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Thema: Frage an Motoren Fachleute

Ich habe bewusst "Motoren-Fachleute" geschrieben, weil einige von Euch ja wirklich sehr komplexe Kenntnisse haben (im Vergleich zu mir, seufz!)

Also jetzt:
Wenn ich das Kühlwasser im Kühler durch externe Hilfsmittel auf ca. 40-50*C erwärme - ohne Umwälzpumpe aber - und anschließend starte, ist das für den Motor jetzt eher positiv, oder kontraproduktiv?
Ergibt sich durch das erhitzte Kühlwasser ein Temperaturschock, der zu Rissen im Motorblock führen kann, oder habe ich ähnliche Vorteile wie durch eine STandheizung?
Ich würde mich freuen, von Euch etwas zu hören!
Gruß aus'm Pott,

Markus

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Re: Frage an Motoren Fachleute

Hi Markus,
das hast Du Dir schon richtig überlegt, wenn man 's übertreibt mit der plötzlichen Wärmezufuhr, kann ein Motor da durchaus höchst beleidigt drauf reagieren!
Aber wenn Du 'nen Heizlüfter vor den Kühler stellst und 'ne Weile laufen läßt, wird das Wasser langsam umgewälzt(Thermosyphonprinzip, vorausgesetzt, es ist genug Wasser drin) und der Block angewärmt.
Wenn der Wagen nach einer Fahrt abgestellt wird, kühlt das Wasser im Kühler sehr schnell ab und bei erneutem Anlassen kommt es dann ja auch zu einem gewissen Schockeffekt, ohne daß die Brocken fliegen.
Wie gesagt, nicht übertreiben mit dem Heizlüfter, dann tut das dem Motor gut!

Salut  Rolf

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Re: Frage an Motoren Fachleute

Ist kein Heizlüfter, sondern ein Heizelement für's Aquarium. Hat 50 Watt und kann das Wasser bis zu 50*c erhitzen.
Markus

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Re: Frage an Motoren Fachleute

Hallo Fans,
was sind das für Fragen? Die Antworten sind auch nicht viel besser!
Es gibt Autos, in deren Motoren wurden vom Hersteller Heizelemente eingebaut, wie z.B. Tauchsieder. Man kann also eine Weile vor Fahrtantritt den Bock an die Steckdose hängen und hat dann den gleichen Effekt wie bei einer Standheizung. Diese zutzelt aber furchbar an der Batterie und man sollte nach dem Start,wenn noch möglich, mindestens 30 Km fahren, damit die Stromquelle wieder fit wird.
Einen Gau im Motor gibt es nur bei totalem Frostschaden oder bei betrieblicher Überhitzung durch Wassermangel, aber davon redet hier ja niemand, wenn ich es richtig verstehe. Punktuelle Aufheizungen (hier kann es zu Überhitzungen kommen) des Kühlers sollte man vermeiden, da diese Teile weichgelötet sind und dann eventuell Schaden nehmen könnten. Heißes Kühlwasser kann bei geschlossenen Systemen gut 120° C haben und das Lot fängt bei 170° C zu schmelzen an, es ist bei diesen Werten also alles ok. Normaler weise ist die Wärmeabführung durch das Material und das Kühlwasser so gut, dass nichts passieren kann.
Noch eins, wenn der Block warm ist, dann braucht nichts geheizt werden und wenn der Kühler kalt ist, ist er genau so kalt wie das ganze Kühlsystem! Ein Start in diesen Zuständen ist immer so oder so zu sehen. Bei Wärme im Motor kann man voll loslegen und bei Kälte muss man den Motor warm fahren! Der ist aber erst warm, wenn auch das Öl seine Betriebstemperatur hat. Unsere alten Autos sollten aber auch wegen der Straßenverhältnisse im Winter in der Garage bleiben. Sie sind für eine Ruhepause bei tiefen Außentemperaturen sehr dankbar und rosten auch nicht bei trockener Garage.

Ich wünsche einen gesunden Winterschlaf und ein frohes Erwachen bei Plusgraden im Frühjahr,
Ulrich

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Re: Frage an Motoren Fachleute

Hallo Markus,
das mit dem Heizelement ist gut, aber die werkseitigen Heizelemente sind im Block eingebaut. Das erwärmte Wasser kann also nach oben steigen und andere Motorenregionen auch erreichen. Bei einem Heizelement oben in den Kühler gehängt funktioniert das nicht und bringt gar nichts. Die Wärme bleibt so an Ort und Stelle, der Motor bleibt kalt. Der so geheizte Wassereinfüllstutzen ist der höchste Punkt im Kühlsystem.
Also einen richtigen Einbau machen oder bleiben lassen.

Gruß Ulrich

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Re: Frage an Motoren Fachleute

Hi Markus,
stimmt, Stefan hat recht- da der Kühler der höchste Punkt ist, kann das nix werden mit dem Thermosüffong... Vergiß das bitte schnell wieder!
Ein 50W-Tauchsieder ist ohnehin viel zu mickrig- damit kriegst Du 8 Liter Wasser und 150 Kilo Heavy-Metal nie warm. Ich habe mir in großer Not mal mit 'nem 2000W-Heizlüfter beholfen und den unter die Ölwanne gestellt. Nach 1 Stunde war oben der Kopf so ansatzweise handwarm- immerhin...
Hilft aber auch nix gegen den schleichenden Streusalztod.
Im winter bleibt der Gängster im Stall!

Salut   Rolf

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Re: Frage an Motoren Fachleute

Also, ich denke mal, wenn man den Motor punktuell vorwärmt und dann den thermostatlosen Motor eines 11CVs startet, verteilt sich die Wärme durch eine gut funktionierende Wasserpumpe schnell im Motor, aber ein Temperaturausgleich mit dem restlichen Kühlwasser, ob nun erwärmt oder nicht, wird stattfinden.

Wenn natürlich die Heizquelle auf über Motorbetriebstemperatur ausgelegt ist, kanns gefährlich werden.

Ich kenne das Problem von Ford Flathead Motoren, da sollte man keine Thermostate rausnehmen, nur weil der Motor mal ein bisschen heiß wird (betriebstemperatur ist da eh etwas höher aus bekannten Gründen), da dann die beiden Wasserpumpen für eine zu HOHE Durchflussgeschwindgkeit sorgen, die einer Temperaturregelung eher hinderlich sein könnte....

Eine Vorwärmung des Motors kann nicht schaden, ich hab das in Kanada gesehen, und die Jungs mit ihren Temperaturen solltens wissen....

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Re: Frage an Motoren Fachleute

Danke an alle Wissenden.
Habe mal nachgesehen, aber man bekommt in den Kühler tatsächlich nicht viel hereingesteckt und sicherlich nicht einen "Tauchsieder" - Hilft also nur die Standheizung o.Ä.
Die Garage heizen wäre auch noch eine Möglichkeit, aber ich glaube bei den STromkosten hat man die Standheizung bald locker überholt!
Gruß,
Markus