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Thema: Mitglied in MotorKlassik

In der MotorKlassik vom November 2016 wird auf den Seiten 142 - 150 ein 11 CV BL mit Besitzer Peter Zell im Vergleich mit zwei anderen Franzosen vorgestellt.
Alltag auf Französisch.

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Re: Mitglied in MotorKlassik

Ziemlich dürftiger Artikel.
Den 11CV als "sportlich" zu bezeichnen ist schon eigenartig. Das dürfte wohl eher auf den Simca Aronde zutreffen. Und warum der Peugeot 203 das Auto der Wahl wurde ist weder begründet noch nachvollziehbar.

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Re: Mitglied in MotorKlassik

Bezogen auf das Fahrwerk ist der 11CV schon sportlich. Mit den Kurvengeschwindigkeiten überrascht man manchen Neuwagen. Und die Rennen werden in der Kurve gewonnen.

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Re: Mitglied in MotorKlassik

Was erwartet man von der "Klassik", der "Markt" etc? Die ganzen Blätter zeigen doch sonst nur noch Gebrauchtwagen.

Der TA ist schon durchaus ein Sportler. Vergleicht ihn doch mal mit einem Mercedes 170 oder einem Peugeot 402.

Heckantrieb, Holzrahmen und Seilzugbremsen treten da gegen den TA an...

Wer heute über ein Oldi berichtet oder eine Meinung über ihn vertritt sollte ihn nicht als Spaßmobil für schönes Wetter betrachten sondern ihn mal richtig mit gleich alten Fahrzeugen vergleichen. Dann wird er ganz schnell feststellen das zu ihrer Zeit alle Citroens (vor dem PSA Einheitsbrei) ganz vorne mit dabei sind oder vielmehr waren.

Ölfingergruß
Stephan

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Re: Mitglied in MotorKlassik

Da war doch noch was.....
Die L163 im LK Heidekreis (Lüneburger Heide) gibt es die Ortsdurchfahrt Mengebostel in Fahrtrichtung Süden, ca 1,1 km, zuerst schnurgerade, daher beliebter Aufstellplatz für einen "50er Blitzer", also auch "50er Fahrweise" bei Ortskundigen, dann Ortsendeschild und ca. 50m weiter eine Rechtskurve.
Ab Ortsschild das Gaspedal mit Wissen auf die Straßenlage der TA kräftig gedrückt um die nun wieder erlaubte höhere Geschwindigkeit zu erreichen ..... aber da ist ja nun die Kurve, .... No Problem .... - wie auf Schienen fährt die TA hindurch.
Ein Blick im Rückspiegel zeigt, der mir auf der "Stoßstange" folgende Fahrer mit modernem Fahrzeug hat allerdings so seine"kurvigen" Probleme, er rupft am Lenkrad.
Mehrfach erlebt.

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Re: Mitglied in MotorKlassik

Naja, gute Strassenlage allein macht ja noch kein sportliches Auto. Dazu gehören Leistung, Handling und ähnliche Eigenschaften. Und die sehe ich beim 11CV nicht in dem Maße,  um ihn so einzustufen.  Aber ohne Frage: Ein wirklich gutes Auto, das ich begeistert fahre.

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Re: Mitglied in MotorKlassik

Hallo Straßenrowdys

Ich habe gerade heute mit einem Kollegen gesprochen der einen MG fährt und auch schon im BN mitgefahren ist bei Ausfahrten, der meinte sein MG-B BJ 1966  könne mit dem BN im Punkt Straßenlage bei weitem nicht mithalten.

;-)

lg Thomas

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Re: Mitglied in MotorKlassik

Hallo Dancit,
Motorleistung war zu Lebzeiten des 11CV hervorragend! Warum heißt der Wagen denn -Der Gangster-, weil es damals genügte möglichst schnell ein paar Kilometer hinter sich zu bringen, wenn man die Gesetze nicht so genau genommen hatte.! Andere Fahrzeuge konnten da selten mithalten! Die Bullerei fuhr mit dieser Erkenntnis dann den 15CV und hatte wieder Chansen mitmischen zu können.
Ein Opel Kapitän hatte Ende der 50er gute 70 Ps, ein Mercedes 220 lag bei 93 bis 110 Ps, der Borgward P100- ganz neu im Geschäft verfügte über 100 Ps, das waren die großen, alles andere lag weit darunter! 56 Ps bei dem 11er waren eine sehr gute Hausnummer, gepaart mit der hervorragenden Straßenlage ein vorzügliches Auto!

Gutes Düsen
Ulrich

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Re: Mitglied in MotorKlassik

Alles klar. Kein Widerspruch, was all die positiven und auch liebenswerten Eigenschaften des 11er angeht. Es geht mir nur darum, dass ich das Prädikat "sportlich" fehl am Platze finde.
Ich habe noch einen Saab 93 (Zweitakter), den ich als sportlich bezeichnen würde. Leistung, Beschleunigung, Handling, Agilität u.ä. sind seine besonderen Merkmale, die z.B. Erik Carlsson zum Sieg in der Rallye Monte Carlo verholfen haben.
Ich will hier keine Fronten eröffnen. Ich liebe meinen 11er und ebenso meinen 93er und schätze an jedem seine besonderen Charakterzüge.

10 Zuletzt bearbeitet von Martin Rohmann (26.10.2016 13:12)

Re: Mitglied in MotorKlassik

Ich hab' bisher nur mitgelesen und will auch mal meine two Cents dazu geben:

Die Fahrweise würde ich als durchaus "sportlich" bezeichnen - auf die Zeit bezogen, als man die Tractions im Laden kaufen konnte. Die hatten mehr drauf als alles, was die Konkurrenz so zu bieten hatte.

Wenn auch mit Einschränkungen:

Dass die Bremsen für die Fahrleistungen der Traction eigentlich unterdimensoniert waren (und sind), haben damals ja schon zeitgenössische Testfahrer kritisch angemerkt.
Da bin ich immer wieder froh, dass ich in der norddeutschen Tiefebene wohne und unser höchster "Berg" gerade mal 49 m über Normalnull misst.

Und wenn es in engen Straßen ans Wenden geht denk' ich immer, ich sitze in einem alten Büssing-Lastwagen und nicht in einem Pkw...

:-)))

11 Zuletzt bearbeitet von Spitzkühler (08.11.2016 12:05)

Re: Mitglied in MotorKlassik

Hallo 11 CV-Fans,
wir schreiben das Jahr 1934 und befinden uns im Frühjahr.
Es ist ein neues Auto auf dem Markt, ein 1600er in einer ganz revolutionären Machart! Citroen war der Erbauer und war mit Recht stolz auf sein Machwerk. Dies Auto war seiner Konkurenz um Jahrzehnte vorraus. Im Herbst 34, im September, wurde ein weiterer Schritt gemacht. Es wurde der 11 CV vorgestellt. Dieses Auto hatte 2 ltr Hubraum, 56 Ps, Frontantrieb, einen langen Radstand ( Länge läuft ), Platz ohne Ende usw und so fort. Aber den Wagen kennt ihr ja alle. Aus dem optisch gleich aussehenden Erstgebohrenden wurde mit der Technik des Jüngeren der 11 BL und beide blieben bis zum D-Modell und einer Überschneidung um 2 Jahre bis 1957 in Produktion! Auf die Varianten will ich jetzt garnicht eingehen. Alles was durch die Mitbewerber nach dem Krieg neu gebaut wurde, ist 20 bis 15 Jahre jünger und hat einen ganz anderen technischen Stand. Vergleicht man diese Wagen mi dem 11er, so vergleicht man Äpfel mit Birnen! Der große Wenderadius beim 11er kommt durch die Antriebswellen zustande. Hier ist es sehr zu empfehlen in engen Kurven  nur sehr wenig Gas zu geben, damit die Kreuzgelenke nicht verkannten und dann brechen. Auch Hochgebirgsfahrten sind einwandfrei durchzuführen, sie verlangen nur eine besondere Sorgfallt. Einen heutigen Supermarkt-Parkplatz sollte man aber meiden. erstens weiß heute kein Nicht-11er-Fahrer, dass der 11er nur an der Beifahrerseite ein Schloss hat und somit beim Zuparken der Beifahrertür der 11er-Fahrer ausgesperrt wird. Auch die Parkplätze sind nicht auf seine Bedürfnisse zugeschnitten (Lenkrollradius) 1934 hatte man noch nicht die heutigen Platzprobleme. Also, wenn ich jetzt alles aufzählen müsste, was sich in all den Jahren geändert hat, würde ein dickes Buch entstehen. Ein 1934er Auto ist ein ganz anderes Fahrzeug als ein Wagen aus den Endfünfzigern, also bitte nicht in einen Topf schmeissen!

Viel Spaß mit dem 11er

Ulrich

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Re: Mitglied in MotorKlassik

Hallo Ulrich

Ich will ja nicht klugscheissen, aber in deinem Votum für die Traction gibt es ein paar Ungenauigkeiten.
- der 1. 7er hatte nur 1300 ccm, was aber bald als zu schwach erkannt wurde und auf 1600 erhöht wurde (was allerdings immer noch zu wenig war)
- der 11er hat keinen 2 Liter Motor (es sei denn, du rundest 1911 ccm sehr grosszügig auf.
- einige Mitbewerber haben nach dem Krieg zuerst auch nur ihr Vorkriegsmodell wieder produziert (Mercedes 170, VW Käfer usw.)
- gerade Supermarktparkplätze haben eigentlich mehr als genug Platz, um trotz grossem Wendekreis sauber einparken zu können. Schwieriger sind da enge Parkhäuser, aber auch das ist machbar mit der richtigen Technik.
- Dadurch, dass die Türen bei der Traction nicht den äussersten Punkt der Karrosserie darstellen und dass sie nach vorne öffnen, ist ein Zuparken fast nicht möglich. Selbst wenn ein Auto sehr nahe parkt (dieser Fahrer muss ja auch aussteigen können) kann in die Traction immer noch relativ bequem eingestiegen werden.

Ich gebe dir allerdings recht mit den Hochgebirgsfahrten. Ich bin schon über einige 2000er plus Pässe in der Schweiz (Bernina, Susten, Grimsel, Gotthard, Nufenen) gefahren und kam immer hoch und auch wieder runter. Das einzige Problem war etwas Kurzatmigkeit mangels Sauerstoff in der Luft in der grossen Höhe.

Ich finde das Auto ist vor allem heutzutage, wo die gefahrenen Durchschnitssgeschwindigkeit immer tiefer werden, absolut alltagstauglich. Während der warmen Jahreszeit ist das mein Alltagsauto, ausser wenn's regnet, da sie ja nicht ganz dicht ist.

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Re: Mitglied in MotorKlassik

11BN_CH schrieb:

Ich finde das Auto ist vor allem heutzutage, wo die gefahrenen Durchschnitssgeschwindigkeit immer tiefer werden, absolut alltagstauglich. Während der warmen Jahreszeit ist das mein Alltagsauto, ausser wenn's regnet, da sie ja nicht ganz dicht ist.

Auch ich finde, dass unsere 7er und 11er voll alltagstauglich sind. Unserer wird auch fast täglich gefahren, bei jedem Wetter. In der Zwischenzeit 170.000km ohne größere Reparaturen. Die Strßenlage ist für unser 78 Jahre alte Kiste fantastisch.
Ich sag immer: Der kippt vorher in den Kurven um, bevor er zu quitschen anfängt ... Selbst im Schnee machts Spaß ;-)

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Re: Mitglied in MotorKlassik

Hallo 11BN_CH,
Du hast ja recht. Doch der 7er und sein größerer Bruder hatten für die damalige Zeit sehr viel Motorleistung und ein passendes Fahrwerk. Wir haben einen Adler Bj. 38, sein Äußeres ist ähnlich dem der 11er, aber sonst--naja. Der 170er Mercedes, ich hatte mal nen Diesel kam in der Ausführung mit 38 Ps und gut 1,6 to Gewicht daher, der Benziner dürfte ein paar Ps mehr gehabt haben. Bei diesen Autos und anderen Konkurenten zum 11er waren Straßenlage und Fahrcomfort nicht vergleichbar. Selbst mein Hansa 1500 von Borgward ist mit seinem Vorkriegsfahrgestell und den 52 Ps aus 1500 ccm nicht ebenbürtig. Obwohl er 1949 die Sensation in Genf war. Erst Ende der 50er Jahre bemühten sich viele der Autobauer ihre Fahrgestelle zu verbessern. Z.B. BMW mit seinem 1500, 1961 in Frankfurt erstmalig gezeigt, überraschte mit Federbeinen an der Vorderachse und Schraubenfedern an Längslenkern an der Hinterachse. Dazu 4 Türen usw. Andere hatten noch Jahrelang hinten Trampelachsen. Vergleichsfahrzeuge für den BMW waren die Badewanne von Ford und echt gut der 404 von Peugeot! Diese Wagen wurden fleißig gefahren und so begutachtet. Beim Borgward 1949 war eine neue Karosserieform mit Blinkern und Heizung sowie einigen anderen Dingen noch genug um Aufsehen zu erzeugen, aber mehr war nicht drin da man Beschränkungen unterlag, wie z.B. Hubraumbegrenzung bei Neufahrzeugen bis 1952, Materialzuteilungen durch Mangel usw. So nahm man den vorhandenen Motor vom 1 to Lkw und das Fahrgestell vom 1700er Vorkriegswagen und baute damit einen neuen Wagen. Natürlich verbesserte man diese Komponenten, aber ganz neu waren erst die Fahrzeuge ab Mitte der 50er, aber eben nicht bei allen Herstellern!
Auf diese Art und Weise ist unser 11er der Lieblingsoldtimer in der Familie, sogar unser Hund, ein Boxer, rennt zum 11er , wenn es heißt er darf mit. Wo hat er schon soviel Platz.

Viel Spaß beim Hobby

Ulrich