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Thema: Lenkungsspiel

Hallo Schraubergemeinde,

an meinem 11-er Rad-B habe ich Lenkungsspiel. Das Spiel entsteht an der Lenksäulenspindel/Zahnstange. Nach dem Vermessen mittels Fühlerlehre habe ich das Spiel durch Reduzierung der Einstellscheiben gemäß Reparaturanleitung von 1,1 mm auf 0,85 reduzieren können. Darunter wird die Lenkung knorpelig.

Dennoch ist immer noch ein Spiel von ca. 20 mm am Lenkrad vorhanden.

Frage nun:
a) sind 20 mm normal?
b) die Reparaturanleitung ist diesbezüglich etwas diffus, da sie von "zu weicher" beziehungsweise von "zu harter" Lenkung spricht. Meinem Verständnis nach, müßte sich das Spiel weitgehend reduzieren lassen, indem ich die Vorspannung der Druckfeder für die Zahnstangengleitkulisse erhöhe.

Hat jemand praktische Erfahrung hierzu?

Danke vorab,
Werner

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Lenkungsspiel

Hallo Werner,
aus meiner aktiven Zeit als KFZ-Mech. erinnere ich mich das man sagte:
Das Lenkradspiel darf 2 fingerbreit sein. Gemessen am äßeren Lenkradkkanz.
Ist zwar schon eine Weile her aber ich glaube das sich da nicht viel geändert hat.
Gruß aus Aachennähe

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Re: Lenkungsspiel

Hallo Werner,

eine funktionstüchtige Traction-Lenkung hat überhaupt kein Spiel. Richtungswechsel am Lenkrad bewirkt sofortige Reaktion an den Rädern.
Versuche mal, die Räder ganz nach rechts und ganz nach links einzuschlagen. Auf der Zahnstange bist Du dann in einem Bereich, der weniger Verschleiß aufweist. Wenn Du dann noch das selbe Spiel von 20 mm hast, ist entweder die Schnecke auf der Lenkstange verschlissen, oder die untere Lagerung der Lenkstange ist ausgeschlagen. Selten findet man auch einen Riss im Lenkkopf-Gehäuse.

Winklige Grüße, Ulli

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Winklige Grüße,
Ulli

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Re: Lenkungsspiel

Danke für die Antworten!

Edwin: Die "2 Fingerbreit" sind insofern richtig, da das früher als das "Daumen"-Maß für die Grenze des Spiels der Spurstangenendstücke galt. Die Spurstangenenden sind beide neu. Bei meinem 11-er entsteht das Spiel somit bereits im Lenkgetriebe.

Ulli: Dein Hinweis passt. Das Spiel wird an den Enden etwas geringer, bleibt aber dennoch vorhanden. Die Reduzierung des Kulissensteinspiels um 1/10 mm bewirkt dann an den Endausschlägen eine leichte Verspannung der Zahnstange (Spiel bleibt), in der Neutralstellung hingegen nicht.

Somit ist einerseits die Zahnstange mittig tatsächlich etwas verschlissen, andererseits aber auch das Schraubenrad selbst.

Ich werde morgen die Vorspannung der Andruckfeder für das andrückende Gleitstück um 2 mm erhöhen; mal schauen, ich denke, dass die Zahnstange dann noch hakelfrei läuft.

Vielleicht auch die Vorspur um 1/2 mm enger stellen. Problem ist nämlich, dass mein Auto einen schlechten Geradeauslauf hat, ich muß ständig leicht korrigieren.


Grüße aus dem Aachener Land,
Werner

P. S.: Gehäuseriss fällt aus, mein Auto ist unten knochentrocken, kein Fett, kein Öl ...

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Lenkungsspiel

hallo herr frings
das spiel eines schrägverzahnten getriebes kann auch durch lagerluft entstehen
die eingestellte vorspannung der kegelrollenlager kann sich lösen (siehe abb63
rep.handbuch)prüfen sie doch ob ein axiales spiel an der lenksäule besteht.
sollte nicht grösser als 0,o2mm sein(entspricht der lagerluft).
schöne grüsse aus oberschwaben
d,damoune

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Re: Lenkungsspiel

Tach Dieter,

danke für den Hinweis. Ist stichhaltig, hatte ich bisher noch nicht bedacht bzw. geprüft. Morgen.

Grüße,
Werner

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Lenkungsspiel

Hallo und guten Tag Gangster-Praktiker.

Bezüglich des Lenkungsspiels folgende Hinweise: Das Tarieren des Spiels des Gleitsteins zur Zahnstange gemäß Reparaturanleitung ist sekundär. Ein etwas größeres Spiel sorgt dafür, dass sich die Lenkung auch in den Endstellungen leichter zurückdreht.

Wesentlich zielführender ist es, die Federspannung zum Gleitstück zu erhöhen. Ich weiß leider nicht das Original-/Verschleißmaß. Versuchshalber habe ich die Vorspannung durch Einlegen einer 2 mm dicken Unterlagsscheibe erhöht, und nun ist das Spiel in Mittelstellung auf 13 mm am Lenkrad gesunken.

Danke für die weiterführenden Hinweise. Besonderer Dank an Peter Mävers, der mich per Email informierte, dass speziell bei unseren 11-ern nicht Vorspur, sondern Nachspur eingestellt werden muß.

Grüße,
Werner

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner