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Thema: Motorüberholung

[img]http://www.bilder-hochladen.net/files/11nw-30.jpg[/img]
Wollte den Beitrag "Geschwindigkeit" nicht mit diesem Thema belegen.
Ich überhole zur Zeit meinen Motor. Da würde mich das Thema interesieren, Gewicht Kolben und Pleuelstangen.
Die Kanäle werden auch poliert und die Übergänge-Ansaug-Auslass angeglichen.
Für Hinweise bin ich dankbar.
Gruß Lu
http://www.bilder-hochladen.net/files/11nw-30.jpg

Gruß Viktor

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Re: Motorüberholung

Hallo,
zum Gewicht der Pleuel und Kolben kann ich wenig sagen, aber ich kann die Erfahrungen bei der Restaurierung eines AC4 Motors weitergeben.

zunächst hatte ich mir Kolben von Depanato besorgt, das war eine Katastrophe. Wenn wir die Kolben sicherheitshalber nicht nochmals vermessen hätten, wäre es früher oder später zu einem kapitalen Motorschaden gekommen. (Falsche Form, dickeste Stelle nicht auf 90 grad).

Um dem Motor Kraft, also Drehmoment zu geben haben wir konsequent auf Leichtlauf und geringe Unwucht geachtet. (Feingewuchtete Kurbelwelle)
Dazu neue mit Spezialmaterial (Motorradrennsport) nach Original gefertigten Lagern die mit der Nockenwelle und den Kolben noch Keramik beschichtet wurden.

Dazu haben wir die Kompression durch planen des Zylinderkopfes noch erhöht (ca. 15%).

Pleuel, Kolben oder Schwungscheibe wurden nicht erleichtert um den Charakter des Motors nicht ganz zu verlieren.

Ergebnis ist ein drehfreudiger Motor, mit relativ geringen Vibrationen und für ein ursprünglich 30PS Maschinchen eine ordentliche Leistung. Da der Motor stehende Ventile hat und wir die Ventilfedern bisher nicht geändert haben, ist die Drehzahl nach oben noch begrenzt. an der Drehzahlgrenze arbeitet dann die Feder nicht mehr schnell genug. Beide Ventile stehen offen, was jedoch bei einem seitengesteuerten Motor nur halb so schlimm ist.


Grüsse aus dem Süden

Karl

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Re: Motorüberholung

Danke für die Info, Gruß Ludwig

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Re: Motorüberholung

Tja, jetzt habe ich doch im anderen Tgread dazu etwas geschrieben, siehe dort. Anmerkung zu den Lagern: Soweit ich das sehe, sind auch die nachgefertigten Lager Zweischichtlager, die über eine oberste Schicht aus relativ weichem Material verfügen, die sich aufgrund des fehlenden Ölfilters Einbettungsfähigkeit für Dreck aufweisen sollte. Moderne Dreischichtlager haben eine Deckschicht aus einem sehr dünnem verschleißminderndem Material. Dieses  erfordert einen entsprechend Gleitpartner (Kurbelwellenmaterial) , sehr hohe Genauigkeit bei der Fertigung usw...
Trotzdem würde mich interessieren welches Material genau verwendet wurde, und wie die Erfahrungen sind (Abrieb nach 500 km in der Ölwanne?)