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Thema: Bremswirkung optimal ??

Hallo Bremser,

die Effektivität unserer Traction-Trommelbremsen ist bekanntlich nicht nur vom Wartungszustand abhängig, sondern auch bauartbedingt eher begrenzt.

Daher würde mich mal interessieren, was unter optimalen Bedingungen maximal an Bremswirkung möglich ist.

Schaut doch mal in Eure Prüfberichte von TÜV oder DEKRA, welche Messwerte dort so festgestellt werden. Bei meinem guten Stück erbrachte die letzte HU vorn 240 / 210 daN und hinten 160 / 180 daN.

Wie siehts bei Euch aus?

Gruß, Ferdi

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Re: Bremswirkung optimal ??

Hallo Ferdi,

hier ein Auszug aus den ermittelten Werte meines 11 CV BL (1954):

10.04.2006
1. Achse links:                230 daN
1. Achse rechts:             210 daN
2. Achse links:                180 daN
2. Achse rechts:             210 daN
Feststellbremse links:      90 daN
Feststellbremse rechts: 150 daN

08.04.2008
1. Achse links:                220 daN
1. Achse rechts:             220 daN
2. Achse links:                210 daN
2. Achse rechts:             190 daN
Feststellbremse links:    220 daN
Feststellbremse rechts: 120 daN

07.04.2010
1. Achse links:                240 daN
1. Achse rechts:             210 daN
2. Achse links:                160 daN
2. Achse rechts:             140 daN
Feststellbremse links:    190 daN
Feststellbremse rechts: 130 daN

02.04.2012
1. Achse links:                200 daN
1. Achse rechts:             220 daN
2. Achse links:                150 daN
2. Achse rechts:             160 daN
Feststellbremse links:    140 daN
Feststellbremse rechts: 160 daN


Soweit meine Statistik.

Viele Grüße: Volker Müller

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Re: Bremswirkung optimal ??

Hi,
hier die werte meines 15six vom Mai 2012:

1. Achse links:                300 daN
1. Achse rechts:             280 daN
2. Achse links:                160 daN
2. Achse rechts:             170 daN

Kommentar des TÜV-Prüfers: "Bremst besser als mancher Neuwagen"....

4 Zuletzt bearbeitet von Plattfuss (11.08.2013 11:39)

Re: Bremswirkung optimal ??

Moin,

11BL, 6/1952:(TÜV v. 05.08.2013)

1. Achse links:                240 daN
1. Achse rechts:             300 daN
2. Achse links:                220 daN
2. Achse rechts:             220 daN

Feststellbremse links:    100 daN
Feststellbremse rechts: 190 daN

Plakette zugeteilt.

Grüßles
Rolf

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Re: Bremswirkung optimal ??

V:   280/305
H:   220/250
HB: 215/155

40.000 gelaufen.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Bremswirkung optimal ??

Systemdaten Stand 9.4.13 :  Citroen 11 CV BN 1953

Messwerte   Betriebsbremse   Feststellbremse
                 
                     li.            re.        li.            re.
                     daN        daN      daN        daN

1. Achse       250         250

2. Achse       210         230      170        210

Abbremsung   z= 60,0 %          z= 24,2 %

Beste Grüße
Dieter

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Re: Bremswirkung optimal ??

Hallo,

im Anhang meine Daten. Hatte dieses Jahr einen Hattrick. Das 3. mal ohne Mängel durch den TÜV :-)

Ich stell die Bremsen vor´m TÜV immer neu ein - mit Kreidetechnik ...

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Re: Bremswirkung optimal ??

Hallo,

interessantes Fazit und Anhaltspunkt für alle Bremser:
Das Optimum scheint somit vorn/hinten bei 300 / 250 zu liegen.
Der Durchschnitt liegt bei 242 / 188, die unteren Werte bei 210 / 140.

Danke für Eure zahlreichen Daten und Gruß
Ferdi

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Re: Bremswirkung optimal ??

15/Six Familiale 1954, Kontrolle durch das Strassenverkehrsamt Winterthur vom 24.6.2012:
Vorne: 280/310, hinten 260/260
Feststellbremse 190/170
Daniel Eberli

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Re: Bremswirkung optimal ??

Hallo Daniel,

auf den ersten Blick nicht schlecht.
Allerdings kann man 15er und 11er nicht direkt vergleichen, da aufgrund der höheren Achslasten beim 15er rein theoretisch sowieso höhere Bremskräfte erzielt werden. An der Vorderachse immerhin rund 30%.

Für einen, sagen wir mal, "Bremsenpflegezustandsindex" dürfen im Vergleich zum 15er also 11BN-Fahrer auf ihre Messwerte vorn 27% aufschlagen, 11BL-Fahrer 31% und 7er-Fahrer sogar 38%. Hinten sind es entsprechend 7%, 14% und 17%.

Sorry Daniel, aber Sieger nach Punkten beim Bremsenpflegen bleibt somit Werner, vorausgesetzt er hat  nicht gedopt und beim TÜV einen Sack Zement ins Auto gepackt  ;-)

Schönen Gruß, Ferdi

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Re: Bremswirkung optimal ??

Ohne einen Sack Zement im SAuto, vorige Woche TÜV-prüfung:
vorne 260/270, hinten 210/250, Feststellbremse: 150/190
hier fällt mir auf, das die linke Seite allgemein etwas niedriger ist, warum?, wes ich nicht.

Gruß Viktor

12 Zuletzt bearbeitet von W. Frings (16.09.2013 22:22)

Re: Bremswirkung optimal ??

<<<hier fällt mir auf, das die linke Seite allgemein etwas niedriger ist, warum?>>>

___Die rechte Straßenseite ist immer stärker verschmutzt als die Mitte. Körniger Schmutz/Staub/Sand, der zwischen Reibbelag und Trommel gerät, erhöht den Reibwert und somit auch die Bremskraft etwas. Bei den "geschlossenen" Trommelbremsen ist das kaum ausgeprägt, bei offenen laufend Scheibenbremsen um so deutlicher.

Deswegen sind auch die rechten (Scheiben-)Bremsbeläge stärker verschlissen als die linken. Ein guter Monteur kontrolliert daher zuerst rechts vorne, das ist die am stärksten verschleißende Bremse.

Das könnte das von Dir angemerkte Verhältnis "rechts stärker als links" begründen. Wie bereits erwähnt, ist dieser Effekt primär bei Scheibenbremsen zu beobachten, trifft aber - deutlich abgeschwächt - auch auf Trommeln zu.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

13 Zuletzt bearbeitet von Pepe (22.09.2013 22:13)

Re: Bremswirkung optimal ??

Eine schöne Auftsellung, auch von mir vielen Dank an alle, aber:

Die absolute Größe des Drehmoments ist in Bezug auf die Qualität der Bremse ziemlich unerheblich. Es wird grundsätzlich bis zur Blockiergrenze gebremst (also bis mindestens ein Rad blockiert). Welche Bremskraft dann auf den Rollen wirkt hängt einzig und allein vom Achsgewicht und dem Reibwert der Reifen ab. 

Entscheidend ist, welcher Pedaldruck erfoderlich war, um eine bestimmte Bremskraft zu erzielen.  Diese Messung wird aber standardmäßig nicht durchgeführt. Auch verät keiner, ob er mit beiden Füßen auf dem Bremspedal stehen muss, um die Räder zu blockieren.

Extremes Beispiel zur Verdeutlichung: Wenn man die Rollen des Prüfstandes einfettet, wird man mit einer noch so guten Bremse eine sehr geringe Bremskraft ermitteln. Würde ich keine Durchrutschen zulassen, steigt auch bei einer schlechten Bremse die Bremskraft mit dem Pedaldruck. Theoritisch beliebig hoch, aber praktisch bis irgendetwas kaputtgeht.

Bleibt die Gleichmäßigkeit als Kriterium für die Bremsenqualität, wobei eine ungleichmäßige Verteilung ein Nachweis für eine schlechte Bremse ist aber eine gleichmäßige Verteilung kein Nachweis für eine gute Bremse ist. Schließlich kann der -wenn auch unwahrscheinliche- Fall eintreten, dass beide Seiten gleich schlecht sind.

(Diese Tatsache habe ich mir bei der Kombination jugendlicher Leichtsinn+ Geldmangel bei meinem ersten Auto, einem Knudsen Taunus, zunutze gemacht, indem ich die Belagfläche einer Seite anschrägte um den Kolbenklemmer auf der anderen Seite tüvtauglich auszugleichen. Aber das ist eine andere Geschichte..)

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Re: Bremswirkung optimal ??

Die Werte und der WERT....

Ich mußte mit meiner 11BL Neuerwerbung kurz nach dem Kauf zum TÜV. Die Hinterrradbremse war mangels Zeit  und wegen anderer TA-Baustellen noch ungeöffnet. Gleichmäßige Bremswirkung, Plakette bekommen. Keine vier Wochen später bin ich dazu gekommen die Bremse hinten genauer zu begutachten. Drei der vier Kolben rostig. Ein Kolben war fest. EinZylinder unrettbar, der andere durch Honen noch brauchbar zu machen.

Ich denke man muss wirklich halbwegs regelmäßig die Trommel runternehmen, um zu wissen was Sache ist.

BR

Michael

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Re: Bremswirkung optimal ??

Aktualisierung vom heutigen TüV-Besuch:

V:   380/330
H:   280/300
HB: 180/170

Bremsen revidiert vor 6 Jahren, 43.000 km gelaufen; Nachstellen alle 10.000, DOT 4 Wechsel jährlich.

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: Bremswirkung optimal ??

Hallo Werner,

was ist das denn für ein geiles Gerät ?! Sowas habe ich ja noch nie gesehen. Damit wären in der Tat objektive Vergleichsmessungen möglich.

Kannst Du nicht mal mit deiner Traction und einem modernen PKW eine Vergleichsmessung der maximalen Verzögerungen machen? Das wär doch mal interessant.

Gruß, Ferdi

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Re: Bremswirkung optimal ??

N'Abend Ferdinand,

hiermit wird die tatsächliche Verzögerung im Meter pro Quadratsekunde gemessen.

Das habe ich heute mit dem 11 CV und meinem Plastikauto gemacht. Abbremsgeschwindigkeit aus 30 km/h.

Traction, 1200 kg, Bremsen leicht warmgefahren, damit sie nicht blockieren:
Handbremse 2,9 m/sec²
Betriebsbremse 8,0 m/sec²

Plastikauto, 1780 kg:
HB 3,0 m/sec²
BB 7,2 m/sec²;ohne Bremsassistent 6,5 m/sec², ABS greift jeweils ein.

Die Werte zeigen überdeutlich, wie sehr sich die Fahrzeugmasse auf die Verzögerung auswirkt.

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

18 Zuletzt bearbeitet von W. Frings (29.10.2015 22:31)

Re: Bremswirkung optimal ??

Heute beim freundlichen TüV'ler:

Bremswerte vorne 300/260, hinten 190/200, Handbremse 200/200.

Im letzten Herbst hatte ich die Bremsen vollständig überholt, nach 500 km nachgestellt, seitdem - 8.000 km - unberührt gelassen.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner