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Thema: Wechsel der Kühlerflüssigkeit

Hallo Tractionisten!

Im Sommer letzten Jahres hat es mir nach einer langen Sommerfahrt den Kühler zerbröselt. Hab dann einen neuen Kühler und gleichzeitig eine Temperaturanzeige eingebaut.

Doch wie ist es mit dem Wechsel der Kühlerflüssigkeit? Ich habe Wasser mit dem entsprechenden Anteil an Frostschutzmittel als "Schorle" im Kreislauf. Fährt man das jetz bis zum St.-Nimmerleinstag oder bis die erste Algenkultur erntereif ist oder wird ein gewisser Rhytmus empfohlen?

Vielen Dank für Eure Tipps!

Gruß aus dem Kinzigtal / Schwarzwald
Jakob Wolber

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Re: Wechsel der Kühlerflüssigkeit

Also, als erstes beim Kühlmittelwechsel 2-3 Liter ablassen, dann zerstossenenes Kukident (1Packung) und 2-3 Flaschen Essigesszenz einfüllen und den Rest mit Wasser auffüllen. Warmlaufenlassen, eine Nacht stehenlassen, wieder warmlaufen lassen, komplettes Kühlsystem ablassen und mit klarem Wasser ausm Schlauch bei laufendem Motor nachspülen. Ggf wiederholen. Das reinigt erstmal das Kühlsystem und entrostet. Ich mische nicht mit klarem Wasser, sondern mit destilliertem Wasser. Desweiteren gebe ich ein Mittelchen aus den Staaten dazu, das den Wärmeaustausch verbessert und so die Temperatur senkt, obwohl das bei dem thermostatlosen Motor vom 11er eigentlich nicht nötig ist. Desweiteren habe ich in meinen Kühler ein Hochleistungsnetz (aus dem Traktorenbau) einsetzen lassen. Meine Traction bewahrt seitdem immer einen kühlen Kopf.....

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Re: Wechsel der Kühlerflüssigkeit

Ach ja, das Mittelchen heisst Water Wetter.

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Re: Wechsel der Kühlerflüssigkeit

Hier eine kleine Erklärung zum "Kühlwasser" und dem Frostschutzmittelchen. In Regionen wo nicht mit frostigen Temperaturen zu rechnen ist reicht das Medium "Wasser" vollkommen als Kühlmittel im Motor aus. Das kann aber zu  Folgeerscheinung führen, da normales Wasser je nach "Kalk"-Härtegraden beim Erhitzen zu Kalkablagerungen in den wasserführenden Teilen im Motor/Kühler etc. führt, was dann die Durchflussmenge im Laufe der Zeit mindern kann. Diese Kalkablagerungen waren z.B. ein großes Problem bei den Dampflokomotiven der Eisenbahn und in Gebieten mit sog. "hartem" Wasser (= hoher Kalkanteil) wurde dasselbe in speziellen Entkalkungsanlagen vor der Verwendung behandelt. Daher auch der immer wieder zu hörenden These, für das Kühlersystem "Destilliertes Wasser" zu verwenden. Die Kalkablagerungen in Automotoren zeigten sich z.B. immer wieder als Problem bei Importen von Oldtimern aus den südlichen Staaten der USA. Motoren die drüben hervorragend liefen erlitten dann nach einer gewissen Betriebszeit hier in unseren Breiten und einem Frostschutzmittel im Kühlwasser thermische Probleme. Der Grund hierfür waren die im Motor vorhandenen Kalblagerungen, die nun durch den Einsatz von Frostschutzmittel gelöst wurden und zu einer "Braunfärbung" des Kühlwassers führten.
Die Farben (gelb, blau, grün, rot, usw.) der einzelnen Frostschutzmittel beruhen auf den unterschiedlichen Grundstoffen, die zur Erlangung des Frostschutzes führen. Daher sollten die einzelnen Fabrikate auch nicht miteinander gemischt (Verträglichkeit) werden.
Grundsätzlich sei noch angemerkt werden, das Frostschutzmittel sorgt nicht nur für den Frostschutz im Motor und Kühler, sondern es dient auch der "Reinhaltung und innerlichen Konservierung" derselben. Eine Erneuerung des Kühlwassers und Reinigung des gesamten Kühlsystems erübrigt sich im Prinzip solange, wie das gefärbte Kühlwasser ein klares Aussehen hat. Ein periodisches Wechseln, wie z.B. des Motorenöls, erübrigt sich also.
Uwe