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Thema: Vorwort Veteran

Hannover, den 08.05.2004

Sehr geehrte CVC-Mitglieder,

nach der Lektüre der letzten Veteran und im Besonderen des Vorworts unseres Präsidenten Herrn Meisen scheint mir die Existents von Parallelwelten im LB 3 bewiesen. Denn zwei so unterschiedliche Darstellungen eines Sachverhaltes habe ich bisher nur selten erlebt. Und bevor jetzt weitere Dolchstosslegenden die Runde machen, erbitte ich von den Beteiligten eine objektive Beschreibung der Ereignisse. Auf Grund des Leserbriefs auf der Gästebuchseite des CVC (www.cvc-club.de) von Dr. Jan-H. Bertlich nahm ich zu ihm Kontakt auf und ließ mir den Sachverhalt schildern. Ein weiteres Telefongespräch mit einem anderen Mitglied des LB 3 brachte mir keine abweichenden Erkenntnisse.

Meines Wissens nach bewarben sich beim regulären Wahltermin (Februar 2004) im Landesbezirk 3 zwei Personen um den Vorsitz. Vom damalige Vorsitzenden Herrn Czajkowski wurden während des Wahlgangs vier Stimmzettel abgegeben. Auf Nachfrage erwiderte dieser, dass es sich um Stimmen nicht Anwesender handeln würde. Durch diese Stimmen ergab sich eine Pattsituation und ein neuer Termin (05.05.2004) musste bestimmt werden, da an diesem Abend nicht geklärt werden konnte, ob für nicht anwesende Personen abgegebene Stimmen Gültigkeit besitzen.

Zwecks Klärung sollte die Satzung studiert werden. Als diese nichts hergab, wurden der Veteranenrat sowie CVC Präsident Herr Meisen um eine schriftliche Stellungnahme durch den LB 3 gebeten. Diese ist  bis heute (08.05.04) nicht erfolgt. Anstatt dessen (?) erscheint in der Veteran das angesprochene Vorwort.

Ich erwarte als Mitglied des CVC eine unverzügliche, offizielle und niedergeschriebene Stellungnahme des Veteranenrats und des Präsidenten zu dem beschriebenen Vorfall. Aus meiner Sicht ist es unerträglich, wenn die eigentlich zur Klärung solcher Sachverhalte zuständigen Organe schweigen, Teile von ihnen aber ihre Position und die offizielle Zeitschrift des CVC als Plattform für die Verbreitung ihrer subjektiven Meinung benutzen. Dabei wird mit Vorwürfen und Herabwürdigungen nicht gegeizt, aber dem geneigtem Leser nicht einmal der Hauch einer Chance gegeben, sich ein eigenes Bild machen zu können.

Da Herr Meisen so auf Anstand und Stil pocht, kann ich ihm nur erwidern, dass dieses Vorgehen meiner Auffassung davon ausdrücklich nicht entspricht.


Mit freundlichen Grüßen

Ralph Boßhammer, 225-2

Schriftliche Kopie gehen an:

Präsident Herr Meisen
Veteranenrat Herr Huber
„Veteran“
die Landesbezirke
die Internetseite des CVC

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Re: Vorwort Veteran

Hallo Ralph Boßhammer,
auch ich kann die Existenz unterschiedlicher Wahrnehmungen im Landesbezirk 3 nicht leugnen. Ich möchte daher aus meiner Sicht eine Beschreibung der Ereignisse darlegen.

Seit ich 1982 den Stammtisch des Landesbezirks 3 ins Leben gerufen habe, gehörte dieser Bezirk zu den aktivsten des CVC. Wir haben immer versucht, die Paragraphenreiterei vom LB 3 fernzuhalten, was auch jahrelang gelungen ist. Die notwendigen Jahreshauptversammlungen mit ihren Tagesordnungspunkten mussten abgehalten werden, um an das Geld zu kommen, das aus der CVC-Kasse in die Landesbezirkskassen fließt, damit dort mit den Mitgliedern Veranstaltungen finanziert werden können.
Ich habe mir jetzt die Mühe gemacht, die Protokolle dieser Versammlungen seit 2001 herauszusuchen. Schriftführer Peter Aulenkamp hat in seiner Einladung zu jeder dieser Versammlungen unter TOP 5 Wahlen bzw. Wahlen der Delegierten aufgeführt. gewählt wurden seitdem tatsächlich immer nur die Delegierten für die Jahreshauptversammlung des CVC.
In diesen letzten 3 Jahren gab es nie Beanstandungen Richtung LB-Präsident, nie offene Kritik, die z.B. unter TOP Anträge oder Verschiedenes hätte angebracht werden können.
Die diesjährige Jahreshauptversammmlung des LB 3 war für den 05.02.2004 angesetzt. Die Einladung dazu erfolgte in der VETERAN 4/2003 und hatte unter TOP 4 "Turnusgemäße Neuwahl oder Durchführung von Ersatzwahlen" auf dem Programm. Welchen Turnus hatte Peter Aulenkamp da ausgesucht, jedenfalls nicht den in der Satzung des CVC unter § 12 vorgesehenen Turnus von 2 Jahren. Aber egal, so eng sehen wir das ja nicht im LB 3.
An dieser Stelle weise ich darauf hin, dass für die Landesbezirke hauptsächlich der §12 Anwendung findet, dort wird nämlich unter Punkt 1 darauf hingewiesen, dass die Aufgabe der Landesbezirke die weitgehend autonome (d.h. unabhängige, selbständige und nach eigenen Gesetzen handelnde) Regelung der Clubangelegenheiten auf regionaler Ebene ist.
Am 04.02.2004 rufe ich abends meinen Vorstandskollegen Peter Aulenkamp an und frage ihn, ob zur Versammlung mit Anträgen oder sonstigen Besonderheiten zu rechnen ist. Peter erklärt, dass er  nicht weiß, ober er kommt, es kämen aber einige Mitglieder aus Münster, ansonsten läge nichts Besonderes vor.
Zwei Mitglieder des LB 3 sagen mir kurzfristig telefonisch ihre Teilnahme an der Versammlung ab; da unter TOP 4 Neuwahlen angesetzt sind, übertragen sie mir ihre Stimmen, man kann ja nie wissen (innere Eingebung?). Daraufhin überträgt mir auch meine Frau ihre Stimme, da auch sie nicht an der Versammlung teilnehmen kann.

Am 05.02.2004 erscheinen laut Protokoll 21 Mitglieder des LB 3 (hier muß Dr. Bertlich sich mit 40 Teilnehmern wohl verzählt haben).
Nachdem die TOP 1-3 schnell und unkompliziert abgehandelt sind, geht es zu den Neuwahlen. Laut Protokoll ergab sich im Vorfeld eine längere Diskussion um den inneren Zustand des LB3. Es wurde von mehreren Mitgliedern bemängelt, dass der früher vorhandene "Geist" innerhalb des LB nicht mehr vorhanden sei. Es fehle manchen die persönliche Ansprache, das Aufgenommensein in die Gemeinschaft und so weiter.
Es werden mangelnde Aktivitäten und fehlende neue Ideen beklagt.
Einige Mitglieder, die regelmäßig den Stammtisch besuchen, sind sehr erstaunt, solche Vorwürfe ausgerechnet von denen zu hören, die sich selten oder gar noch nie (!!) beim Stammtisch oder bei Veranstaltungen haben sehen lassen. Es fallen Sätze wie z.B. "wer bist Du überhaupt, ich habe Dich noch nie hier gesehen). Nach längeren Diskussionen geht es dann zum Wahlgang. Vorgeschlagen werden
Jürgen Czajkowski
Jens Prause
Peter Aulenkamp
Uli Wittrin

Jens Prause und Uli Wittrin stehen für eine eventuelle Wahl nicht zur Verfügung.
Nach Auszählung der Stimmen entfallen jeweils 12 Stimmen auf mich und 12 Stimmen auf Peter Aulenkamp. Nun sind natürlich einige Mitglieder mit meinen übertragenen Stimmen nicht einverstanden.
Wieder Diskussionen. Ich will auf das Amt verzichten, aber es wird für einen neuen Wahlgang bei einer außerordentlichen Versammlung im Mai abgestimmt.
In den Tagen nach der Versammlung werden der CVC-Vorstand und der Veteranenrat mit Anfragen einiger Mitglieder konfrontiert, ob die Stimmenübertragung satzungskonform ist oder ob sich daraus eine Ungültigkeit der Wahl ableiten läßt. Die Tatsache, dass die Satzung des CVC den Landesbezirken autonome Regelungen gewährt und daher der §17, der hauptsächlich das Delegiertenstimmrecht für die Hauptversammlung des CVC regelt, nicht so einfach auf die Landesbezirksebene zu übertragen ist, macht das aber unmöglich.
Nachdem ich in den Tagen nach dem 05.2.04 auch noch höre, dass Peter Aulenkamp sich einem Clubfreund gegenüber dahingehend geäußert hat, dass ich ein Clubmitglied beim Ersatzteilverkauf übervorteilt habe, reicht es mir und ich teile dem Präsidium des CVC meinen Rücktritt mit.
Daraufhin, das weiß ich jetzt, trifft sich der Präsident des CVC mit Peter Aulenkamp anläßlich der Hammer Oldtimerbörse zu einer Aussprache in Hamm, offensichtlich sind da einige Leute schlecht informiert, was die Tatsache angeht, Friedhelm Meisen habe sich nicht beide Seiten angehört.
Nach über 20 Jahren hätte ich die Geschicke "meines LB" gerne in andere, am liebsten in jüngere Hände, gelegt. Dass sich ein Vorstandskollege das Amt auf diese Art und Weise und ohne Rücksprache aneignet, ist bestimmt nicht die feine Art und dass die Mitglieder des LB 3, die nicht bei der Versammlung waren, nicht eingehender über die Versammlung und die Gründe für einen erneuten Wahlgang informiert wurden, ist diesen Mitgliedern gegenüber auch nicht fair.
Das Vorwort von Friedhelm Meisen prangert dann doch auch nur die Art und Weise dieser "turnusmäßigen Neuwahl" an (Wahlen wurden übrigens bisher in der ganzen Geschichte des LB3 selten oder sogar nie geheim durchgeführt). Eine Geschichte von Blut, Ehre und Hochverrat darin zu sehen, gibt dem Ganzen ein Gewicht, das übertrieben ist. Es gibt auf der Welt schlimme Verbrechen, Krankheiten, Terror usw., wir sollten froh sein, wenn wir keine anderen Sorgen haben als die Paragraphen und Ämter im CVC. Für uns jedenfalls ist das Kapitel abgeschlossen, wir wünschen dem LB 3 alles Gute, auf das der alte Geist wieder einziehen kann, da der Profi das jetzt nicht mehr ausbremst (etwas konkreter hätte Dr. Bertlich aber schon werden können, was die Verquickung von Amt und Profitum betrifft).
Ansonsten bitten wir nur darum:
Lasst uns in Ruhe unseren Job machen !
Gruß aus Hamm
Jürgen Czajkowski