1

Thema: Schaltung hakt

Hallo 3-Gangschalter,

an meinem BN habe ich immer wieder das Problem, dass sich - vorzugsweise beim Ampelstart - der 1. Gang nicht einlegen lässt.

Dem Gefühl nach hakt das Schaltgestänge.

Kupplung trennt sauber, Zahn-vor-Zahn liegt nicht vor, Gestänge ist gefettet und durchweg leichtgängig, beide Kulissenfedern sind o. k., allerdings nicht stramm um die Mittelstellung herum.

Wer hat ein paar Hinweise zur Fehlersuche?

Im Voraus danke,
Werner

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

2

Re: Schaltung hakt

Schritt Nr.1: Ist das Schaltgestänge nach Rep Anleitung korrekt eingestellt? Wenn die Stange für 2. und 3. nicht im Leerlauf wirklich frei ist, ist es meiner Erinerung nach möglich, dass der 1. bzw. rückwärtsgang verrigelt sind. Wen in der ganzen Kulisse zu Spiel insgesamt zu groß ist, hakt es auch. Bei mir ist, wie bei vielen anderen 11ern auch, die Lasche aus Federtsahl gebrochen, die im Gelnk des Schalthebels die Stange für den 1. und R-Gang  festhält während man die anderen Gänge schaltet. Mit ein bißchen Gefühl gehts troztzdem. Vielleicht ist das bei Dir auch das Problem.

3

Re: Schaltung hakt

Tach Mani,

Dank für die Hinweise. Aber: Wie stelle ich das Schaltgestänge ein? Im Handbuch finde ich die Verriegelung der Kupplung und die Einstellung des Synchonisationsblocks, sonst aber nichts.

Grüße,
Werner

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

4

Re: Schaltung hakt

Der 1. Gang läßt sich öfters nur deshalb nicht so gut einlegen, weil die Zahnräder grad ungüstig stehen. Hab ich mir mal so erklären lassen. Bißchen rumruckeln oder paar cm im 2. fahren bringen stets die Lösung. Ist das bei Dir auch so? Klingt ja sonst nicht nach einem Reparaturstau ...

5

Re: Schaltung hakt

Tach Friedrich,

nein, wie oben geschrieben ZvZ liegt nicht vor (und lässt sich durch kurzes Kommenlassen der Kupplung beheben).

@ all: Finde nichts darüber, wie das Schaltgestänge eingestellt wird. Das Schaltgestänge für Gang 2 + 3 hat am Getriebehebel reichlich Längsspiel, lässt sich aber immer ohne Probleme und etwas stramm schalten. Der 1. + R. haben kaum Spiel, laufen aber extrem leicht. Aber dennoch lässt sich immer wieder der 1. Gang nicht einlegen.
?

Werner

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

6

Re: Schaltung hakt

Hallo Werner,
ich hatte das Problem auch! Es wurde besser in dem ich den 3.Gang kurz angewählt habe (Schalthebel nach links und 1mm nach unten gedrückt)und dann den 1.Gang ohne Probleme eingelegt.

Gruß aus KA
R.Stefan

7

Re: Schaltung hakt

Hallo,
es könnte auch an der "weichen" Verriegelung liegen. Der Getriebedeckel des 11 CV wurde in den letzten Produktionsjahren mit der sog. weichen Verriegelung ausgestattet. Das bedeutet, dass auf dem Getriebedeckel zwischen den beiden Stangen die Verriegelungsnadel liegt, diese gibt bei betätigen des Kupplungspedals über einen Mechanismus die Stangen mit den sich daraufliegenden Schaltgabeln im Getriebedeckel frei. Die Verreigelungsnadel lässt sich durch ein verzahntes, rechtwinkeliges Metallstück (ist von außen sichtbar auf dem Getriebedeckel) einstellen. Schon das weiterrücken um 1- 2 Verzahnungen wirkt wahre Wunder. Habe so schon des öfteren die hakeligste Schaltung in kürze wieder gezähmt...
Falls das nicht der Fall sein sollte, ist der Fehler im Getriebe zu suchen, es könnte auch eine eingelaufene Bronzebuchse auf der Hauptwelle sein.
Viel Erfolg bei der Fehlersuche!!!
Manfred

8

Re: Schaltung hakt

Bei mir sitzt eine Madenschraube, die mit SW 12 Mutter gesichert ist. Aber nun die Frage: Wie stelle ich dies richtig ein? In der Reparaturanleitung steht, dass das Nadelspiel bei spielfrei gedrückter Kupplung 1 - 2 mm sein soll. Offenbar gilt das jedoch für das teilzerlegte Getriebe.

Und wie geht das im eingebauten Zustand?

Grüße, Werner

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

9

Re: Schaltung hakt

Hallo,
was Du meinst mit Madenschraube ist wohl die Einstellung des Kupplungshebels an der Getriebeglocke.

Die gesamte Einstellung geht so (Beispiel Traction ab 06/1952):

Schraube 759-S (Seite 169 des ET-Kataloges) des Schaltgestänges 515.861 (Seite 170) herausdrehen, Abdeckblech 490.894 (Seite 166) des Schaltgestänges entfernen

Den Überzug des Kupplungsseiles 543.348 (Seite 255) mit der Einstellhülse und der Kontermutter 614.201 total stramm einstellen, an den Auflageflächen des Überzuges in der Einstellhülse und am Halteblech 543.358 (Seite 255) darf kein Spiel vorhanden sein.

Die Einstellmutter 543.341 (Seite 255) des Kupplungszuges 543.358 (Seite 255) soweit lösen, dass der Kupplungshebel 493.048 (Seite 158) bis zum Anschlag gedrückt werden kann (der Anlaufring 490.371 (Seite 158) des Kupplungsausrücklagers 490.886 (Seite 158) liegt dann an den Fingern 490.270 (Seite 158) des Kupplungsautomaten an). Wenn dies nicht gehen sollte, erst den nächsten Schritt durchführen.

Dann die Schraube 393-S20 (Seite 158) des Verriegelungswinkels 490.856 (Seite 158) lösen und den Winkel freigängig machen.
Kontermutter 2.503-S (Seite 158) der Madenschraube 490.895 (Seite 158) an der Kupplungsglocke 508.039 (Seite 166) lösen und Madenschraube so einstellen, dass zwischen Kupplungsfinger 490.270 (Seite 158) (bzw. bei der Lamellenkupplung den Lamellen) und Anlaufscheibe des Kupplungsdrucklagers 490.371 (Seite 158) ca. 2 mm Spiel besteht (ich stelle das nach Gefühl ein, durch Bewegen des Kupplungshebels 493.048 (Seite 158) an der Glocke, wenn es klackert, liegt das Drucklager an den Fingern). Kontermutter 2.503-S (Seite 158) wieder festziehen.

Dann den Verriegelungswinkel 490.856 (Seite 158) in seiner Rasterung soweit verschieben, dass zwischen ihm und der Verriegelungsnadel 501.182 (Seite 177) ein Spiel von 1 bis 2 mm besteht.
Schraube 393-S20 (Seite 158) festziehen.

Die Einstellmutter 543.341 (Seite 255) des Kupplungszuges 543.358 (Seite 255) so einstellen, dass sie spielfrei am Haltebolzen 543.340 (Seite 255) anliegt.
Falls dies nicht gehen sollte, muss die Einstellung am Kupplungspedal geändert werden.

Schraube M8 x 20 am Schaltgestänge 515.861 (Seite 170) montieren (das Abdeckblech 490.894 wird zunächst nicht montiert, die originale  Schraube 759-S ist zu lang).
Probefahrt durchführen, Einstellungen kontrollieren.
Schraube M8 x 20 demontieren. Abdeckblech 490.894 (Seite 166) des Schaltgestänges  515.861 (Seite 170) mit Schraube 759-S (Seite 169) montieren.

Viel Spaß heute Nachmittag ;-)

Winklige Grüße, Ulli

Winklige Grüße,
Ulli

10

Re: Schaltung hakt

....hier noch ein Bild, links sieht man das Schaltgestänge, dann die Verriegelung, rechts die Madenschraube und den Hebel der Kupplungsbetätigung.

Post's Anhänge

Anhang Symbol PICT1168.JPG 1.2 mb, 76 Downloads seit 2008-11-23 

Winklige Grüße,
Ulli

11

Re: Schaltung hakt

...damit es nicht verwirrt, auf dem vorherigen Bild sieht man die Kupplungsscheibe. Normalerweise sieht man dort den Kupplungsautomaten, den hab ich bei meinem Schnittmodell im Moment nicht montiert.

Hier noch ein Bild von der Madenschraube und dem Hebel.

Winklige Grüße, Ulli

Post's Anhänge

Anhang Symbol PICT1169.JPG 1.32 mb, 77 Downloads seit 2008-11-23 

Winklige Grüße,
Ulli

12

Re: Schaltung hakt

Tach Ulli,

mannomann, das nenne ich Hilfe! Erst mal Dank für Deine ausführlichen Erklärungen. Heute Abend weiß ich, ob's daran lag.

Kaltschraubergrüße,
Werner

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

13

Re: Schaltung hakt

So, mit der ausführlichen Anleitung war es nach einigen Zahlenspielen (habe einen belgischen Ersatzteilkatalog mit anderer Aufteilung) problemlos möglich, den Sperrstift zu überprüfen. Dessen Einstellung war im großen und ganzen richtig, daran liegt die Hakelei somit (leider) nicht.

Allerdings habe ich bei der Gelegenheit festgestellt, dass die Pedalerie 3 - 4 cm zu niedrig stand; nach der korrekten Einstellung der Pedale habe ich nun einen deutlich größeren Hub am Kupplungshebel.

Probefahren konnte ich nicht, denn bei uns ist reichlich Salz gestreut.

Grüße vom weißen Eifelrand,
Werner

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner