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Thema: 6V-Zündspule an 12V

Hallo Elektriker,
ich habe endlich eine wunderschöne Glaszündspule erworben, die allerdings mit meinem 12V-System kollidiert. Grundsätzlich sehe ich zwei Möglichkeiten: Spannungswandler (groß und teuer) oder ein geeigneter Lastwiderstand. Bei Eigenversuchen würde ich mit einem hohen Widerstand beginnen und damit runtergehen bis es funkt, Temperaturkontrolle obligatorisch. Hat jemand Erfahrungen?

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Re: 6V-Zündspule an 12V

Hallo

Ich habe eine 12V Batterie mit offenen Stegen und dort eine 6 Volt Abnahme gemacht.

Keine Probleme.

lg Thomas

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Re: 6V-Zündspule an 12V

Miß bitte den Primär-Widerstand der Zündspule, dann schauen wir weiter.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: 6V-Zündspule an 12V

W. Frings schrieb:

Miß bitte den Primär-Widerstand der Zündspule, dann schauen wir weiter.

Die Zündspule hole ich morgen ab, aber wir verfolgen wahrscheinlich den gleichen Ansatz: Referenzgröße ist die Aufnahmeleistung, bei 1 Ohm und 7 V rd. 50W. Nach Ohmschen Gesetz und Co. ergäbe sich dann
4 Ohm Vorwiderstand  + 1 Ohm Spulenwiderstand = 5 Ohm Gesmtwiderstand

auf 14V *  3A =  50W

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Re: 6V-Zündspule an 12V

N' Abend Manfred,

ich wollte darauf hinaus, entweder einen passenden Widerstand zu berechnen, beziehungsweise die Leistungsaufnahme. Denn es gibt für Kleingeld 12 V > 6 V Umformer mit 3 A.

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Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: 6V-Zündspule an 12V

Hallo zusammen

Die Referenzgröße ist nicht die Leistung, sondern der Strom, den die Spule bei 6V zieht.
Man misst den Strom bei 6V. Beispielsweise 6A. Dann hätte die Spule einen Widerstand von 6V / 6A = 1Ohm.
Wenn diese Spule dann bei 12V funktionieren soll, ist in der Spule der gleiche Strom notwendig, also diese 6A. Das ergibt einen Gesamtwiderstand von 12V / 6A = 2Ohm. Der Spule ist also ein Widerstand von 1Ohm vorzuschalten.
Man kann das auch über Spannungsteiler berechnen: Vorwiderstand hat 6V und die Spule auch 6V. Bei 12V muss der Vorwiderstand den gleichen Widerstand wie die Zündspule haben, also in diesem Beispiel 1Ohm. ( mit einer Leistung von 6A * 6V = 30W). Bedingt durch den Schließwinkel des Zündkontaktes ist die reale Leistung natürlich niedriger.

Gruß
Robert

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Re: 6V-Zündspule an 12V

Sorry, 6V * 6A gibt natürlich 36W

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Re: 6V-Zündspule an 12V

Schön erklärt, Robert!

Bedingt durch den Schließwinkel des Zündkontaktes ist die reale Leistung natürlich niedriger.

Stimmt, aber da die Möglichkeit besteht, daß die Zündung bei stehendem Motor eingeschaltet sein könnte und dabei der Unterbrecher geschlossen ist, muß vom tatsächlich vorhandenen Primärwiderstand ausgegangen werden.

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: 6V-Zündspule an 12V

W. Frings schrieb:

N' Abend Manfred,

ich wollte darauf hinaus, entweder einen passenden Widerstand zu berechnen, beziehungsweise die Leistungsaufnahme. Denn es gibt für Kleingeld 12 V > 6 V Umformer mit 3 A.

Welchen Umformer hattest Du im Auge? Ich habe keinen passenden gefunden.

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Re: 6V-Zündspule an 12V

roro schrieb:

Hallo zusammen

Die Referenzgröße ist nicht die Leistung, sondern der Strom, den die Spule bei 6V zieht.
Gruß
Robert

Oh, da wär ich vorsichtig. Auf dieser Basis kommst Du bei gleichen Ausgangsgrößen (6V, 1 OHM) bei 12V auf die doppelte Leistung (12V*6A=72 W!). Im Sitllstand bedeutet das dopplete Wärmeentwicklung, weil ich nicht wüsste, wo die Energie sonst hin soll (Zündfunken gibt es ja nicht).

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Re: 6V-Zündspule an 12V

Hallo Pepe

Es ist völlig richtig, dass das bei 12V die doppelte Leistung ergibt. 36W für die Zündspule und 36W für den Vorwiderstand. Da die Zündspule aber für die korrekte Funktion diese 36W bzw. 6A braucht, geht es nicht anders. Es gibt aber solche Widerstände mit einem kleinen Kühlkörper. (Beispielbild)

Man kann natürlich mit größeren Widerständen experimentieren, aber der Zündfunke wird mit steigendem Vorwiderstand auch immer schwächer, bzw. die induzierte Hochspannung wird immer kleiner. Irgendwann hat der Motor dann Zündaussetzer.

Außerdem sollte man die Zündung bei stehendem Motor nicht zu lange anlassen, da dann auch die Zündpule zu warm wird. (Hat W.Frings auch schon erwähnt).

Robert

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Re: 6V-Zündspule an 12V

Welchen Umformer hattest Du im Auge? Ich habe keinen passenden gefunden.

Vielleicht reicht: https://www.amazon.de/dp/B00GY01UMC?psc=1

Erst messen!

Technische Grüße vom Aachener Rand,
Werner

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Re: 6V-Zündspule an 12V

W. Frings schrieb:

Welchen Umformer hattest Du im Auge? Ich habe keinen passenden gefunden.

Vielleicht reicht: https://www.amazon.de/dp/B00GY01UMC?psc=1

Erst messen!

Der Umformer ist elegant, danke. Hole gleich erstmal die Zündspule ab.

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Re: 6V-Zündspule an 12V

roro schrieb:

Hallo Pepe

Es ist völlig richtig, dass das bei 12V die doppelte Leistung ergibt. 36W für die Zündspule und 36W für den Vorwiderstand. Da die Zündspule aber für die korrekte Funktion diese 36W bzw. 6A braucht, geht es nicht anders. Es gibt aber solche Widerstände mit einem kleinen Kühlkörper. (Beispielbild)

Man kann natürlich mit größeren Widerständen experimentieren, aber der Zündfunke wird mit steigendem Vorwiderstand auch immer schwächer, bzw. die induzierte Hochspannung wird immer kleiner. Irgendwann hat der Motor dann Zündaussetzer.

Außerdem sollte man die Zündung bei stehendem Motor nicht zu lange anlassen, da dann auch die Zündpule zu warm wird. (Hat W.Frings auch schon erwähnt).

Robert

Ich bezweifel sehr stark die Annahme, dass die Zündspule für die korrekte Funktion einen Mindeststrom -unabhängig von der Spannung- benötigt. Doppelte Primärspannung bedeutet auch erst einmal doppelte Sekundärspannung. Dafür kann man dann mit dem Strom runtergehen.
Außerdem muss man den Worst Case betrachten, dass die Zündung angelassen wurde. Ich möchte nicht meine Zündspule mit der doppelten Leistung beheizen, als es bei 6V vorgesehen ist.
Die Überhitzung des Widerstandes interessiert mich wenig, es wird eh ein Lastwiderstand, so wie Du ihn gezeigt hast.

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Re: 6V-Zündspule an 12V

Die Zündspule mit vorgeschaltetem Widerstand bildet einen Spannungsteiler. Bei gleichen Widerständen von Zündspule und Vorwiderstand ergibt das den Faktor 0,5. An der Zündspule 6V und am Vorwiderstand auch 6V.
Das ist das Ohmsche Gesetz.
An der Zündspule sind dann keinesfalls 12V vorhanden, sondern eben diese 6V, also Nennspannung der Spule.
Wenn man mit dem Strom runter geht (was nur durch ein Vergrößern des Vorwiderstandes geht), so wird die Spannung an der Zündspule kleiner als 6V.
Beispiel: angenommen die Zündspule hat 1Ohm. Das ergibt bei 6V 6A (I = U / R).
Schalte ich nun einen Widerstand von zum Beispiel 3Ohm statt 1Ohm in Reihe, so ergibt das bei der Gesamtspannung von 12V einen Strom von I = U / R = 12V / (1Ohm + 3Ohm) = 3A.
Aber: Da der Widerstand der Zündspule ja nach wie vor 1Ohm beträgt, so ergibt sich eine Spannung an der Zündspule von U = I * R = 3A * 1Ohm = 3V. Damit sinkt auch die Hochspannung auf die Hälfte.

Glaubt mir, das ist so. Ich bin seit 35Jahren Entwicklungs-Ingenieur für Leistungselektronik. Wir bauen Frequenzumrichter bis zu Leistungen von 42MW.

Gruß
Robert

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Re: 6V-Zündspule an 12V

Du hast Recht. Ich hatte einen Denkfehler. An der Spule liegen natürlich nicht 12V an.

Die Zündspule ist eingetroffen, Primärwiderstand 1,3 Ohm.
Mache mich morgen ans Testen.

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Re: 6V-Zündspule an 12V

Eine sehr schöne Spule.
Hätte gerne auch so eine. Da ich immer noch mit 6V Batterie fahre, hätte ich auch nicht das Problem mit Vorwiderständen :-)

Im Moment habe ich eine Bosch vom Porsche 356 drin

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Re: 6V-Zündspule an 12V

So: 1,2 und 1,5 Ohm ; 50 Watt Lastwiderstand besorgt und getestet:
Bei 1,5 Ohm liegen an der Spule knapp 5 V an, bei 1,2 Ohm knapp 6 V (Batteriespannung 12,4 V, im Stand). Mit beiden Widerständen läuft der Motor einwandfrei.

Vielen Dank für die Unterstützung!

Leider benötige ich für den Einbau noch Halter - hat jemand ein Bild von ener möglichst originalen Vorrichtung?

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Re: 6V-Zündspule an 12V

Hallo Pepe,

wenn ich dein Bild so anschaue sind zwei Befestigungslöcher hinten mit dran.