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Thema: Oldie und Überwinterung

Hallo,
hier ein Beitrag zum Thema Überwinterung unseres Oldies, wie soll der Tank gefüllt sein. Bis oben gefüllt gegen evtl. Rostansatz oder ohne Benzin um der Benzinalterung vorzubeugen um dann im Frühjahr wieder mit frischem Benzin zu starten? Bei einem heutigen "Benzingespräch" mit einem Oldiefreund und KfZ-Fachmann wurde darüber diskutiert, da meine Traction im Frühjahr zuerst sehr große Startprobleme hatte. Sie wollte einfach nicht anspringen, obwohl der Benzinzufluss bis in den Vergaser vorhanden war. Ansprigen tat sie dann, als sie frisches Benzin direkt in den Vergaser bekam. Ich bekam heute  folgenden Tip: Den Tank bis Oberkante füllen und dann einen "Benzin-Stabilisator" gem. Gebrauchsanleitung - in meinem Fall 25 ml pro 5 ltr. Sprit - zufügen. Mein Freund hat einige Fahrzeuge in seiner Garage stehen und betreut noch weitere, die im Jahr höchstens 1x bewegt werden, da der Eigentümer sich hauptsächlich in wärmeren Gefilden aufhält. Es handelt sich dabei teilweise um Modelle mit Benzineinspritzung, deren Einspritzpumpen durch die Benzinoxydation unbrauchbar werden würden. Diese Oxydation ist eine Folge von dem bei unseren heutigen modernen Benzinen zugesetzen Alkohol. Dieser verdunstet und das Ergebnis sind dann zugesetzte Vergaser und Benzinpumpen.
Ich hoffe, hiermit einen Beitrag geleistet zu haben, der zu Beginn der kommenden Oldiesaison einen stressfreieren Start ermöglicht.
Hierzu noch der Hinweis, an den Sprit im Reservekanister denken und die 5 ltr. immer mal in den Tank füllen.
Uwe

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Re: Oldie und Überwinterung

Der Benzinstabilisator (z.B. von LiquiMoly) ist sicher gut und wichtig. Das große Problem ist nämlich, dass sich im Benzin immer etwas Wasser befindet, das sich sonst unten im Tank absetzt und im Laufe der Zeit zur Durchrostung des Tankbodens führt. So gerade bei meinem Saab von 1958 (Zweitakter, Öl im Treibstoff!) geschehen. Dagegen hilft auch nicht, den Tank vollzufüllen. Das verhindert allenfalls Flugrost im oberen Teil des Tanks.
Auch bei Motorrädern, die selten bewegt werden, rosten die Tanks von unten durch. Die MZ-Motorräder aus der ehemaligen DDR haben eine geniale Vorrichtung dagegen: Der Benzinhahn, der ja bei einem Motorrad normalerweise an der tiefsten Stelle des Tanks sitzt, hat einen sogenannten Wassersack, einen kleinen Plastikbehälter, in dem sich das Wasser sammelt. Von Zeit zu Zeit schraubt man ihn ab und entleert ihn.
Merke: Die meisten Probleme lassen sich durch logisches Denken lösen.
In diesem Sinne, Gruß, Harald

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Re: Oldie und Überwinterung

Hallo Frühjahrsstarter,

das mit dem Wassersack ist richtig, hat jeder vernünftige mechanische Benzinhahn. Nur weist keine Anleitung auf diese Stelle hin. Gut, Harald!

Zum Benzin selbst: Sommerbenzin hat bezüglich der garantierten Eigenschaften eine Lebensdauer von 6 Monaten, Winterbenzin 3 Monate.

Grund für schlechtes Startverhalten nach langer Standzeit ist diesbezüglich, dass die leichtflüchtigen Bestandteile, die Ottokraftstoffen als Kaltstarthilfe zugesetzt werden, am schnellsten verdunsten. Das macht sich besonders beim gealtertem Winterbenzin bemerkbar. Daher immer frisches Benzin verwenden!

Die als Zusatz angebotenen Oxidationsstabilisatoren können das Verflüchten der Zündbeschleiniger verzögern, sie verhindern primär anderweitig die Oxidation des Kraftstoffs.

Tank voll machen ist richtig. Je geringer das Luftvolumen oberhalb des Benzinspiegels, desto geringer ist die Diffusion der Umgebungsluft und umso geringer damit die Möglichkeit der Wasserdampfkondensatbildung.

Tipp: Bei Verdacht, dass Wasser im Tank ist, etwas reines Methanol (giftig!) zufügen. Da es hygroskopisch ist, wird das Wasser gebunden und in den Energieträger integriert.


Grüße,
Werner

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner