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Thema: Bremsleitungen

Ich habe mal wieder ein neues Problem.

Mein 11 CV BN sollte diese Woche vom TÜV abgenommen werden. Zunächst schien alles in Ordnung, bis der Prüfer sich die neuen Bremsleitungen ansah und meinte, die müssten einen Stempel oder eine Prüfnummer haben, woraus sich ergäbe, dass sie für den 11 CV zugelassen seien. Kann das sein? Wenn ja, wo bekommt man solche Bremsleitungen. Ich habe meine Bremsleitungen von den allseits bekannten Teilehändlern und die haben einen solchen Stempel bzw. eine solche Teilenummer nicht.

Gruß
Volker

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Re: Bremsleitungen

Solch einen Blödsinn habe ich ja noch nie gehört. Ich dachte die Zeiten selbstherrlicher TÜV-Schikanen seien vorbei.
Das Problem sollte sich aber schnell lösen lassen, indem du beim Vorgesetzten dieses Schwachkopfes eine geharnischte Beschwerde einreichst.
Viel Erfolg, Ferdi

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Re: Bremsleitungen

Mein neuester Kenntnisstand ist folgender.
Laut TÜV müssten entweder Bremsleitungen aus Stahlrohr verbaut werden. Dann ist kein irgendwie gearteter Nachweis erforderlich. Oder aber es muss  zu den eingebauten Bremsleitungen eine schriftliche Bestätigung des Lieferanten vorgelegt werden, aus der sich ergibt, dass die Leitungen einer bestimmten Norm entsprechen und an einem Leitungsstück muss sichtbar eine Lasche mit einer entsprechenden Nummer angebracht werden. Als Ort für die Anbringung der Lasche wurde von dem TÜV-Prüfer die Leitung zum Glasbehälter mit der Bremsflüssigkeit empfohlen.
Hat vielleicht jemand eine solche Bescheinigung?

Grüße
Volker

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Re: Bremsleitungen

Ich kenne viele Leute mit Kunifer Bremsleitungen aber niemanden, der mir so eine Nonsens erzählt hat. Verlang nach dem Chef und wenn der das genauso siegt, dann fahr doch mal zur KÜS oder GTÜ. Die sind im Kopf nicht so selbstherrlich und verbeamtet wie die Gutsherren vom TÜV. Ich selber bin mit meinen Autos seit 10 Jahren bei EINEM KÜS Prüfer, der die Fahrzeuge kennt, mich auf den Bremsenprüfstand fahren lässt und mir nicht mit irgendwelchen neu erfundenen Anforderungen kommt.

Was hatte ich vorher beim TÜV schon für Überraschungen, die zuvor jahrelang unbeanstandet waren:

-Ölleitung für die Öldruckanzeige angeblich ungeeignet
-Ledersitze zu schrammelig (dass die Sitze aus der DS stammen wurde natürlich nicht bemerkt)
-zweite nachgerüstete Rückleuchte vom Koffermodel unpassend zur Radmodell-Leuchte links
-Fahrzeug-Ident-Nummer steht kopf
-von einem anderen TÜV Prüfer Jahre zuvor aufgeklebte zweite Plakette unzulässig (beim TÜV ist man sich also nicht mal intern einig)
-Prüfzeichen für Sicherheitsgläser bemängelt (erstes serienmäßiges Fahrzeug mit Sicherheitsglas-egal)
-Bremsleitungsschlauch hinten angeblich nicht original (es sollte bitte sehr so aussehen wie bei der Ente mit einer Schleife aus Stahlleitung)
-Lenkung angeblich verspannt eingebaut (hat sich als Irrtum erwiesen)
-Vordertüren falsch angeschlagen ;-)

Genug Gründe einen Prüfer aufzusuchen, der sich mit Oldtimern auskennt und diesem treu zu bleiben.

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Re: Bremsleitungen

Zum KÜS oder zur GTÜ kann ich leider nicht fahren, da eine Vollabnahme mit H-Kennzeichen leider nur der TÜV machen darf.

Mit dem Chef des TÜV Rheinland habe ich heute ein langes Gespräch geführt mit dem Ergebnis, dass ohne Hersteller- oder Lieferanten -Bescheinigung, dass die verbaute Bremsleitung den hohen Qualitätsanforderungen der deutschen Automobilindustrie entspricht, eine Abnahme nicht erfolgen kann.
Da kann man ja nur lachen. Da werden die deutschen Autofahrer und der Staat jahrelang von der deutschen Autoindustrie mit hoher krimineller Energie betrogen und dann wird unter Bezugnahme auf die hohen Qualitätsanforderungen der deutschen Autoindustrie die Abnahme eines Autos, bei dem definitiv nichts manipuliert wurde wegen eines fehlenden Aufdrucks auf den Bremsleitungen verweigert. Mir kommt die Galle hoch.

Grüße
Volker

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Re: Bremsleitungen

Ist ja kaum zu glauben.
Sehen die Leitungen irgendwie besonders aus das die Leute vom TÜV Grund zur Annahme haben das die nicht in Ordnung sind?
Zum Beispiel sind sie Kupferfarben oder so?
Oder geht es um die Schläuche zu den Rädern/Hinterachse?
Da bin ich es in der Tat gewohnt das die einen Aufdruck haben.


mfg Ronald

7 Zuletzt bearbeitet von Volker E (15.08.2017 14:41)

Re: Bremsleitungen

Hallo Ronald,

die Bremsleitungen sehen nicht irgendwie besonders aus. Die sind auch einwandfrei verlegt, wie mir vom TÜV Prüfer bestätigt wurde. Dass es keine Kupferleitungen sind steht fest. Es geht auch nicht um die Gummileitungen zu den Rädern/Hinterachse. Die haben tatsächlich einen Aufdruck.
Es geht nur darum, dass für die verlegten CuNiFer Leitungen eine Bestätigung des Herstellers oder des Lieferanten vorgelegt werden soll, woraus sich ergibt, dass die Leitungen als Bremsleitungen geeignet sind und den maßgeblichen Normen ( TÜV CERT: VDA Q1 7EN ISO 9001 Qu 05 107 7051, sowie TÜV CERT QS 8000/EN ISO 9001 QA 05 101 7050, sowie DIN 74234) entsprechen. Außerdem müssen laut Aussage des TÜV Prüfers Angaben gemacht werden zum Außenmaß, der Wandstärke und dem max. Arbeitsdruck von 410 bar sowie dem Berstdruck von >1100 bar.
Dass derartige Werte von einem 11 CV nie erreicht werden, interessiert beim hiesigen TÜV nicht.

Das missliche ist, dass alle einschlägigen Teilehändler ausschließlich diese CuNiFer Leitungen verkaufen, aber eine solche Bestätigung, wie vom TÜV gefordert, nicht vorlegen können.

Grüße
Volker

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Re: Bremsleitungen

Beim TÜV-Nord gabs seinerzeit bei der Hauptprüfung meines 11er incl. H-Kennzeichen null Probleme mit neuen Cunifer-Leitungen. Vielleicht musst du es dort mal versuchen.

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Re: Bremsleitungen

Bin mal gespannt wie das ausgeht....

Viel Glück!

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Re: Bremsleitungen

Es wird immer interessanter.
Der TÜV stellt sich nur so an, weil er eine Vollabnahme nach § 21 StVZO machen will. Ich habe daraufhin mal geprüft, wieso der TüV in meinem Fall eine Vollabnahme gemäß § 21 StVZO machen will.
Nach meinem Verständnis von der Vorschrift ist dies nämlich gar nicht erforderlich, da mein 11 CV schon einmal in Deutschland zugelassen war und einen deutschen Kfz-Brief hat.
Ich habe dies dann in der Werkstatt, die das für mich abwickeln will, angesprochen und die Aussage bekommen, auch nach deren Meinung sei lediglich eine Oldtimer Prüfung nach § 23 und eine HU nach § 29 erforderlich. Man habe aber sicherheitshalber bei der Zulassungsstelle nachgefragt und dort die Auskunft erhalten, man "wünsche" eine Prüfung nach § 21, weil der Wagen dort nicht abgespeichert sei. Man muss wissen, Wunsch bedeutet nach deren Verständnis "muss".
Derartiges wundert mich nun nicht mehr. Auf der Zulassungsstelle der Stadt Neuwied werden derart idiotische Auffassungen ständig zum Besten gegeben. Wenn man bei den umliegenden anderen Zulasssungsstellen, so u. a. auch der vom Kreis Neuwied,  die Zulassungsstelle der Stadt Neuwied erwähnt gehören Äußerungen wie "die in Neuwied spinnen total" noch zu den harmloseren.
Da werde ich mir wohl was einfallen lassen müssen.

Grüße
Volker

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Re: Bremsleitungen

Notfalls woanders zulassen....

Also einen weiteren Oldtimer in unserem Besitz haben wir vor zwei Jahren gekauft. (Borgward Arabella)

Dieser war das letzte mal 1985 zugelassen (fremde Zulassungstelle). Brief (alt/Pappe) vorhanden.

Zulassungstelle habe ich nicht gefragt.
Beim Tüv angerufen und gefragt wegen Abnahme was nötig wäre.

Antwort : Nur §29 und falls mit H zugelassen werden sollte noch §23.
Keine §21 wie bei meinem 11cv da noch Brief vorhanden.

Also bin ich zum Tüv und danach zur Zulassungstelle.
Ohne Probleme haben die mir den Wagen direkt zugelassen.

Gruß Ronald

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Re: Bremsleitungen

Es ist vollbracht.
Mein 11 CV ist zugelassen.
Ich werde demnächst mal Bilder einstellen.

Ich hatte mich zwischenzeitlich eingehend mit den §§ 21, 23 und 29 StVZO befasst und war zu dem Ergebnis gelangt, dass eine Vollabnahme nicht erforderlich ist.
Ich habe daraufhin den Wagen aus der Werkstatt, die das für mich erledigen sollte herausgeholt und bin dann heute früh einfach zu einer GTÜ Prüfstelle gefahren. Dort wurde sofort eine Begutachtung nach § 23 ivm mit einer HU nach § 29 durchgeführt. Es wurden keine Mängel festgestellt.
Danach bin ich auf die Zulassungsstelle der Stadt Neuwied gefahren um das Auto anzumelden. Ich bin dort einfach zu einem Schalter und sagte nur, dass ich meinen Oldtimer anmelden möchte. Die ausgesprochen nette junge Dame sah sich die Papiere an. Nach einem kurzen Gespräch sagte sie dann nur noch "Dann lassen wir das gute Stück mal zu". 20 Minuten später war alles erledigt und ich konnte meine Kennzeichen anbringen.

So einfach kann es  gehen. Ich frage mich nur, was ist das für eine Werkstatt. Die hätten mir doch glatt noch die neuen Bremsleitungen ausgebaut und durch  welche aus Stahl ersetzt. Vorsichtig geschätzt wären das weitere Kosten i.H.v. 400,00 bis 500,00 € gewesen.
Man kann wohl niemandem mehr trauen.

Grüße
Volker

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Re: Bremsleitungen

Gratulation!