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Thema: Öldruck 11CV BL

Hallo,
nachdem ich in meinen 11CV BL von 1948 einen Öldruckmesser eingebaut habe, fehlt mit nur noch der korrekte Wert für den Öldruck, den der Motor haben sollte. Gibt es einen Referenzwert wie z.B. bei meinem Saab (mindestens 2,7 bar bei 2000 U/min und 80 Grad Öltemperatur)?
Danke und Gruß, Harald

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Re: Öldruck 11CV BL

Hallo Harald,

Deine Frage kann ich leider nicht beantworten, am einer Antwort wäre ich ebenfalls interessiert. Zudem interessiert mich, an welcher Stelle am Motor der Öldruckgeber von Dir angebracht wurde.
An der am 11er vorgesehenen Position ist an meinem BL zuwenig Platz zwischen Motorblock und Rahmen (Motorblock links), während am BN an selber Stelle der Geber problemlos angebracht werden könnte. Oder habe ich die falsche "Anschlussstelle" erwischt?
Im Voraus danke für Deine Bemühungen.

Grüsse
Razer

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Re: Öldruck 11CV BL

Hallo Harald,
anbei eine Antwort auf Deine Frage. Die Tabelle stammt aus dem französischen Citroen-Handbuch "Memento Technique". Dieses ist als Nachdruck über unsere Teilehändler erhältlich und enthält neben dem gezeigen Ausschnitt noch viele weitere interessante Tabellen mit wissenswerten Angaben. (Die rote deutsche Übersetzung habe ich mir allerdings selber gebastelt!)

Hallo Razer,
zum richtigen Einbaupunkt von Druckschalter oder Geber gab es hier im Forum schon mal einen Beitrag: http://www.cvc-club.de/forum/showposts.php?forumid=1&threadid=1918&searchstring=&fromdays=180&lr=1197990052
Da kannst Du nachlesen und auch einige Fotos sehen.

Gruß
Peter Mävers

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Re: Öldruck 11CV BL

Hallo Razer,
ich habe das Platzproblem im BL mit einem Adapter gelöst, den es von VDO unter der Nummer X11.360/004/005 für Audi 50, 80, VW Polo, Golf, Scirocco, Passat, 1500, 1600, LT und Peugeot 204, 304 gegeben hat. Mit diesem Adapter kann man den Geber um 90 Grad abgewinkelt befestigen, so dass der Platz bequem ausreicht. Der Geber steht bei mir mit Hilfe des Adapters schräg nach oben, beide Anschlüsse sind von ober erreichbar.
Gruß, Harald

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Re: Öldruck 11CV BL

Hallo 11er-Freunde,
der Oeldruck lässt sich an der Steigleitung zum Kopf messen. Hier habe ich mir eine neue Bundschraube gemacht. Sie stellt die alte Verbindung mit dem Kopf her und dient als Aufnahme eines handelsüblichen Druckschalters für eine kleine rote Lampe am Armaturenbrett. Das ist bei mir schon seit vielen Jahren im Einsatz und hat sich bewährt. Die Lampe verlöscht sowie der Motor anspringt. Voraussetzung ist natürlich ein intaktes Motorenleben. Im Anhang noch ein Bild der eingebauten Schraube. Mein 11er ist ein 49er 11BN. Die Umbauten (zur Sicherung der Alltagssicherheit) standen schon vor ein paar Jahren in der VETERAN.
Viel Spaß beim Einbau
Ulrich Arbeitlang

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Re: Öldruck 11CV BL

Hallo Stephan,
ich möchte im Zusammenhang mit der von Dir geschilderten Variante auf einen von 35 nützlichen Tips hinweisen, die der holländische Traction-Händler CTA im Netz veröffentlicht hat. Der Wortlaut anbei.

Viele Grüße
Peter Mävers

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Re: Öldruck 11CV BL

Hallo Peter (Mävers),
vielen Dank für die Tabelle. Die Sache scheint aber vertrackter zu sein, als ich zunächst angenommen habe.
Gestern bin ich nach Einbau des Öldruckmessers zum ersten Mal gefahren. Anzeige bei warmem Motor, Öl 30 HD: Im Leerlauf ca. 1,0 bar, bei 80 km/h konstant 2,5 bar. Normale Werte für einen 11CV.
Aber: Der Motorblock stammt von einem ID 19, ebenso die Ölpumpe, wie mir der Verkäufer des Wagens sagte. Und er habe die Ölpumpe vor dem Einbau mit der Bohrmaschine auf 3,5 bar bei 800 U/min eingestellt. Damit müßte ich die Werte des ID mit 3,5 bar ablesen, tue ich aber nicht.
Ich messe im Hauptölkanal (Schraube durchbohrt, Gewinde geschnitten, Geber angeschraubt). Kann es sein, dass der Druck im Hauptölkanal geringer ist als ....? Am Geber ist alles dicht und trocken.
Wäre schön, wenn jemand eine Erklärung oder eine Idee hätte.
Gruß, Harald

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Re: Öldruck 11CV BL

Hallo Razer,
hier als Nachtrag noch ein Bild von der Montage mit Adapter im BL.
Gruß, Harald

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Re: Öldruck 11CV BL

Hallo 11er-Fans,
ich glaube schon, dass es bessere Stellen zum Messen für ein Druckinstrument gibt als von mir vorgeschlagen. Doch wenn der Kopf und damit die Nockenwelle genügend Öl abbekommen, dann dürfte der Rest auch gut versorgt sein. Der handelsübliche Schalter (fest eingestellt) misst den Druck in der Steigleitung und schaltet die Lampe ab. Es muss also da genügend Druck aufgebaut sein, damit das funktioniert. Schafft die Ölpumpe das nicht, weil irgendwo ein Defekt ist, so wird meine Kontrolleuchte auch nicht ausgeschaltet!
Bei meinem 11er ist der Motor von aller Ölkohle bzw Ölschlamm sorgfältig befreit und danach gespült worden. Er wird mit ganz normalen HD-Mineralöl 15/40 aus dem Baumarkt gefahren. Ich höre da doch nicht bei einigen Kollegen einen leisen Aufschrei? Macht nichts. Mein Wagen läuft prima und verbraucht nahezu kein Öl. Muss aber anfügen, dass ich auch die Dichtungen in Ordnung gebracht habe.
Aus meiner Sicht sind irgendwelche Zahlen von sogenannten Spezialisten ( ? ) zwar nicht schlecht, führen aber zu Unsicherheiten bei Nichtspezialisten und damit oft zu falschen oder unnötigen Handlungen.
Zu mir noch eine kurze Erklärung: Ich bin der Vater von Stephan und mache schon seit Anfang der 50er Jahre mit Autos rum. Den 11er habe ich seit 1982 und habe ihn selber restauriert und seitdem ca 200 000 km gefahren. Seit dem Kauf bin ich auch Mitglied im CVC und da gibt es auch etliche Leute, die sich Auskennen mit den Autos von Andre Citroen und auch Auskünfte geben bzw Teile verkaufen, wenn nötig!
Viel Spaß und Erfolg beim Schrauben
Ulrich Arbeitlang

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Re: Öldruck 11CV BL

Hallo Fans,
besonders Peter Malvers. Habe noch etwas zu dem Thema. Diesen Vorschlag mit seiner Begründung aus Holland halte ich für nicht richtig.
Der Öldruck wird von der Pumpe erzeugt, geht in den an der Seite liegenden Hauptkanal und wird hier verteilt. Ein Teil wird zur Schmierung der Haupt- und Pleuellager verwendet, auch geht es direkt durch die Steigleitung zum Kopf. Hier ist es die Schmierung der Nockenwelle, die gut versorgt werden muss. Das sind die Druckwege des Öles in unserem Citroen-Motor.
Jetzt zu den Lagern: Die sind so bemessen, dass der Zwischenraum zwischen Lagerschale und Kurbelzapfen oder einer anderen Welle mit Öl gefüllt und so einen dünnen aber dichten Ölfilm erhält zur Gleitfähigkeit, sich dann der Schmierstoff den Weg nach außen bahnt um dort ab zu tropfen. Damit werden noch andere Teile geschmiert, wie zB Steuerketten oder Steuerräder, Zylinderwandungen usw. Letztendlich landet das Öl wieder in der Ölwanne und alles beginnt von vorn.
Wenn jetzt das Öl, das zur Kurbelwelle gedrückt wird,es ist der erste Verbraucher, ins Leere läuft, weil ein Lager ausgelaufen und damit defekt ist, kann der Öldruck auf Null gehen - das aber im gesammten Motor.
Die Wege des Öles sind so kurz, dass es nur Druckunterschiede hinter dem Komma gibt.
Die Menge des Öles ergibt sich aus der Größe des Motors und den damit verschiedenen Durchlaufzeiten, auch hat sie Einfluss  auf die Abkühlzeit.
Bei Hochleistungsmotoren baut man deshalb Ölkühler ein um Überhitzungen zu vermeiden.
Ich will hier keine Schulmeisterei loswerden, sondern den einzelnen, nicht ausgebildeten Schrauber zum Überdenken der einzelnen Funktionen am Auto anregen.
Nochmals gut schrauben
Ulrich Arbeitlang

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Re: Öldruck 11CV BL

An alle Öldruckfanatiker,bitte einmal die Berichte von Kurt Gasser über Öldrücke des 11CV beim CTAC vom 18.11.04 nachlesen.Sehr interessant!
Gruss Günther.

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Re: Öldruck 11CV BL

Zum Thema "Öldruck" auch von mir eine Ergänzung:

Der tatsächlich geförderte Öldruck hat nichts mit dem Schmierfilm-Öldruck zu tun, der die Gleitlager letztendlich schmiert.

Die Schmierfilmdrücke im hydrodynamischen Schmierzustand erreichen mehrere 100 bar. In diesem Zustand der Vollschmierung laufen die Lager durch den Ölfim voneinander getrennt, es ist nur noch der Ölfilm als tragendes Medium erhalten, die Welle ist in ihrem Lagersitz elektrisch isoliert. Dazu gehört auch die Aussage, dass dieser hydrodynamische Schmierfilm nur wenige µm dick ist.

Somit ist es letztendlich egal, ob die Gleitlager von der Pumpe mit 2,5 bar Druck oder mir 4 bar versorgt werden. Dieser Zwangskreislauf dient nur dem Transport des Öles durch die Lager hindurch, u. a. um durch den ständigen Ölnachschub die stets hohe Reibungswärme (des Öles in sich) dort abzuführen, etc.

Bei Großmotoren sitzen beispielsweise vor und hinter den Gleitlagergruppen Druckmanometer, um an der Differenz zu erkennen, wenn irgendwo das Spaltmaß so groß geworden ist, dass dort der Öldruck (der Pumpe) verloren geht.

Somit ist es im Grunde nicht sehr wichtig, wieviel Öldruck die Pumpe aufbaut, denn der Förderdruck bestimmt lediglich die Fördermenge. Selbstverständlich ist ein Mindestdruck notwendig, damit auch die hinterste Stelle aller Lager noch mit Öl versorgt werden kann.

Wichtiger ist, dass man "seinen" Öldruck kennt. Denn daraus lässt sich ableiten, wie der Gesamtzustand der Lager ist. Wenn der Öldruck abfällt, deutet dies - unter der Vorraussetzung, dass die Pumpe ordnungsgemäß fördert - auf sich erhöhendes Lagerspiel hin.
Dazu noch der Hinweis, dass der Öldruck temperatur- und viskositätsabhängig ist und auch - bei Mehrbereichsölen - das Alter des Öles die Druckanzeige beeinflußt.

Grüe vom Eifelrand,
Werner

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Öldruck 11CV BL

Hallo Traction-Gemeinde,
einmal mehr eine interessante Diskussion um die Schmierung.
Die Werte, die Harald gemessen hat, scheinen mir recht gut zu sein. Was die Angaben des Verkäufers betrifft, so gibt es dazu zwei Anmerkungen:
1. spielt die Öltemperatur eine entscheidende Rolle für die Messwerte. (Siehe Erfahrungsbericht beim CTAC http://www.tractionavant.ch/Berichte/15CV/6Aschenbecher6.htm. )
2. wird gerne vergessen, dass die Ölpumpe von der Nockenwelle (zusammen mit dem Zündverteiler) angetrieben wird und deshalb nur mit der halben Drehzahl im Vergleich zur Kurbelwelle läuft.
Hier noch den Link zu Kurt Gasser's Beitrag, der in der Tat ausgezeichnet ist:
http://www.tractionavant.ch/Berichte/Motorschmierung/Verbesserung.pdf
Daniel Eberli

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Re: Öldruck 11CV BL

An W. Frings und alle anderen,
noch ein paar Worte zum Öldruck.
Verstopfte Leitungen durch Ölkohle und Ölschlamm verhindern eine gute Schmierung! (Schon gesagt)
Die Oelpumpe kann machen was sie will, wenn das goldene Nass nicht durch kommt, stirbt der Patient.
Ist ein Lager verbraucht, geht der Druck ins Leere, und zwar unabhängig ob andere Schmierstellen auch etwas abhaben wollen, sie bekommen einfach nichts mehr ab, oder nicht genug!
Irgendwelche Drücke gleich nach der Pumpe sind demnach reine Theorie.
Wichtig ist, dass überall genügend Öl mit genügendem Druck ankommt! Das hat mit der halben Drehzahl an der Pumpe garnichts zu tun. Die Pumpe weiß, dass sie nur halb so schnell ist, wie die Kurbelwelle!
Es bleiben alle zu schmierenden Lager nur intakt, wenn der Schmierfilm nicht abreißt!! Ein Schmierfilm im Lager ist die unmittelbare Folge eines ausreichenden Öldrucks. Bleibt er aus, so läuft das Lager trocken! Das geht oft sehr schnell, meist nur wenige Kilometer Fahrstrecke! Ich wiederhole mich.

Zu den Autos noch ein Wort. Es wird meist für eine gute Lackierung und Innenausstattung gesorgt-- dann ist es ein toller Wagen, aber wie es im Innern ( Motor = Herz ) aussieht, ist vielen egal. Hauptsache die Kiste sieht gut aus. Aus meiner Sicht muss die Technik in Ordnung sein und nicht das Aussehen. Hier sind aus Altersgründen eine vertretbare Patina sogar schöner. Eine Oma, die nach dem Liften aussieht wie Claudia Schiffer oder ähnlicher Damen, bleibt eine Oma, sie kann dann zum Beispiel auch nicht mehr eine Leistungssportlerin werden!
Viel Spaß beim Schrauben und Pflegen oder Liften
Ulrich Arbeitlang

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Re: Öldruck 11CV BL

ICh kann Werner in einigen Punkten beipflichten: Der Öldruck ist ein MAß für den Volumentsrom (Fördermenge), den die Ölpumpe umsetzt. Der Zusammenhang ist wiederum temperaturabhängig: Je dünner das Öl, desto niedriger der Druk bei gleicher Fördermenge. Der Druck soll einen Mindestwert erfüllen, damit die LAger zur Kühlung, dem Abtransport von Abrieb und dem Ersatz von ausgetretenem Schmierstoff mit ausreichend Öl versorgt werden. An den LAgern, sagt man, soll es mindestens 0,5 bar haben, dazu müsste man aber vor jedem LAger messen.

Zur Position des Druckgebers: Hauptkanal ist genau der richtige Ort für eine Druckmessung, weil sich hier die Summe aller Durchflusswiderstände im Motor bemerkbar machen. Die Steigleitung zum Kopf ist ungeeignet, weil man den Einfluss aus dem hinteren Hauptlager überdeulich spüren ürde. Das fließt nämlich auf der Rückseite der LAgerschale durch eine Nut zur Seigleitung. Ich habe einmal hinter dem LAger ebenfalls Druck gemessen und einen Bar Unetrschied gemessen . Die Drücke im Moror bewegen sich also keinesfalls im Nachkommabereich. 

Der Referenzwert aus der  Rep-Anleitung dient meines Erachtens nach nur der korrekten Einstellung des Überdruckventils, die 2,5mm Düse ersetzt dabei die Durchflusswidstände im Motor, ohne das gesagt wird, dass ein neuwertiger Motor auch diesen  Durchflusswiderstand hat. Es kann ja auch sein, dass man einen verschlissenen Motor als MAssgabe für die Düse gewählt hat...

Folgenden Wert kann ich beisteuern: 3,5bar bei 100km/h (ca. -7% für echte Geschwindigkeit) und maximal warmen Öl 20-W50 (halbe Stunde zügige Fahrt). Genauere Temp-Messungen stehen noch aus. Im Leerlauf sind es dann nur noch so 0,7 bar. Überdruckventil: 4 bar.

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Re: Öldruck 11CV BL

Hallo Manni und andere,
ich glaube es ja nicht, was sich 11er-Fahrer für Gedanken machen. Die Techniker, sie waren damals alle recht gut bei CITROEN, waren mindestens so schlau, wie so mancher in diesem Forum. Die Öle heute sind sehr viel besser als die, die damals zur Verfügung standen. Die Möglichkeit, Kurbelwelle, Lager und Dichtungen auf heutige Verhältnisse anzupassen ist jedem möglich.
Aber zerbrecht Euch nur die Köpfe - ich steige aus.
Eine Frage habe ich noch? Wer hat von Euch einen kaputten Motor wieder zu einem langen Leben verholfen, und zwar selber und nicht durch andere? Antworten erwarte ich nicht, aber denkt mal nach!
Macht es gut Ulrich

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Re: Öldruck 11CV BL

Stephan,
habe ich die Funktion des Forums irgendwie verkannt?
Sollten wir an Stelle der Beiträge vielleicht nur die Rep-Anleitung abdrucken? Oder mit Seitenzahlen antworten ;-)

Mani
(seit 50.000km auf eigenhändig restaurierter Technik unterwegs)

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Re: Öldruck 11CV BL

Hallo ich bin doch noch mal da,
erstens bin ich der Ulrich, Stephan hat sich ins Forum eingeklinkt und ich benutze es mit. Es langt ja, wenn einer aus der Familie sich einschreibt. Mit meinem letzten Beitrag wollte ich niemandem auf den Schwanz treten. Ich habe nur festgestellt, das zB Leute anfragen, ob sie mit ihrem 11er rückwärts auf Montagerampen fahren können ohne ihr Getriebe zu zerstören! Derselbe gibt sich dann an anderer Stelle als wohlwissender Motorenkenner aus. Darauf wird auch noch ernsthaft geantwortet. Das ist doch absurd. In meiner Jugend haben wir dazu " typisch Manta-Fahrer " gesagt. Falls einer nicht weiß, was Manta_Fahrer sind oder waren, so nur soviel: Das waren Leute, die in ihre Cowboy-Stiefel gepinkelt haben, damit sie besser passen und die an ihre Autoantennen Fuchsschwänze gebunden haben. Meistens hatten sie auch noch eine blonde Frisöse in ihrem Opel-Manta dabei. Aber das ist Vergangenheit und diese Autos werden auch schon gesammelt. Nun kennt jeder meine Meinung.
Machts gut  Ulrich

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Re: Öldruck 11CV BL

Hallo 11er Gemeinde,
habe ich da etwas losgetreten?
Es muß doch erlaubt sein, dass jemand nach dem richtigen Öldruck fragt, zumal der 11er im Gegensatz zu heutigen und vielen damaligen Autos nicht einmal über eine Öldruck-Warnleuchte verfügt, geschweige denn über ein Manometer, und die technischen Handbücher sich zu dem Thema ausschweigen.
Es doch genauso erlaubt sein, dass andere Fahrer hierzu allgemein und speziell ihre Meinung und Erfahrung äußern. Insofern Dank an Mani für seinen Kommentar.
Was dagegen die Beiträge der Gebrüder Arbeitlang sollen, erschließt sich mir nicht. Entweder sollten sie andere an dem selbst bekundeten reichen Schatz ihrer automobilen Erfahrung teilhaben lassen oder eine Diskussion, die ihnen nicht gefällt, kommentarlos denjenigen überlassen, denen sie gefällt.
So gehts eigentlich.
Gruß, Harald

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Re: Öldruck 11CV BL

LAsst uns einfach bei der Sache bleiben:

Ich will mal Temperatur- Öl- und Drehzahlabhängig Öldrücke ermitteln und dann hier bekannt geben. Mir ist keine entsprechende Aufstellung bekannt und ich denke, die Kenntniss des Soll-Öldruckes ist für eine ausreichende Betriebssicherheit eine wichtige Maßgabe.

Kann natürlich nicht versprechen, wann ich zwischen Arbeit und Wohnungsrenovierung dazu komme, but I do my best.

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Re: Öldruck 11CV BL

Im Buch "Les Archives du Collectionneur, Revue Technique, Traction Avant von 1980" habe ich durch Zufall folgende Angaben gefunden:
Schmierung
Pumpe mit Öl gefüllt, unter Druck:
Druckeinstellung: 2 bis 2,5 kg/cm2 am Überdruckventil
Auf dem Prüfstand: 2,5 kg/cm2 bei 1.000 U/min der Pumpe, 60-65 Grad Öltemperatur und einer Bohrung von 2,8 mm.
Mani, vielleicht helfen diese Angaben, um Deine Messungen zu verifizieren. Offensichtlich läuft der 11er Motor mit relativ geringem Öldruck.
Gruß, Harald

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Re: Öldruck 11CV BL

Hallo miteinander,


auch von mir kommen demnächst ein paar Messungen zum Öldruck. Ich arbeite an einer Ausarbeitung des Öldruckverlaufs in Abhängigkeit von der Ölviskosität. Das wird einmal mit SAE 20 bei 40 °C und bei 80 °C und zwei bestimmten Drehzahlen - ich denke an 800/2500 RPM - gemacht. Dann das gleiche mit SAE 40.

Zum tatsächlichen Vergleich dann mit dem von mir im Fahrbetrieb eingesetzten 10W-40 Feststofföl. Diese Werte werden in eine VT-Tabelle eingetragen, und man kann schön darüber gübeln und mit Kreuzlinealen Vergleichspunkte herauspicken.

So etwas ähnliches habe ich vor 10 Jahren für meinen Wankelmotor gemacht; die angehägte Tabelle dient nur der Veranschaulichung, da aufgrund des doppelten Logarithmus die Kurven als Gerade dargestellt werden.

Bei der Öldruckangabe von Harald im zuvorigen Beitrag gehört noch unbedingt dazu, was für eine Ölviskosität verwendet wurde.

Grüße vom Eifelrand,
Werner

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Öldruck 11CV BL

Hallo Harald,

die Daten die du den unterlagen entnommen hast entsprechen auch unseren Erfahrungswerten (im wahrsten Sinne des Wortes)... Wie schon von meinem Paps in einem früheren Text geschrieben haben wir eine Öldruckkontrolleuchte montiert die über eine handelsüblichen und ab Werk fest eingestellten Öldruckschalter angesteuert wird. Dieser spricht bei einem Öldruck von unter 2,5 Bar an. Dies ist aber bei uns nur der Fall wenn es zum einen richtig heiß ist und der Motor Vollast läuft (dünnflüssiges Öl) oder wenn man das Fahrzeug nach langer Standzeit gerade erst gestartet hat und sich im ersten Moment noch nicht der gewünschte Öldruck aufgebaut hat....

Ölfingergrüße
Stephan - der Sohn von Uli... und kein Bruder ;o)

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Re: Öldruck 11CV BL

Und nochmal hallo,

was unsere Beträge hier sollen - also die von Paps und mir? Nun anfänglich haben wir unsere Modifikation - sprich den Anschluss der Öldrucklampe - erklärt...und wir haben gesagt was wo wie und warum anliegt....

Wenn hier nun aber gesagt wird der Schmierfilm im Lager hätte nichts mit dem Öldruck zu tun...frage ich mich wie denn sonst, wenn nicht mit Druck, kommt das Öl in die Lager? Das müsste man mir oder uns schon erklären...

Bei unseren Erklärungsversuchen setzten wir einen intakten Motor voraus. Soll heißen einen Motor der nicht nur läuft und gut aussieht, sondern einen der komplett auseinander war und an dem ALLES gemacht wurde. Damit meine ich aber auch eine Reinigung sämtlicher Kanäle mittels Dieselöl und Pfeifenreinigern und Flaschenbürsten(zum Beispiel)...
Wenn der Block dann von allen Rückständen befreit, die Dichtflächen geplant und allen anderen Motorenteile überholt bzw. getauscht sind... liegen mindestens 2,5 Bar Öldruck an. Dies kann man am besten an der Steigleitung zum Kopf messen.  Die Stelle haben wir genutzt, da es hier am einfachsten und unauffälligsten ist.
Zu den Äußerungen, dass man an den einzelnen Lagern unterschiedliche Drücke hat, kann ich nur sagen, dass das bei einem kleinen Motor wie im 11er vernachlässigbar ist. Große Motoren, wie z.B. im Schiffsbau, arbeiten immer mit mehreren Ölpumpen und Kontrollstellen.
Weiter im Text... Hier wurde geschrieben, das die Messung an der Steigleitung nicht viel Sinne mache, da die Leitung am hinteren Hauptlager läge und dort, durch das Lager, kein Öldruck mehr oder eben viel weniger Öldruck sei... Dazu kann ich nur sagen, das an allen Lagern in etwa der gleiche Druck anliegen muss. Ist die nicht der Fall, sind die Lager überholungsbedürftig....

Und nun für alle die Wert auf Tabellen und Zahlen legen. In den "Europa Lehrmittel" Büchern zur "Fachkunde Kraftfahrzeug" Jahrgang 1956, also zeitnah, steht, dass ein Motor immer mindestens 1 Bar Öldruck haben sollte.

Motorenöle haben übrigens ihre beste oder höchste Schmierfähigkeit bei 70 bis 100 Grad... Wozu sollte man sonst ein Fahrzeug warm fahren????

So das solls gewesen sein...

Ölfingergruß
Stephan - der Sohn und nicht der Bruder von Uli ;o)

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Re: Öldruck 11CV BL

Hallo Werner,
in dem Handbuch findet sich keine Angabe zur Viskosität. Ich vermute, dass sich die Werte auf 30er Einbereichsöl beziehen, wie für den 11er ursprünglich vorgeschrieben.
Gruß, Harald