereits eingelaufenen Belägen die unteren Excenter zu verstellen. Da wirste verrückt bei.

Frage am Rande (bin verzweifelt): Sind Ravenol Öle ok oder sollte es der Fuchs sein?

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Re: Bremsbelagverschleiß, nachstellen

Tach Pepe,

danke für Deine Antwort zum Zentrieren der Bremsen. So ein ekonkrete Aussage wollte ich hören, somit wird nach wie vor nur außen nachgestellt.

Zu Deiner Frage am Rande: >>>Sind Ravenol Öle ok oder sollte es der Fuchs sein?<<<

Wenn Dir das Zweitbeste für Dein Auto gut genug ist, wenn Du die 2500 km/max. 1 Jahr Wechselintervalle einhältst, wenn Du kein überwiegender Kurzstreckenfahrer bist, dann nimm Ravenol etc. ohne zu grübeln, ob bei diesem Preis  hochwertige Grundöle/Additive drin sein können.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Bremsbelagverschleiß, nachstellen

Hallo Werner,
generell gebe ich jedem Recht, die Bremsen nur außen nachzustellen. Nach einer längeren Laufzeit, oder aber Standzeit, ist es nicht verkehrt, die Bremsbeläge innen von ihren Gleitbuchsen zu lösen und alles zu säubern. Der Bremsstaub setzt sich nur allzugerne fest. Das führt dazu, daß die Gleitlager sich festsetzen und ein Nachstellen von außen nicht zu einem optimalen Bremsbild führt. Auch bei eingefahrenen Belägen ist es kein Problem mit dem nötigen Einstellwerkzeug die Bremsen innen einzustellen. Auch läßt sich durch ein Abnehmen der Trommeln (alle 2 -3 Jahre), je nach Laufleistung, die Bremsanlage auf Dichtigkeit und Funktionalität überprüfen.
Denk immer daran, ist nur ein Einkreisbremssystem, dieses bietet bei Undichtigkeiten keinen weiteren Bremskreislauf, wie bei modernen Fahrzeugen.
Grüße aus Hamburg

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Re: Bremsbelagverschleiß, nachstellen

Hallo Werner,
ebenso danke für Deine klare Antwort. Billig kommt ja nicht von irgendwoher, teuer aber oft von der Marke. Apothekenpreise von Castrol und Co sind beim Vergleich der Freigaben und Datenblätter schwer nachzuvollziehen. Auch auf die Gefahr, dass die Diskssion abgleitet, möchte ich gerne ausführen, dass ich ein schönes Ölsüppchen nicht für die Traction sondern für den Familienvolvo 850 mit 400.000 km suche. Der Motor ist moderatem Ölverbrauch gerade erst eingefahren und ich will ihn mit rückstandsfrei verbrennendem und möglichst dicken Synth.-Öl versorgen damit er noch 100.000 macht. Da lohnt ein Preis-Leistungsvergleich. Ich dachte an ein synth. 5W-50. Eigentlich wär das auch etwas für die Traction, ich gebe der Ölkohle viel Schuld an dem schnellen Verschleiß meiner Kolben..

Nur am Rande..

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Re: Bremsbelagverschleiß, nachstellen

Tach Pepe,

für ein modernes Plastikauto sieht meine Ölempfehlung anders aus.

Nimm ein teilsynthetisches 5W/40 eines Markenherstellers. Das sind die am meisten  eingesetzten Öle und haben deswegen aufgrund der großen (= wirtschaftlichen) Produktionsmenge ein sehr günstiges Preis-/Leistungsverhältnis.

>>>Der Motor ist moderatem Ölverbrauch gerade erst eingefahren und ich will ihn mit rückstandsfrei verbrennendem<<<
___"rückstandsfrei" gibt es nicht. Aber nahezu rückstandfrei schon. Das sind dann aber keine preisgünstigen teilsynthetisierte Mineralöle, sondern  hochwertige Esteröle. Deren Schmierfähigkeit bei kaum anfallendem Aschegehalt sind anderweitig unerreicht.

>>>und möglichst dicken Synth.-Öl versorgen<<<
___Nein, nicht dick, sondern moderat dünn. Je hochviskoser, desto stärker wird die Sulfataschebildung.

>>>damit er noch 100.000 macht.<<<
___Das A & O einer langen Motorlebensdauer ist der böse Kaltstart.  Ein gefühlvoller Kaltstart entspricht etwa 50 Verschleißkilometern. Bei einem Hau-Ruckstart wird dies zum Faktor 10! (Auch wenn sich nun einige an den Kopf tippen: Für mich - als ausgeprägtem Motorenliebhaber - war dies der Grund, meinem Traction eine Ölwannen- und Kühlerheizung zu spendieren.)

>>>Ich dachte an ein synth. 5W-50.
___Je höher der zweite Wert, desto langkettiger sind die chemischen Verdicker. (Der erste Wert ist immer das Grundöl.) Diese Verdicker verschleißen, das Öl wird im Laufe der Zeit immer dünner. 5W-40 ist vollkommen ausreichend.

>>>Eigentlich wär das auch etwas für die Traction, ich gebe der Ölkohle viel Schuld an dem schnellen Verschleiß meiner Kolben..
___Wenn Du viel Ölkohle im Motor hast, dann fährst Du entweder zuviel Kurzstrecken und/oder das Öl taugte nichts. Das schwächste Glied in der Technikkette entscheidet. Und das ist beim Traction der fehlende Ölfilter. Daher muß das Öl grundsätzlich alle 2500 km gewechselt werden, auch wenn es aus edelstem Ester besteht. Gerade diese Motoren brauchen aber dennoch ein hochwertiges, aschearmes Öl, weil aufgrund der fehlenden Ölabstreifer an den Einlassventilen immer ein relativ hoher Ölverbrauch vorhanden ist.   

Niedrig legierte Mineralöe hinterlassen eine relativ weiche Ölkohle, synthetisierte Öle durchweg harte Ölkohle. Daher sind wir wieder bei den Ester-Ölen angelangt, die für "Low-Ash"-Zertifizierung Voraussetzung sind.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Bremsbelagverschleiß, nachstellen

Vielen Dank für die schnelle und ausfürliche Antwort.