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Thema: Öl und Wasser

Bei meinem 11CV Bj 1953 habe im Öldeckel innen gelartige Rückstände gefunden ..Sieht aus wie Wasser-Öl-Gemisch... Ich habe die Schmiere mit Papier weggewischt, es bleiben dann Wasserspuren am Deckel dran. Muss ich mir da Sorgen machen oder ist das nach dem Winter normal?

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Re: Öl und Wasser

Hallo Georg,
ja, da musst Du Dir Sorgen machen. Wasser im Öl - oder auch umgekehrt - deutet auf eine defekte Zylinderkopfdichtung hin. Möglich wären auch defekte Fussdichtungen oder ein Riss im Zylinderkopf. Als 1. würde ich mal den Zylinderkopf mit dem vorgeschriebenen Drehmoment von 5 mkg anziehen. Dabei jeweils jede Schraube erst lösen und dann gleich wieder anziehen. Die Reihenfolge findest Du im Werkstatthandbuch, in meiner Reparaturbroschüre oder in anderer Fachliteratur. Nach dem Anziehen empfehle ich, das Ventilspiel zu kontrollieren, da sich dieses durch das Senken des Zylinderkopfes verringert.
Wenn diese Massnahme nichts hilft, dann hilft nur eine Sanierung.
Lass' auf keinen Fall das Fahrzeug mit diesem Problem über den Winter stehen, da sich das Wasser zuunterst an der Ölwanne sammelt.
Daniel Eberli

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Re: Öl und Wasser

...über den Winter??? Na ja....

Hallo Georg,

bevor Du irgend etwas am Zylinderkopf schraubst, solltest Du erst mal das Öl ablassen sowie Dir das Kühlwasser durch die Kühleröffnung anschauen. Danach kannst Du hier berichten, wie Öl und Wasser aussehen, dann sehen wir weiter.

Winklige Grüße, Ulli

Winklige Grüße,
Ulli

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Re: Öl und Wasser

Das geschilderte "Problem" von Georg kann, muß aber keineswegs eine ernste Ursache haben.

Ablagerungen von Wasser-/Ölemulsionen im oder am relativ kalten Ventildeckelbereich können bei Kurzstreckenfahrten durchaus normal sein. Oder bei dauerndem unterkühlten Fahrbetrieb.

Bei der Verbrennung von 1 kg Kraftstoff entsteht etwa 1 kg Wasser (inform von Dampf). Ein Teil davon gelangt als Blow-by-Kondensat immer ins Kurbelgehäuse, wird dort mit dem Motoröl vermischt und verdunstet normalerweise während des Fahrens.

Bei Kurzstrecken (<25 km) kommt das Öl nicht (lange genug) auf Betriebstemperatur, das kondensierte Wasser geht mit dem Öl eine karge Emulsion ein und schlägt sich als hellbeiger, schaumiger Brei mit etwa Senfviskosität hauptsächlich im oberen Ventildeckelbereich nieder.

Das ist bei einfachen Motorölen verstärkt der Fall, weil diese weniger Wasseranteil aufnehmen können.

Hinweis auf tatsächlich schädlichen Wasseranteil im Öl gibt der Peilstab: Das Öl darf nie "milchig"-trübe Farbe haben und es dürfen keine Wassertröpfchen (winzig!) sichtbar sein.

Ein Schraubenzieher in den kalten Kühler getaucht, zeigt nach dem Herausziehen, ob Öl im Wasser ist.

Georg, hilfreich wären Fotos.

Grüße von der sonnigen Nordeifelkante,
Werner

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner