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Thema: Nockenwelle

Hallo,

endlich kann ich mich an die Überholung meines ´53iger 11CV Motors machen und kann überhaupt keine Informationen zu den Nockenwellenlagern finden und auch keine Verschleißwerte für Lager bzw. Welle.

Ihr würdet mir sehr helfen!!

Gruß

Michael Vaillant

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Re: Nockenwelle

Die Nockenwelle hat keine Lagerbuchsen, der Block ist das LAger. üblicherweise verschleißt das Ganze nicht wesentlich, so dass es da nichts zu tun gibt. Andernfalls (sollte die Welle ein deutliches Spile aufweisen oder die Lagerflächn Fressspuren) musst Du mit einem Motoreninstandsetzer Deiner Wahl Möglichkeiten für den Einsatz von LAgerbuchsen aus geeignetem Material erwägen. Habe aber noch nie gehört, dass das einer gemacht hat/machen musste.

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Re: Nockenwelle

Hi Mani,

Du hast Recht, aber nur bis ca. 1954.
Bis dahin liefen die Nockenwellen tatsächlich ohne Buchsen im Guss des Blockes. Ich hab mich fast hingelegt, als ich das zum ersten Mal gesehen habe. Die späteren Motoren haben alle Buchsen für die Nockenwelle.
Diese verschleißen natürlich auch. Erneuern ist eine Sch.... Arbeit. Wenn Du Glück hast, kannst Du Dir beim Abholen des Motors beim Motorbauer nur deftige Worte anhören, wenn Du Pech hast, fliegst Du raus  ;-)))
Die drei Lager haben alle unterschiedliche Innen- und Außenmaße, die fluchtend auf das richtige Maß zu bringen, erfordert viel Know how und Fantasie. Zudem gibt es bei den Händlern keine Rohlinge, die Buchsen müssen extra angefertigt werden. Mein Motorbauer macht das als "Goodwill" und versichert glaubhaft, dass er bei solchen Arbeiten Geld drauflegt.
Das genaue Maß des Spiels der Nockenwelle habe ich jetzt gerade nicht greifbar, bewegt sich aber zwischen 6/100 und max. 10/100 mm. Am meisten verschleißt das Lager an der Seite der Steuerkette. Test: Lager und Nockenwelle ölfrei machen, Nockenwelle kippeln. Wenn es hörbar klackert, dürfte zuviel spiel vorhanden sein. Mit Fühlerblattlehren (die man zum Messen des Kontaktabstandes der Zündkerzen und zum Ventileinstellen benutzt) von 5/100, 10/100 und 15/100 mm kann man das auch gut nachmessen: Dünne Spitze vorsichtig in den Spalt zwischen Buchse und Nockenwelle schieben.

Winklige Grüße, Ulli Franken

Winklige Grüße,
Ulli

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Re: Nockenwelle

Hallo Spielminimierer.

Ich weiß nicht, wie das Spiel der Wellenlager beim Perfo & Co sein müssen.

Aber für ein Gleitlager sind 6/100 schon sehr, sehr viel! Da hat ein stabiler hydrodynamischer Filmaufbau bereits starke Probleme mit dem (zu geringen) Molekülstau.

3/100 halte ich für satt ausreichend. Dies auch aus der Sicht, da beide Werkstoffe Stahl/Grauguß etwa den gleichen Ausdehnungskoeffizienten haben.

Grüße,
Werner

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Nockenwelle

Dazu habe ich auch schon nach Info gesucht(Austausch, Grenzmaße), aber nirgends was gefunden.
Auch im großen Gängsterforum drüben in F schweigt gibt es zu dem Thema nur wenige Stimmen.
Mein Modorle war ja ziemlich im Eimer- 2 der 3 Hauptlager hatten Schmelzspuren-, aber die NW-Buchsen waren noch gut, nach meiner Einschätzung zumindest.
Und um ehrlich zu sein: die 3 Buchsen zu ziehen, neu zu drehen, wieder einzupressen und dann auf Maß zu reiben, war mir einfach zuviel Gedöns. Scheinbar sind die doch reichlich groß dimensioniert und halten SEEEEHR lange.
Vielleicht in 10 Jahren, mal schaun... :-)

Salut  Rolf